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0280 - Wir und der Mörder ohne Namen

0280 - Wir und der Mörder ohne Namen

Titel: 0280 - Wir und der Mörder ohne Namen
Autoren: Wir und der Mörder ohne Namen
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seinen Schädel in mein Gesicht und stieß mir eine Faust gegen den Magen. Der Schmerz lähmte mich sekundenlang.
    Ich erhielt einen zweiten Schlag. Zum Glück traf er nur meine Schulter. Dann war ich an der Reihe und knallte einen Haken in die Dunkelheit vor mir. Er traf auf etwas Knorpeliges, offenbar die Nase des Mestizen. Der Schlag brachte ihn auf Abstand. Ich ließ eine Linke folgen, die dumpf dröhnend auf den Rippen des Mörders landete.
    Noch während des zweiten Schlags warf ich mich zur Seite. Aber meine Vorsicht erwies sich als unnötig.
    Saminale griff nicht wieder an, sondern rannte zur Treppe. Ich hörte seine schweren Schritte auf den Stufen und setzte stolpernd nach. Aber der Mestize bewegte sich in der Dunkelheit sicherer als ich. Er erreichte bereits das Ende der Treppe, als ich noch nicht die ersten Stufen hinter mir hatte.
    Die Kellertür flog auf. Leider wurde es dadurch nicht heller auf der Treppe, denn auch im Hausflur war das Licht inzwischen verlöscht. Nur ein matter Schein drang durch die Türöffnung. Saminales mächtige Gestalt hob sich als plumper Schatten dagegen ab.
    Als ich in den Flur tappte, war der Mestize schon auf der Straße. Ich setzte zu einem Spurt an. Vier Schritte ging es gut. Dann knallte ich gegen einen Stuhl und vollführte eine Bauchlandung. Benommen rappelte ich mich hoch.
    Auf der Straße wurde ein Motor angelassen. Der Wagen fuhr an und entfernte sich schnell.
    Ich schaltete das Licht ein und sah, daß der Mestize noch Zeit gefunden hatte, mir einen Stuhl in den Weg zu rücken. Sein ständiger Platz war neben einem kleinen Rohrtischchen rechts an der Wand.
    Mit einer einzigen Bewegung mußte der Mörder das Hindernis in die Mitte des dunklen Flurs geschoben haben. Denn dort war ich dagegen gerannt.
    Jetzt brauchte ich ein Telefon. Irgendwo im Haus gab es sicherlich eins.
    Ich wußte, daß die Vermieterin im ersten Stock wohnte, ging hinauf und klopfte an ihrer Zimmertür.
    Die Alte fiel aus allen Wolken, als ich mich als G-man auswies, mein Zimmer kündigte und ihr Telefon benutzte, um das FBI zu verständigen.
    ***
    40 Minuten später stiegen Phil, zwei meiner Kollegen und ich aus der großen Limousine, die zu den Bereitschaftswagen der FBI-Mordkommission gehört.
    Wir standen am Rande des Riverside Drive vor der Einfahrt, wo ich Zeuge des Mordes geworden war. Weder die Techniker der Mordkommission noch der Doc waren mit uns.
    Es gab keine Arbeit für sie, da der Mörder sowohl sein Opfer als auch den Tatort mitgenommen hatte.
    Das Haus, zu dem die Auffahrt gehörte, war ein großer, zweigeschossiger Bungalow. An der fensterlosen Seitenfront rankten sich noch blattlose Kletterpflanzen empor. Rasenflächen umgaben das Haus. Über einen Kiesweg schritten wir zur Eingangstür.
    Phil klingelte. Deutlich war das Schrillen der Glocke im Innern des Hauses zu vernehmen. Nur wenige Sekunden vergingen. Dann nahten klappernde Schritte. Die Haustür wurde aufgerissen…
    »Charly, warum…« Die brünette junge Frau stockte, als sie sich vier unbekannten Männern gegenübersah.
    Ich zog meinen Hut. »Verzeihen Sie, wenn wir so spät noch stören. Leider läßt es sich nicht vermeiden. Wir sind FBI-Beamte. Das ist mein Kollege Decker. Diese Herren sind…«
    Ich konnte den Satz nicht vollendet, denn die junge Frau wankte und griff hilfesuchend um sich.
    Ich sprang hinzu und stützte sie.
    Phil half mir. Gemeinsam führten wir sie zu einem Sessel, der in der hübsch eingerichteten Diele stand.
    Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis die Frau den Schwächeanfall überwunden hatte. Sie bat um ein Glas Wasser. Da niemand von uns wußte, wo Badezimmer oder Küche waren, zückte Phil seine Taschenflasche und schenkte einen kräftigen Schluck Whisky in den kleinen silbernen Becher, der als Verschluß dient.
    »Danke, meine Herren.« Und nach einer kurzen Pause: »Entschuldigen Sie bitte mein Verhalten! Aber ich ahne etwas Schreckliches. Mein Mann ist nämlich aus der City noch nicht zurück, obwohl er schon vor einer Stunde hiersein wollte. Ich mache mir Sorgen, denn in dem Brief stand die unverhüllte Drohung, daß man…«
    Sie brach ab und sah ängstlich von einem zum anderen. In unseren ernsten Gesichtern las sie, daß etwas vorgefallen sein mußte.
    »Was ist mit meinem Mann?« stieß sie hervor.
    Ich legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. »Sie dürfen sich jetzt vor allen Dingen nicht aufregen. Sie müssen die Nerven behalten. Fährt Ihr Mann einen blauen oder grauen
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