Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

Titel: 0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm
Autoren: Der Mörder und sein blonder Schwarm
Vom Netzwerk:
das Friedhofsfoto.
    »Können Sie mir das Bild für einige Stunden ausleihen, Miss Edwards?«, fragte ich leise und nahm den Bilderrahmen in die Hand.
    »So etwas Unverschämtes!«, brüllte Remage und sprang auf.
    »Pardon, nur wenn es Ihnen nichts ausmacht«, sagte ich zu Miss Edwards gewandt. »Ich brauche es gewissermaßen als Beweis.«
    »Du willst doch dem Polypen nicht…« brüllte Stanley.
    »Und warum nicht?«, antwortete sie lächelnd. »Wenn es ihm Spaß macht soll er das Foto mitnehmen.«
    Der Kavalier gab sich geschlagen. Er warf sich auf die Couch und zerrte eine Zigarette aus der Schachtel. Ich nahm das Foto aus dem Rahmen und ließ es in einer Brieftasche verschwinden.
    Dann warf ich Miss Edwards ein dankbares Lächeln zu und verließ die Wohnung.
    Phil marschierte aufgeregt vor dem Jaguar auf und ab. Als ich in der Haustür erschien, meinte er: »Ich war nahe daran, die Feuerwehr zu alarmieren, damit sie ein Sprungtuch auf spannt und dich auffängt.«
    Ich berichtete ihm schnell und zeigte das Foto. Mein Freund riss die Augen auf und pfiff durch die Zähne.
    »Deine vergessenen Handschuhe waren also nur ein Trick?«, fragte er. Ich grinste.
    »Wie schnell du das erkannt hast.«
    Ich gondelte an der 69. Straße Ost, an unserem Distriktgebäude vorbei und setzte Phil mit dem Foto und dem Namen des Arztes ab. Wenn wir schnell zum Ziel kommen wollten, mussten wir wieder den Weg der Arbeitsteilung einschlagen. Denn der Vorsprung der Gangster war ohnehin groß genug.
    »Lass Ausschnittsvergrößerungen von dem Beerdigungsfoto machen«, schlug ich vor.
    Phil verschwand in unserem Distriktgebäude. Ich fuhr dürch den Holland-Tunnel über New Jersey nach Staten Island rüber. Als ich ankam, war es bereits vier Uhr nachmittags.
    An der Einfahrt zum Fisher-Labor befand sich ein Pförtnerhaus. Ein grauhaariger Invalide hockte auf einem Stuhl.
    Ich stieg aus meinem Wagen, den ich vor der automatischen Schranke parkte und trat an die Glaskabine.
    »Mein Name ist Cotton, FBI«, sagte ich dem Pförtner und legte meinen Ausweis vor. Der Grauhaarige nickte nur und griff zum Telefon. Er wählte eine Nummer und wartete.
    »Der Teilnehmer scheint nicht da zu sein«, sagte ich, »mit wem haben Sie sprechen wollen?«
    »Mit Direktor Solite«, antwortete der Mann. Seine Stimme war so rau wie ein Reibeisen.
    »Wenn ich nicht irre, ist der Professor verreist«, sagte ich dann. Der Mann sah mich vorwurfsvoll über die Brillengläser an, sagte aber kein Sterbenswort.
    »Wer ist sein Stellvertreter?«, fragte ich.
    »Professor Wagner. Aber Professor Wagner ist ebenfalls verreist.«
    »Wer ist noch anwesend?«
    »Dr. Bend ist noch im Haus. Er leitet die Versuche. Ich rufe ihn an. Einen Augenblick bitte.«
    Aus dem Augenblick wurden fünf Minuten, ehe Dr. Bend an die Strippe kam. Der Pförtner sah mich an, während er mit dem Wissenschaftler sprach.
    »Ja, Mister Cotton kommt.«
    Endlich das erlösende Wort. Ich sprang in meinen Jaguar und gab Gas. Die automatische Schranke hob sich. Ich preschte den fünfhundert Yards langen Weg zum Labor Building hinüber.
    Ich parkte meinen Sportwagen neben einem Oldsmobil mit einer Nummer aus New Jersey.
    Im Eingang des Gebäudes kam mir ein Mann mit langem Haar und braunen Augen entgegen. Er ging leicht gebeugt und trug einen zerknitterten Anzug. Er war einen halben Kopf kleiner als ich. Über seinem Anzug trug er offen einen weißen Kittel, an dem zwei oder drei Knöpfe fehlten.
    Als ich an ihm vorbeischoss, sagte er mit einer energischen Stimme, die mich überraschte: »Hallo, Mister Cotton, nicht so eilig!«
    Ich wirbelte herum und sah mir das Männlein näher an. Er reichte mir die Hand und sagte: »Ich bin Dr. Bend.«
    Wir gingen ins Gebäude. Er führte mich in sein Office und bot mir Platz an.
    »Sie haben den Fall jetzt übernommen?«, fragte er.
    »Leider übernehmen müssen. Wegen der Prints, die auf einem Schwerverbrecher hindeuten, der allerdings schon einige Wochen tot ist. Und außerdem steht Ihr Unternehmen auf staatseigenem Boden.«
    Dr. Bend bot mir Zigaretten an.
    »Professor Solite war Ihr Chef?«, begann ich das Gespräch.
    Dr. Bend sah mich irritiert an.
    »Warum sagen Sie war, Mister Cotton?«
    »Weil Professor Solite tot ist, Dr. Bend«, antwortete ich mit leiser Stimme.
    »Tot?« Der Wissenschaftler sprang von seinem Stuhl auf und zerdrückte die Zigarette, die er gerade angesteckt hatte, im Aschenbecher.
    »Das ist unmöglich, Mister Cotton. Professor Solite ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher