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0284 - Gegen Gangster und Ghouls

0284 - Gegen Gangster und Ghouls

Titel: 0284 - Gegen Gangster und Ghouls
Autoren: Jason Dark
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nicht gerade wohl ums Herz.
    Die Lichtverhältnisse änderten sich nicht. Für Suko ein Beweis, daß ein Ausgang nicht in der Nähe lag, und er entdeckte auch keinen Hinweis auf eine Decke, die über den Säulen lag. Alles verschwamm in einem diffusen Halbdunkel.
    Zeit spielte hier keine Rolle, deshalb wußte auch niemand, wie lange sie unterwegs waren, aber Sven Baumert entdeckte den dunkleren Schatten als erster.
    »Ich glaube, da ist die Decke!« rief er.
    Sofort blieben die anderen stehen und schauten nach oben.
    In der Tat war es über ihnen dunkler geworden, und man konnte eine Decke erahnen, die sich sogar leicht neigte, denn vor ihnen wurde der Schatten noch intensiver.
    Suko überlegte. Daß es sich bei dem Schatten um eine sich neigende Decke handelte, war nicht auszuschließen, stand aber auch nicht hundertprozentig fest. Es konnte auch eine Falle sein. Die acht Horror-Fans jedenfalls schöpften so etwas wie Hoffnung, und sie hatten es plötzlich sehr eilig, doch Suko hielt sie zurück.
    »Bleibt hier!« hallte seine Stimme. »Ich werde nachsehen.«
    »Aber wieso?« regte sich Rudi Tewes auf. »Wir können doch…«
    »Gar nichts können wir!«
    Der Chinese war ziemlich ungehalten. Wenn ihm die Disziplin verlorenging, konnte es zum Chaos kommen. In dieser fremden Welt fast ein tödliches Risiko.
    »Ihr bleibt hier, und ich werde schauen, was sich da vorn tut«, erklärte Suko sehr bestimmt. Niemand hatte etwas dagegen einzuwenden.
    Wenigstens sprach es keiner offen aus. So machte sich der Inspektor allein auf den Weg. Dabei hielt Suko den Blick nach oben gerichtet, denn der fortlaufende Schatten war für ihn auch ein Wegweiser.
    Er neigte sich stärker. Suko kam immer mehr zu der Überzeugung, daß es sich dabei tatsächlich um eine Decken- oder Dachneigung handelte, und er glaubte ebenfalls daran, nicht mehr allzu weit von einem Ausgang entfernt zu sein.
    In der Tat sah er vor sich etwas Helles schimmern. Genau abgegrenzt, in der Form eines Vierecks. Es war sehr hoch und auch sehr breit. Was dahinter begann, konnte Suko noch nicht erkennen, aber er hatte das geschafft, was er wollte. Deshalb rief er nach den anderen.
    Die acht jungen Leute kamen sofort. Suko vernahm ihre dumpfen Schritte, und als die Horror-Fans neben ihm standen, deutete der Inspektor auf das Rechteck. »Da können wir raus.«
    Die anderen staunten. Suko beobachtete ihre Gesichter. Sie hatten einen anderen Ausdruck angenommen. Er wirkte irgendwie beruhigender, man sah ihnen das Aufatmen an. In dieser Hohle, dieser Burg oder dem Tempel hatten sie sich verdammt unwohl gefühlt. Daß sie jetzt aufatmeten, konnte ihnen keiner verdenken.
    Suko dämpfte auch ihren Optimismus nicht. Sie würden bald den relativen Schutz dieser Hohle verlassen, und was sie draußen erwartete, das wußte niemand zu sagen. »Zusammenbleiben!« ordnete der Inspektor an.
    Die Jungen fügten sich. Sie hatten den Chinesen mittlerweile als Leiter akzeptiert und würden sich hüten, irgend etwas anderes zu unternehmen.
    Suko mußte an den Satz denken, über den so oft nachgedacht worden war. Jeder Mensch war für sein eigenes Schicksal verantwortlich. Wieder kam ihm das in dieser Situation sehr deutlich zu Bewußtsein.
    Das große Tor nahm sie auf. Es streckte sich ihnen entgegen, war mit einer Lockung zu vergleichen, die die Menschen an sich zog, damit sie hindurchschritten und sehen konnten, was hinter dem Tor lag.
    Die Temperatur blieb gleich. Auch die Farbe des Lichts änderte sich nicht. Ein seltsames Grau, das die Gegenstände allerdings noch konturenscharf erkennen ließ. So etwas gab es auf der Erde nicht.
    Erst als die neun Menschen unter dem Tor standen, sahen sie, wie groß es eigentlich war. Gewaltig schwebte es über ihren Köpfen. Sie selbst kamen sich klein und winzig vor.
    Der Inspektor beobachtete seine Schützlinge. Auch sie hatten die Köpfe gehoben und blickten sich um. Mit diesen Maßen mußten sie erst fertig werden, was ihnen nur schwer gelang, denn Suko sah auf ihren Gesichtern den Schauer. »Das ist ein Tempel«, erklärte Marc und nickte.
    Suko, der einige Schritte vorgegangen war, drehte sich um und schaute zurück. »Kein Tempel, sondern eine gewaltige Pagode«, präzisierte er.
    Jetzt wollten es seine Schützlinge auch sehen, liefen zu ihm und schauten zurück. Sprachlosigkeit zeichnete die nächsten Sekunden, allen war klar, daß sie eine Pagode hinter sich gelassen hatten, wie man sie in ihrer Größe auf der Erde nicht fand.
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