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0279 - Hexenkraft und Druidenzauber

0279 - Hexenkraft und Druidenzauber

Titel: 0279 - Hexenkraft und Druidenzauber
Autoren: Jason Dark
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für sie Neuland, aber sie hatten einen Punkt, an dem sie sich orientieren konnten.
    Es war der grüne Schein.
    Rod wisperte: »Das Licht geht mir auf den Geist. Wer nimmt denn schon eine grüne Taschenlampe?«
    »Meinst du, dass es eine ist?«
    »Wieso nicht?«
    Tiger hob die Schultern. »Vielleicht ist es auch jemand vom anderen Stern oder ein Gespenst.«
    »Du hast ja Durchfall im Hirn!« zischte Rod und ging weiter. Er streckte seine Arme aus, um ein Hindernis so schnell wie möglich ertasten zu können.
    Er lief prompt gegen eine Wand, tastete sich nach links und fand eine Tür, die offenstand, deshalb hatten sie auch den Schein sehen können.
    Rod blieb stehen, streckte seinen Arm seitlich aus, so dass Tiger dagegenlief.
    »Da vorn ist es!« wisperte Rod.
    »Siehst du was?«
    »Noch nicht.« Rod stieß die Tür ein wenig weiter auf. »Halte auf jeden Fall deinen Zahnstocher bereit.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Dann ist ja alles klar.«
    Die beiden jungen Männer schoben sich in den Raum. Nur flach drang der Atem über ihre Lippen. Obwohl sie es nicht zugeben wollten, hatten sie beide das gleiche Gefühl.
    Irgend etwas stimmt in diesem Raum nicht. Es war die Atmosphäre, die auch sie spürten. Man konnte von einer unheimlichen Luft sprechen, die sich ausgebreitet hatte und auch die beiden Einbrecher umfing.
    Hinzu kam das grüne Licht, das vor ihnen schwach leuchtete und eine gebückt dastehende Gestalt umflorte.
    »Das ist er!« wisperte Rod.
    »Aber nicht normal. Meine Güte, das ist doch kein Mensch. Wer umgibt sich denn mit einer grünen Aura?« Tiger hatte plötzlich Angst bekommen. Er ließ das Messer aus seinem Ärmel rutschen und umfasste die Klinge fester.
    Rod dachte nicht an seine Waffen. Er schaute sich im Raum um. Es musste sich um das große Arbeitszimmer des hier Wohnenden handeln, denn wo sie auch hinblickten, sahen sie das, was einem sensiblen Menschen große Angst einjagen konnte.
    Knochen!
    In allen Varianten, Größen und Formen lagen sie dort. Sie stapelten sich auf langen Tischen, lagen auf dem Boden oder waren zum Teil schon aufgebaut.
    Die stehenden oder hängenden Skelette waren mehr zu ahnen, als zu sehen, und beide Eindringlinge, auch der mutigere Rod, hatten Furcht bekommen, obwohl sie es nicht zugeben wollten.
    Die Gestalt stand vor ihnen. Sie schien nichts gehört zu haben und kümmerte sich nur um ihre eigenen Probleme, denn sie schritt jetzt zur Seite und murmelte irgend etwas, was von den Dieben keiner verstand.
    »Ob sie Geld will?« hauchte Rod.
    »Möglich.«
    »Nein, kein Geld!«
    Die Gestalt hatte gesprochen, und sie war bei ihren Worten hochgekommen und gleichzeitig herumgefahren.
    Rod und Tiger standen, wie vom Donner getroffen. Gleichzeitig war das Licht heller geworden. Es umgab die Gestalt wie ein grüner Mantel, so dass sie für die beiden Diebe deutlich zu erkennen war.
    Mit allem hatten sie gerechnet. Mit einer schönen Frau oder einem hässlichen Mann. Was sie wirklich zu sehen bekamen, das war ungeheuerlich, das glaubte ihnen niemand, wenn sie das erzählten.
    Vor ihnen stand ein Monstrum. Es hatte einen Namen.
    Wikka!
    ***
    Zunächst einmal sprachen Rod und Tiger kein Wort. Sie bekamen überhaupt nichts hervor, sondern standen starr auf dem Fleck und staunten mit großen Augen.
    Da hatte sich jemand verkleidet.
    Ohne sich abgesprochen zu haben, fassten beide den gleichen Gedanken, denn etwas anderes kam für sie nicht in Frage.
    Die Gestalt in dem grünen Licht sah ungemein hässlich aus. Sie hatte glattes schwarzes Haar, das war deutlich zu erkennen, aber ihr Gesicht zeigte eine tiefe Schwärze, wie sie eigentlich nur von Verbrennungen herrühren konnte. Die Augen darin leuchteten weiß, besaßen auch einen roten Schimmer, der sich verändern konnte und entweder leuchtend wurde oder zu einem Netzwerk feiner Äderchen.
    Das alles hätte die beiden Einbrecher nicht einmal so abgeschreckt, wenn nicht die beiden grünen Schlangen gewesen wären, die aus der Stirn wuchsen. Widerliche, fingerdicke Schlangenkörper, die sich bewegten, ihre Mäuler öffneten und die kleinen, gespaltenen Zungen aus den beiden Hälften hervorschoben.
    Die Gestalt trug ein langes schwarzes Kleid, das bis zum Boden reichte, so dass von den Füßen kaum noch die Spitzen zu sehen waren. Auf jeden Fall stand kein männliches Wesen vor den beiden Dieben, das hatten sie genau gesehen.
    Es war eine Frau!
    Rod reagierte überhaupt nicht. Tiger bewegte nur seine rechte Hand, indem er
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