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0284 - Gehirn-Gespenster

0284 - Gehirn-Gespenster

Titel: 0284 - Gehirn-Gespenster
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schleppten.
    Der geräumige Lift trug sie nach oben. Das Gepäck wurde nachgebracht. Zamorra und Nicole nahmen die Suite in Augenschein. Sie bestand aus zwei geräumigen Zimmern, einem luxuriösen Bad, einem abgeteilten Arbeitsraum und gehobener Ausstattung, zu der auch eine TV-Video-Anlage gehörte. Zamorra, der es nicht nötig hatte, sich mit drittklassigen Videos einlullen zu lassen, legte das Gerät zunächst einmal äußerst still, indem er den Stecker aus der Dose zog, um Versuchungen vorzubeugen. Dafür interessierte ihn der Inhalt der Kühlbox mehr, und bevor Nicole mit ihrer Inspektionsrunde fertig war, hatte er schon Gläser und gekühlten Fruchtsaft auf den niedrigen Tisch gezaubert. »Zum Wohl, Nici…«
    Es tat gut, wieder ein wenig Zivilisation um sich zu haben. War es erst einen Tag her, daß er sich in ferner Vergangenheit im antiken Troja befunden hatte, um Michael Ullich zu befreien und einen Dhyarra-Kristall gegen eine Kopie zu tauschen, die auf der Glasbläserinsel Murano vor Venedig hergestellt worden war? Bloß war der Kristall, den Zamorra ausgetauscht hatte, ebenfalls eine Fälschung. Und Sandra Jamis und Tina Berner, die beiden kämpferischen Mädchen, waren nun irgendwo in der Vergangenheit der Erde verschollen… So schnell kam Zamorra davon nicht los, und er hoffte, daß er bald auf ein Zeichen von ihnen stoßen würde, um sie in der Vergangenheit ausfindig zu machen und zurückzuholen.
    Größer als das zurückliegende Abenteuer konnte ein Fehlschlag kaum sein, und bis diese Scharte ausgewetzt war, würde wohl noch geraume Zeit vergehen. Beruhigend war nur, daß Zamorra mit Merlins Zeitring jederzeit in die gleiche Sekunde der Vergangenheit zurückkehren konnte, gleichgültig, wieviel Zeit derweil in der Gegenwart verging. Aber ob das reichte…?
    Und kaum zurückgekehrt ins Château Montagne, stellte er fest, daß der Parapsychologenkongreß in Nairobi vor der Tür stand! Der Termin war bereits da, fast vergessen, und verriet Zamorra, daß trotz aller Zeitsprünge der Zeitablauf als solcher sich nicht betrügen ließ. Und so war er mit Nicole Hals über Kopf wieder aufgebrochen und nach Kenia geflogen, um im IMPERIAL CROWN noch Unterkunft zu finden, in dessen Konferenzräumen auch der Kongreß stattfinden würde.
    Morgen…
    Zamorra war nicht zum ersten Mal in Kenia, in dem hundert Prozent der Bevölkerung trotz aller modernen Religionen noch immer dem alten Geister- und Ahnenglauben huldigten und wo Fußballvereine Zauberer auf den Lohnlisten stehen hatten, die dafür sorgen mußten, daß der Ball ins gegnerische und nicht ins eigene Tor sauste. Für einen Europäer eine Vorstellung, die wenigstens zum Schmunzeln reizte, für jeden Kenianer aber absolute Wahrheit und Wirklichkeit.
    Das IMPERIAL CROWN sah er zum ersten Mal von innen. Hier fand sich aller Luxus, der die Armut des restlichen Landes halbwegs vergessen ließ. Das IMPERIAL CROWN war teuer, aber auserlesen und bot selbst dem verwöhntesten Geschmack immer noch wieder etwas Neues. Der Komplex aus mehreren Hochhäusern konnte erst vor höchstens einem Jahr aus dem Boden gestampft worden sein und war quasi eine Stadt für sich. Und auch wenn der Kongreß sich in diesem Hotel abspielte, hätte Zamorra normalerweise in einem weniger luxuriösen Superhotel gebucht - aber direkt nach dem Troja-Abenteuer, ohne jeden Übergang, war er froh, etwas Ruhe und Luxus genießen zu können, einfach abschalten zu können.
    Wenn da nicht das Glühen und Warnen von Merlins Stern gewesen wären…
    Zamorra informierte Nicole davon.
    »Ich tippe auf einen Kongreßteilnehmer«, sagte sie. »Es wäre nicht das erste Mal, daß sich ein Dämon eingeschlichen hätte. Gut, nun wissen wir’s, werden uns in acht nehmen und dem Dämon gehörig in die Suppe spucken.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich hätte den Ju-Ju-Stab mitnehmen sollen«, gestand er. »Oder Gwaiyur…«
    »Hast du aber nicht. Also müssen wir uns auf das Ding da verlassen.« Sie tippte mit dem Zeigefinger an das Amulett und zuckte zurück, als sie die Hitze spürte. »Verbrennt es dich nicht?«
    »Das hat es noch nie getan… Aber vielleicht hilft es uns, wenn ich unsere Suite mit Dämonenbannern absichere.«
    »Tu das…« Nicole leerte das Fruchtsaftglas, trat zur Balkontür und trat hinaus. Unten in der Tiefe befanden sich eine Freifläche mit Bühne und ein großer Swimming-Pool, der sich regen Zuspruchs der Gäste erfreute, die es in den Zimmern nicht aushielten, aber
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