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0284 - Gehirn-Gespenster

0284 - Gehirn-Gespenster

Titel: 0284 - Gehirn-Gespenster
Autoren: Werner Kurt Giesa
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es doch seit dem Augenblick, in dem der telepathische Rapport bestand. Austausch von Wissen ohne Zeitverlust!
    Halte sie hin! Egal, wie! Und dabei fischte er in der Brusttasche seiner ehemals weißen Jeansjacke nach Notizblock und Kugelschreiber, fand beides. Er hörte Blake stöhnen: »Warte… Wir können uns einigen! Ein Angebot!«
    Es klappte! Taury zögerte. »Ich höre…?!«
    Blake plapperte irgend etwas. Über den Rapport zwang Zamorra ihn zum zweigleisigen Denken, und auf der zweiten Ebene befahl er ihm: »Diktieren! Schnell!«
    Roger M. Blake, Schriftsteller, diktierte gedanklich, und Zamorra schrieb das Ende der Story nach Diktat nieder!
    Während Taury Sheldon nach verdächtigen Geräuschen lauschte, verspürte sie einen schmerzenden Stich in der Herzgegend. Kalter Schweiß brach ihr aus. Das Herz schlug unregelmäßig! Sie hatte sich mit ihren Kräften zu stark verausgabt, hatte mehr von ihrem Körper und ihrem Geist verlangt, als sie zu leisten imstande war …
    Und ihr Herz blieb stehen…
    Taury Sheldon starb…
    Und Taury Sheldon starb.
    Die Phantasie ihres Schöpfers hatte sich endlich doch noch als stärker erwiesen.
    ***
    Zamorra blockierte den Para-Bereich in Roger M. Blakes Unterbewußtsein. Er konnte ihn nicht völlig auslöschen, wie es Blakes sehnlicher Wunsch war, aber er konnte diesen Bereich so gründlich stillegen, daß er niemals wieder von sich aus aktiviert werden konnte.
    Was ihm nicht möglich war, das war die Zurückversetzung von Blakes Händen in den Normalzustand. Das war Arbeit geschickter Chirurgen, die die Finger wieder voneinander zu trennen hatten. Blake würde lange Zeit nicht mehr schreiben können…
    Aber er hatte eine fürsorgliche Schwester, die alle anderen Interessen zurückstellte, um ihrem Bruder in dieser Situation zu helfen und im wahrsten Sinne des Wortes zur Hand zu gehen.
    Professor Zamorra nahm seinen Vortragstermin am Nachmittag wahr. Nur warf er sein Konzept total um.
    Er sprach von den Geschehnissen des vergangenen Abends und der Nacht, die irgendwie jedem aufgefallen waren. Er sprach von den Merkwürdigkeiten. Er deutete die Phänomene und baute darauf seinen Vortrag auf. Und Hauptbeweismittel war Roger M. Blake mit seinen verformten Händen, die verschiedene glaubwürdige Zeugen noch am Vortag im Normalzustand gesehen hatten.
    Und jetzt die zusammengewachsenen Flächen… Spätestens das galt als Beweis für die unglaublichen Geschehnisse.
    ***
    Zamorra sprach nicht vom Kampf. Er sprach nicht von den dramatischen Aktionen. Er stellte den Fall in den Vordergrund, der in seiner Art einmalig in der Welt war. Später wurde er in der Diskussion mehrfach darauf angesprochen. Fachbuchverleger meldeten sich zu Wort. Am Abend rauchte Zamorra förmlich der Kopf.
    »Das gibt noch Arbeit… Das alles schriftlich zu fixieren und in Artikelform zu bringen, um es in ein Buch einzufügen…«
    Nicole lächelte und küßte ihn. »Aber der Artikel und der Buchanteil bringen Geld, mein Lieber! Weißt du auch, wofür?«
    »Ich ahne Furchtbares«, murmelte Zamorra erschüttert.
    »Mit Recht, mein Lieber! Immerhin mußte ich im Zuge der Aktion, eine Bluse, ein Halstuch, Shorts und ein Paar teurer Stiefel dem Müllschlucker opfern! Das schreit nach Ersatz! Zamorra, Liebling… ; Nairobi soll sehr interessante Boutiquen besitzen… Schließlich kannst du nicht verlangen, daß ich nackt nach Frankreich zurückfliege…«
    Über den Inhalt der zahlreichen Koffer zu diskutieren, hatte keinen Sinn. Zamorra ging schulterzuckend darüber hinweg und sah Nicole mit gehobenen Brauen an. »Warum eigentlich nicht, Nici? Wäre doch mal was Neues… Und bei deiner Prachtfigur auch noch eine sehenswerte Aktion! Fünfzig Prozent der Menschheit werden es dir danken, die anderen fünfzig Prozent neidvoll staunen… Oder findest du dich so häßlich, daß du dich nicht traust?«
    Nicole lächelte spitzbübisch. »Warte ab«, drohte sie an. Da begann Zamorra, noch Schlimmeres zu ahnen. Seine süße Gefährtin brachte es fertig, die Drohung wahrzumachen… Da lenkte er ab. »Sag mal, hast du Tendyke eigentlich irgendwo gesehen?«
    »Ach so… Tendyke ist vor zwei Stunden abgereist. Nach Hause, wie er sagte. Er hat uns sein Kärtchen dagelassen. Wir möchten ihn doch mal besuchen, wenn wir in der Nähe seien. Hier…«
    Zamorra starrte die kleine goldgeprägte Karte an. »Robert Tendyke, Tendyke’s Home, Florida City, Florida, USA…«, las er. »Na, das ist doch eine Prachtgegend…
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