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0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

Titel: 0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Raffael. »Ich versteh’s nicht«, brummelte er dabei. »Carsten kann doch mit der Maschine noch gar nicht auf dem Heathrow-Airport gelandet sein…«
    Dann hatte er Möbius am Telefon, und zwar nicht den Junior, mit dem er zusammen in Venedig gewesen war, sondern den alten Stephan.
    »Zamorra, ich brauche dich«, kam der alte Herr sofort zur Sache. »In dieser Sekunde startet das Flugzeug wieder und holt dich in Lyon ab. Carsten brauche ich anderswo, du wirst diesmal allein arbeiten müssen. Laß dich nicht lange bitten. Über London ist ein Flugzeug mit einem meiner Geschäftspartner spurlos verschwunden.«
    »Mal langsam«, warnte Zamorra. »Ich habe einiges hinter mir und brauche Ruhe. Das Ganze noch mal, aber zum Mitschreiben.«
    Stephan Möbius begann zu erklären, was geschehen war. »Du mußt uns helfen, Zamorra«, verlangte er. »Ich wüßte nicht, wer es sonst könnte. Das Verschwinden ähnelt fatal dem Bermuda-Dreieck oder einem Weltentor, und damit hast du doch von allen Leuten, die ich kenne, die meiste Erfahrung! Die ALBATROS ist schon wieder unterwegs.«
    »Die beiden Piloten müssen sich langsam wie meine Privatflieger Vorkommen, so oft benutze ich deinen Jet in letzter Zeit.«
    »Das heißt also, daß du kommst?«
    »Daß wir kommen«, sagte Nicole entschieden und drückte Zamorras Hand. »Ich muß nach all dem Schreibkram auch mal wieder an die frische Luft.«
    »Wir kommen«, versprach Zamorra. »Wir fahren sofort nach Lyon zurück.«
    Er legte auf und sah Nicole an. »Aber du solltest dir vielleicht dazu doch etwas mehr anziehen als dieses Glitzerhöschen.«
    Nicole zog eine Schnute. »Und wann, bitte, soll ich es dann mal tragen?«
    »Wenn wir wieder allein sind«, versprach Zamorra. »Komm, machen wir uns reisefertig. Es geht wieder los.«
    Zwei Stunden später bestiegen sie die ALBATROS und jagten mit dem Möbius-Privat jet in Richtung London.
    ***
    Der Mann in Lendenschurz und Turban wurde von einem Augenblick zum anderen irgendwo in den Felsen von Ash’Naduur existent. Jäh zuckte er zusammen, krümmte sich leicht und schrie auf. Seine Hände preßten sich gegen die Schläfen.
    Schmerz tobte in ihm.
    Ihm blieb keine andere Möglichkeit, als sich wieder zu teilen in den Dürren und den Dicken. Da ließ der Schmerz nach, aber auch die Handlungsfähigkeit des eigentümlichen Wesens war wieder etwas eingeschränkt.
    Alles hatte seine Vor- und Nachteile.
    »Die Fremdkontrolle ist schon weit vorangeschritten«, keuchte der Dürre. »Es ist furchtbar. Neuerlich ist Blut geflossen. Es sticht in mir…«
    »In mir auch«, klagte der Dicke. »Jeder neuerliche Tropfen sorgt für weitere Chaos. Wo ist das Kontrollzentrum? Ich finde es nicht mehr.«
    »Wir müssen suchen. Wir müssen uns wieder zusammenschließen, dann können wir es deutlicher erkennen.«
    »Dann aber nimmt der Schmerz wieder überhand… Niemals hätte ich geglaubt, daß jemand ausgerechnet uns überwinden könnte.«
    »Noch hat er uns nicht. Und… er wird es auch nicht schaffen. Ash’Naduur gehört uns. Wir müssen das Zentrum finden, dann finden wir auch die fremde Macht.«
    »Oder sie findet uns«, keuchte der Dicke auf. Er wirbelte herum.
    Hinter ihm verformten sich Steine. Felsen bewegten sich, nahmen Gestalt an. Und sie streckten ihre Hände aus.
    Das Fremde schlug zu, um sich schon in den Anfängen gegen eine Rückeroberung zu wehren!
    Der Dicke sprang zurück, riß seinen dürren Ableger mit sich. Steinerne Fäuste krachten leer gegeneinander. Nur um eine Sekunde langsamer, und der Dürre wäre zwischen diesen Steinflächen zermalmt worden. Zwei Steinwesen tappten jetzt auf die beiden Wesen zu, tasteten nach ihnen. Obgleich sie keine Augen besaßen, sahen sie ihre Gegner.
    Die Bewegungen der beiden Turbanträger glichen sich. Sie zeichneten mit den Händen Bilder in die Luft und zwangen diese mit der Kraft ihrer Magie, Gestalt anzunehmen. Feuerlanzen entstanden. Die beiden ungleichen Männer stießen mit diesen Lanzen nach ihren Steingegnern, berührten sie. Flammenlohen zuckten auf, umflossen die Steine und versuchten sie zu zerstören. Aber die fremde Kraft, die den Stein belebte, war stark.
    »Wir schaffen es nicht«, keuchte der Dicke.
    Sie wichen zurück. Jetzt formten die Felsen schon weitere Gegner aus. Steingestalten, die äußerlich Ebenbilder ihrer lebenden Gegner waren. Gegen eine solche Vielzahl von Steinmännern nützten die Feuerlanzen nichts.
    »Wir fliehen«, schrie der Dürre. »Es hat keinen Sinn, jetzt
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