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0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

Titel: 0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Luftraums zu veranlassen.
    »Ob Möbius etwas weiß?«
    »Ich funke ihn jetzt nicht an«, wehrte Zamorra ab. »Ich möchte erst wenigstens etwas an Erkenntnissen in der Hand haben. Himmel, ich habe fast damit gerechnet, daß auch wir verschwinden… oft genug hat man uns ja Fallen gestellt, in die wir zwangsläufig tappen mußten. Ich brauche bloß an unser Grönland-Abenteuer und Leonardo deMontagne zu denken.« [4]
    »Es sind eben nicht immer Fallen. Manchmal steckt auch etwas anderes dahinter«, überlegte Nicole. »Zurück zur Sache: Können wir von unten überhaupt etwas tun?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Wir müssen uns eben dem betreffenden Sektor vom Boden aus nähern. Ich hoffe, daß das klappt. Wir müssen nur einen Wagen bekommen.«
    »Weißt du was?« schlug Nicole vor. »Du besorgst einen Mietwagen, und ich husche mal eben in den Dutyfree…«
    »Nein!« protestierte Zamorra energisch.
    Wenig später setzte das Flugzeug zur Landung an.
    Ausnahmsweise waren sie fast ohne Gepäck unterwegs. Was Zamorra brauchte, trug er bei sich - Merlins Stern am Silberkettchen vor der Brust, seinen Dhyarra-Kristall in der Jackentasche und in der Hand ein längliches Lederfutteral mit eigentümlichem Inhalt.
    Der wurde prompt am Zoll beanstandet. »Öffnen Sie bitte.«
    Zamorra öffnete. Ein langes, kostbar verziertes Schwert kam zum Vorschein, in dessen Klinge eigentümliche Runen eingraviert waren.
    »Das müssen sie aber verzollen«, erklärte der Zollbeamte, stutzte und fand eine andere Dienstvorschrift in den hinteren Gehirnwindungen. »Nein, Sir. Das ist eine Waffe, und die Einfuhr von Waffen ist streng verboten. Ich…«
    Nicole lächelte zuvorkommend. »Sie irren, Officer«, sagte sie. »Das ist keine Waffe, sondern ein Requisit.«
    »Das müssen Sie mir aber näher erklären, Miß«, verlangte der Beamte und sah Nicole sehr interessiert an. Ihre Bluse war bestechend und jugendgefährdend weit geöffnet, und darunter befand sich nur Nicole pur.
    »Wir machen in London einen Kurzaufenthalt und reisen weiter nach Schottland«, log Nicole dreist. »Wir sind vom Llewellyn-Clan eingeladen worden zu einem kleinen Fest, und Mister Zamorra ist Künstler. Er wird an einem schottischen Schwerttanz teilnehmen. Das Schwert ist eben ein nötiges Requisit. Sie wollen doch wohl nicht etwa ein kulturelles Ereignis dadurch verhindern, daß Sie…«
    »Bewahre«, murmelte der Zöllner, dessen Interesse an Nicoles recht offenherziger Bluse inzwischen größer war als an ihrer fadenscheinigen Erklärung.
    »Sie können sich gern die Bestätigung holen. Llewellyn-Castle, Lord Bryont Saris. Die Telefonnummer ist…«
    »Schon gut, schon gut«, winkte der Zöllner ab, der beim Namen Sir Bryont Saris aufmerksam geworden war. War der nicht Mitglied des Oberhauses der Regierung? Nun, wenn das so war… und dieses Mädchen war wirklich sehr reizvoll…
    »Sie können weitergehen.« Der Zöllner lächelte Nicole etwas bedauernd an. »Der nächste bitte…«
    Nicole schloß fünf Knöpfe der dünnen Bluse und grinste Zamorra verwegen an.
    »Sei froh, daß der Bursche im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen offenbar sittlich nicht so gefestigt ist«, brummte der Parapsychologe. »Normalerweise zieht der Trick nicht… und gut war er auch nicht…«
    »Aber wirkungsvoll. Wie machen wir jetzt weiter?«
    Zamorra wurde einer Antwort enthoben. Ein Mann im gestreiften Anzug trat näher. »Mein Name ist Brody. Mister Möbius schickt mich. Sie sind Monsieur Zamorra und Mademoiselle Duval?«
    »Ihr Scharfblick ehrt Sie«, sagte Nicole.
    »Ich soll Ihnen die Einzelheiten erklären«, verriet Brody. »Wenn Sie ein Fahrzeug benötigen - ich bin mit der Jaguar-Limousine hier, die immer noch auf Ihren Namen zugelassen ist. Aber ich fürchte, daß es Schwierigkeiten geben wird.«
    »Was für Schwierigkeiten?«
    »Nun, in dem verschwundenen Flugzeug saß ein Mister Andrews aus Houston, Texas. Und sein Verschwinden muß sich sehr rasch bis zu seiner Firma herumgesprochen haben. Seit einer halben Stunde wimmelt es hier von Amerikanern, die ihren Ausweisen nach zum Werkschutz Mister Andrews gehören. Sie kümmern sich um alles und schirmen alles ab. Die sind schlimmer als der Secret Service. Sie haben sich sogar schon mit Scotland Yard angelegt.«
    »Und?« fragte Zamorra gespannt.
    »Sie sind immer noch hier und haben eine große Klappe«, sagte Brody grimmig. »Sogar mich behandeln sie wie einen kleinen Schuljungen. Ich befürchte, daß wir an die
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