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0278 - Kein Job für Gorillas

0278 - Kein Job für Gorillas

Titel: 0278 - Kein Job für Gorillas
Autoren: Kein Job für Gorillas
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Blumentopf mehr zu erben. Evelyn und ich haben uns geeinigt.«
    Mit einer Schulterbewegung fegte ich seine Hand herunter.
    »Ich verstehe«, knurrte ich. »Diese Einigung stammt nicht von heute. Ich wette, daß ihr euch nicht nur vor Matthews Tod, sondern sogar über seinen Tod geeinigt habt,«
    Blyth schüttelte den Kopf. »Hast du schon das Delirium, Lad? Ich weiß, daß du mir unbedingt ein paar Morde in die Schuhe schieben willst. Ich habe dir schon einmal gesagt, du sollst diese Arbeit den ›Bullen‹ überlassen.«
    Er nahm Evelyn leicht am Arm.
    »Gehen wir, Eve!«
    Sie schob ab, und er ließ ihren Arm nicht mehr los, bis sie aus der Kneipe waren.
    Ich wollte ihnen nach, aber eine Hand packte mich an der Schulter. Als ich mich umwandte, sah ich in Sooms grinsendes Gesicht.
    »He, du bist auf meinen Kaugummi getreten. Das kostet dich ‘ne Kleinigkeit.«
    Ich zeigte ihm, was es kostet, mich festzuhalten. Ich verpaßte ihm einen Kinnhaken. Er ging sang- und klanglos zu Boden, und ich beeilte mich, um Blyth und Evelyn einzuholen, obwohl ich im Augenblick selbst nicht wußte, was ich mit ihnen anstellen sollte.
    Ich kam nicht bis zur Tür. Irgendwer schob mir mit einem Fußtritt einen Stuhl in den Weg. Ich konnte meine Fahrt nicht mehr bremsen, stolperte über den Stuhl und knallte auf den Fußboden.
    Nur eine Sekunde später stand ich wieder auf den Füßen, und ich hätte auch nicht einen Lidschlag länger zögern dürfen, sonst hätten sie mich im Liegen fertiggemacht. Sie kamen alle, die mehr als zwanzig Männer, die sich im Lokal aufhielten. Ein Blick genügte, um festzustellen, daß sie sich auf das, was nun geschehen sollte, vorbereitet hatten. So wie Hank Soom den Provokateur gespielt hatte, so bauten sich jetzt fünf Burschen als Schildwachen vor der Tür auf, um mir den Rückzug abzuschneiden. Die anderen drängten heran. Ich konnte es ihren Gesichtern ansehen, daß sie entschlossen waren, mich auseinanderzunehmen.
    Aus Erfahrung weiß ich, daß Männer, die in einer Überzahl gegen einen einzelnen anrücken, immer erwarten, dieser einzelne würde zu fliehen versuchen. Mit einem Angriff rechnen sie nicht.
    Also griff ich an. Ich riß den Stuhl vom Boden hoch und feuerte ihn den Jungens entgegen. Er schlug ganz schön ein. Ich setzte sofort nach, und ehe sie überhaupt begriffen hatten, daß ich nicht einfach stillhalten würde, hatte ich drei von ihnen aus den Schuhen geholt.
    Es gab einige Verwirrung. Ich nutzte sie, um mich bis zur Theke zurück durchzuschlagen. Ich brauchte Deckung im Rücken. Der Weg zum Ausgang war hoffnungslos verrammelt, aber hinter der Theke führte eine Tür zu Luckys Wohnung in der ersten Etage des Hauses. Wenn ich sie gewinnen konnte, gab es noch eine Ausreißmöglichkeit für mich.
    Ich bekam genug Luft, um mich auf die Theke hinaufzuziehen. Dann sprang ich auf der Innenseite herunter und stürzte zur Tür.
    Ich packte die Klinke, drückte sie herunter und riß daran, aber die Tür gab nicht nach. Ich saß in der Falle. Lucky, der Wirt, hatte sich bei Beginn des Tanzes in seine Höhle zurückgezogen und hatte die Tür verriegelt.
    Mir blieb keine Zeit zu einem Versuch, die Tür mit Gewalt zu öffnen.
    Es war kein Kämpfen mehr, sondern nur noch ein Gewühle wie bei einem schlechten Boxkampf.
    Als es mir schon sehr schlecht ging, bekam ich plötzlich Luft. Ich kapierte erst, daß etwas vorgefallen war, als die Gangster der Reihe nach von mir abließen, zurückwichen, die Gesichter der Tür zuwandten und ihre Arme langsam in die Höhe nahmen.
    Oben auf der ersten Stufe der kleinen Treppe stand Phil mit einer Pistole in der Hand. Er hatte zwei oder drei von den Kerlen, die die Tür sperrten, die Treppe hinabbefördert. Die anderen kamen selbständig zur Vernunft.
    Ich schob mich an den erstarrten Gangstern vorbei hinter der Theke hervor.
    »Euren Krach konnte man bis auf die Straße hören«, sagte Phil. »Allein schon wegen des ruhestörenden Lärms mußte ich eingreifen. Worum ging es denn, Freunde?«
    Ich ging auf Phil zu. Er schwenkte ein wenig den Lauf der Pistole.
    »Besser, du bleibst auch auf deinem Platz. Ich lasse nicht gern einen von euch zu nahe an mich heran.«
    Obwohl er eingegriffen hatte, behandelte mich Phil als Gangster.
    Ich winkte ab. »Schon gut, Phil«, knurrte ich. »Mag sein, daß die meisten der Jungs hier noch nicht wissen, daß du und ich von der gleichen Fakultät sind, aber einige wissen es bestimmt, und die anderen würden es spätestens morgen
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