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0284 - Gegen Gangster und Ghouls

0284 - Gegen Gangster und Ghouls

Titel: 0284 - Gegen Gangster und Ghouls
Autoren: Jason Dark
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hinten fiel. Xorron vernahm das knirschende Geräusch, als der Deckel über die Asphaltdecke strich und schließlich liegenblieb.
    Aus dem offenen Gully drang der Dunst. Er wurde über den Pier geweht, nichts hinderte ihn mehr, aber mit ihm stieg auch noch etwas anderes aus dem Gully. Ein widerlicher Gestank.
    Man konnte ihn auch als bestialisch bezeichnen, und Xorron nahm ihn ebenfalls wahr. Für einen Moment zuckte es in seinem glatten Gesicht.
    Augen und Mund öffneten sich, dann nahm es wieder die alten, nichtssagenden Züge an. Sie würden kommen, er hatte sie bereits gerochen…
    Xorron irrte sich nicht. Der Gully auf dem Hafengelände gehörte zu den Schlupflöchern der widerlichen Ghouls. Sie hatten mehrere Ausgänge, oft waren es alte Gräber oder Gruften, in die sie sich zurückzogen, aber auch in die unterirdischen Kanäle des Abwassersystems, denn dort hatten sie am meisten Platz.
    Meilenweit zogen sich die engen Kanäle unter der Millionenstadt her.
    Stinkige, widerliche Höhlen, in die Menschen nur hineingingen, wenn es ihnen ihr Job befahl oder sie etwas ausgefressen hatten und sich auf der Flucht befanden.
    Dann lauerten nicht nur die fetten Wasserratten, sondern manchmal auch die Ghouls, die sich Nahrung holten.
    In London verschwanden täglich Menschen spurlos. Von einem Augenblick zum anderen waren sie nicht mehr da. Keiner wußte, wo sie blieben, und ein geringer Prozentsatz dieser Verschwundenen steckte sicherlich in den unterirdischen Kanälen, wo die Ghouls lauerten, ihre Opfer umbrachten, um anschließend mit dem schrecklichen Mahl zu beginnen.
    Die Ghouls gehörten zu den widerlichsten Abarten der Dämonen. Es waren schlimme Bestien. Manches Mal wurden sie sogar von ihren eigenen Dämonenfreunden gemieden, denn sie gingen, ähnlich wie Zombies, nur ihren widerlichen Instinkten nach.
    Begleitet wurden sie jedesmal von einer stinkenden Pestwolke, die nach Verwesung und Grab roch. Ein Markenzeichen für die Leichenfresser.
    Wenn Menschen diesen Geruch aufnahmen, wurde ihnen übel. Hatte jemand den Ghoul gerochen, war dieser schon so nahe, daß es für das Opfer kaum ein Entkommen gab, falls er keine geweihten Waffen zur Hand hatte, mit denen er die Feinde umbringen konnte.
    Es hatte zahlreiche Versuche gegeben, die Ghouls unter einen Hut zu bringen. Sie waren immer wieder gescheitert, denn diese Abart gehörte zu den großen Individualisten unter den Dämonen. Zudem waren sie für andere Schwarzblütler oft nur Mittel zum Zweck und wurden eiskalt fallen gelassen, wenn sie es sich leisten konnten.
    Aber Xorron wollte sie haben. Er hatte sie gerufen, und sie kamen. Der erste Ghoul schob sich aus der Öffnung. Für einen Moment war nur ein dunkel schimmernder Klumpen zu sehen, dann streckte er sich, als der Ghoul höher kletterte, und schließlich verließ er seinen Schlupfwinkel.
    Eine etwa menschengroße Gestalt stand vor dem Gully, drehte den Schädel und schaute sich suchend um.
    Diese Bewegung war für Xorron ein Zeichen, sich zu zeigen. Ihn hielt nichts mehr in dem engen Gang zwischen den beiden Häusern, der Ghoul sollte ihn sehen, und er sah ihn auch. Die beiden standen sich gegenüber und starrten sich an.
    Xorron hob die Hand. Wenn der andere diese Zeichen verstand und ihm gehorchte, war er zufrieden.
    Der Ghoul schüttelte sich, schaute zu Xorron hin und setzte sich dann in Bewegung. Er schlich näher.
    Es war kein normales Gehen, eher mit einem Walzen zu vergleichen, denn der Ghoul besaß keinen Körper im eigentlichen Sinne. Seiner bestand aus einer schleimigen Masse, die über weiche Knochen wabbelte.
    So bot er ein widerliches Bild.
    Vor Xorron blieb er stehen. Ein Gesicht besaß der Ghoul. Alles war schief auf die schwabbelige Masse gesetzt, von der es tropfte und rann.
    Xorron legte seine Pranke auf den Kopf des Ghouls und drückte zu.
    Die Faust preßte die Masse zusammen, und die Gesichtszüge des dämonischen Wesens verzogen sich in die Breite und plusterten sich gleichzeitig auf, wobei sie die seltsamsten Proportionen annahmen.
    »Wo sind die anderen?« Xorron stellte die Frage. Er unterhielt sich mit dem Ghoul in einer Sprache, die wohl nur die beiden verstanden.
    »Sie kommen…«
    »Und wer bist du?«
    »Nenne mich, wie du willst. Ich habe keinen Namen. Ich lebe hier schon sehr lange.«
    »Weshalb warst du nicht bei meiner Erweckung damals?«
    »Ich habe den Ruf zu spät vernommen.«
    »Lüge. Alle haben ihn gehört.«
    »Ich nicht.«
    Xorron nickte. »Dann will ich dir
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