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0283 - Im Banne der grauen Schatten

0283 - Im Banne der grauen Schatten

Titel: 0283 - Im Banne der grauen Schatten
Autoren: Im Banne der grauen Schatten
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so: Ballister hat entdeckt, dass man in Italien mit dem Verkauf von Schusswaffen nicht allzu kleinlich ist. Jeder Ausländer kann sich dort, so Ballisters Meinung, eine Pistole kaufen. Natürlich muss er dabei einen Ausweis zeigen.«
    »Wobei Name und Ausweisnummer des Käufers in eine Liste eingetragen werden.«
    »Ja. Aber diese Vorschrift wird mehr als lau befolgt.«
    »Wieso? Wenn ich einen Namen in eine Liste zu schreiben habe, weiß ich nicht, was ich daran nur halb tun könnte«, wandte Phil ein.
    »Ballister scheint es probiert zu haben. Er tippte sich vorher im Hotel auf einen Briefumschlag einen Fantasienamen und zeigte dann den Umschlag vor, weil er angeblich seinen Ausweis vergessen hätte. Das sei unerheblich, hat der Geschäftsinhaber gesagt. Wenn der Herr Ausländer sei, werde die Polizei ja doch nichts machen. Ballister bekam also eine Schusswaffe, obgleich er nicht einmal den Ausweis vorgezeigt hatte.«
    »Und wenn schon«, sagte ich. »Wegen einer illegal gekauften Pistole bringt man nicht gleich drei Männer um. Ich sehe den Zusammenhang noch nicht.«
    »Aber das ist doch ganz einfach! In Italien reist ein Amerikaner von einer Stadt zur anderen, um Waffen einzukaufen. Vielleicht sind es sogar mehrere, die das tun. Ballister konnte nur einen finden. Er ließ ihn von einem Kameramann, den er sich mietete, heimlich filmen.«
    »Und Sie meinen, diese Waffen würden heimlich in die Staaten eingeschleust?«
    »Ja. Sonst würde Ballister doch keine Sendung darüber machen. Hier werden die Pistolen dann illegal an Interessenten verkauft, die keinen Waffenschein haben und auch nie einen kriegen werden.«
    »Wenn das wirklich im großen Stil organisiert ist, Phil«, sagte ich, »dann kann durchaus ein großes Geschäft dranhängen. Auf dem Schwarzmarkt werden für Pistolen enorm hohe Preise gezahlt.«
    »Weil es immer Leute gibt, die lieber eine Pistole überbezahlen, als gar keine haben wollen«, bestätigte mein Freund. »Selbstverständlich. Aber das bringt uns noch nicht zu dem Mann, der ein Aufdecken dieser Machenschaften derart fürchtet, dass er Ballister deshalb ermorden ließ.«
    »Den kann ich Ihnen auch nicht liefern«, sagte Hillery mit einem Achselzucken. »Ich habe nur den Film, den Ballister in Italien von einem Kollegen drehen ließ. Ich musste ihn entwickeln und schneiden.«
    »Wo ist der Film?«, fragte Phil schnell.
    »Der liegt im Haustresor. Wir haben im Keller einen Tresor, in dem Hausbewohner besonders wertvolle Dinge aufbewahren lassen können. Ich lasse dort immer die Filme bis zur Sendung aufheben.«
    »Wir werden nachher mit Ihnen runtergehen zum Hausmeister, damit er uns den Film aushändigt«, sagte ich. »Im Augenblick möchte ich erst noch etwas wissen: Was hatte der Privatdetektiv Roger Morton für Ballister zu tun?«
    »Da fragen Sie mich zu viel, G-man. Ich weiß es nicht. Getreu nach Ballisters Motto, dass niemand mehr wissen dürfe als unbedingt nötig, hat er mir darüber nichts gesagt.«
    Das war ja mehr als mager. Wir ließen uns von Hillery den Film holen. Er besaß als Kameramann natürlich selbst eine kleine Vorführapparatur, sodass wir uns den Film an Ort und Stelle ansehen konnten.
    Er zeigte das typische Straßenbild einer italienischen Stadt. Dann rückte ein Waffengeschäft ins Bild. Danach tauchte ein Mann auf, der ganz offensichtlich ein Amerikaner war. Er betrat das Geschäft. Wenig später nahm ein nackter, behaarter Männerarm eine automatische Pistole aus dem Schaufenster. Bald darauf kam der Amerikaner wieder heraus und warf seine Reisetasche neben sich auf den Sitz. Er fuhr mit einem chromblinkenden Straßenkreuzer davon. Die Szene wiederholte sich ähnlich in einer anderen Stadt.
    »Na«, brummte Phil, »viel Beweismaterial ist das gerade nicht.«
    »Der Film allein nicht!«, gab Hillery zu. »Aber Ballister hatte sicher noch andere Sachen zu diesem Thema im Rucksack. Nur weiß ich nichts davon.«
    »Den Film müssen Sie uns ausleihen, Hillery«, bat ich.
    »Von mir aus. Die Sendung fällt ja sowieso aus, da dürfte auch der Film wertlos geworden sein.«
    Wir fuhren zum Distriktgebäude und gaben den Film in der Lichtbildstelle ab. Nachdem wir alles Nötige erklärt hatten, versprachen die Kollegen in unserer Lichtbildstelle, dass sie alles in die Wege leiten würden, was getan werden musste. Über Interpol konnte man versuchen, den illegalen reisenden Waffenaufkäufer in Italien ausfindig zu machen. Vielleicht fand man sogar sein Lichtbild in unserer
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