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0277 - Dämonenschlacht um Troja

0277 - Dämonenschlacht um Troja

Titel: 0277 - Dämonenschlacht um Troja
Autoren: Rolf Michael
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»Nie wieder wird mir ein Mann in dieser Art nahen dürfen.«
    »Er hat dich dadurch dem Leben wiedergegeben!« schaltete sich Professor Zamorra ein, während sich Carsten Möbius emporrappelte und die lädierte Kinnspitze massierte. »Zeige deine Kraft auf dem Schlachtfeld, wenn du sie wieder in dir fühlst, Pelide!«
    »Ja, das will ich!« murmelte das Mädchen leise. »Noch immer lebt der Mörder und Patroklos ist ungerächt. Wir müssen eilen, daß uns Hektor nicht in die Stadt entkommt. Nur Hektor will ich – sonst niemanden. Helft mir in die Dämonenrüstung!«
    Der letzte Satz war ein Befehl, der keinen Widerspruch duldete. Während Professor Zamorra die Kriegerin wieder mit jener geheimnisvollen Rüstung wappnete, holte Carsten Möbius das Gespann des Achilles, das Zamorra an einen Strauch gebunden hatte und das nicht im Bereich der Skamandrosströmung gestanden hatte.
    »Vorwärts!« rief Achilles. »Nun jagen wir Hektor!« Gewandt schwang er sich auf den Wagen, während Zamorra schon wieder die Zügel geangelt hatte.
    »Fährst du mit, Carsten?« fragte er scheinheilig.
    »Auch eine Frage!« knurrte der Millionenerbe. »Glaubst du, ich laufe? Das ist doch gesundheitsschädlich. Lieber schlecht gefahren als gut gelaufen!«
    »Dann halt dich fest!« wies ihn Zamorra an. »Auf, Xanthos! Vorwärts, Balion!« Im nächsten Moment raste der Streitwagen des Achilles, eine Staubfahne nach sich ziehend, in Richtung auf das skäische Tor …
    ***
    »Er will nur mich, Vater!« rief Hektor dem Greis auf der Mauer von Troja zu, König Priamos selbst war gekommen, um den Kriegern Mut zuzusprechen. Von panischer Furcht ergriffen, waren die Trojaner in die Stadt zurückgeflutet.
    Doch auf Befehl des Agamemnon verhielten die Gespannführer die Rosse vor der Sperre. Niemand wollte das Schicksal des Patroklos teilen.
    Jeder sah den gewaltigen Hektor alleine zu Fuß vor dem geschlossenen Tor stehen und zwei mächtige Lanzen schwenken. Jeder, der in der Energiesperre die Rüstung verlor, würde seinem Wurf nicht entgehen.
    »Komm zurück, mein Sohn!« rief König Priamos mit zittriger Stimme. »Der Pelide ist ein Göttersohn. Wer weiß, ob es ihm nicht gelingt, die Sperre zu überwinden!«
    »Komm in die Stadt!« gellte die Stimme eines Weibes. »Willst du Andromaehe, dein Weib, zur Witwe machen? Denke an Astyanax, deinen Sohn!«
    Doch Hektor lächelte nur zur Mauer empor und schwenkte grüßend die Lanzen. Er hatte den Rückzug seiner Männer mit seinem eigenen Körper gedeckt. Allen war die Flucht in die Stadt gelungen, wo sie versorgt wurden.
    Nur er, der tapferste Streiter von Troja, stand vor dem Tor und wartete auf die entscheidende Begegnung mit dem größten Held der Griechen.
    Wie ein Ungewitter tobte es schon heran. Staub türmte sich in der Ebene wie eine graue Gewitterwolke, als der Streitwagen des Achilles heranraste. Die Gespanne der Griechenfürsten stiegen, von den Lenkern mühsam gebändigt, empor. Agamemnon und die anderen Fürsten begrüßten den Peliden mit lautstarken Feldrufen.
    Doch das Rachegeschrei des Achilles übertönte alles.
    Diomedes griff Sthenelos in die Leinen und zog sein Gespann zur Seite. Im nächsten Moment wurden die Pferde des Fehden dort von Zamorra mit harter Hand festgehalten.
    »Wir können nicht weiterfahren!« erklärte der Parapsychologe. »Dort vorn beginnt der Energiebündel um die Stadt, der nur deiner Rüstung widersteht. Das Metall des Wagens löst sich dort auf!«
    »Ich verstehe!« nickte Achilles. »Und es ist mir recht. Mann gegen Mann will ich Hektor gegenübertreten. Und ich werde ihn töten!«
    »Mann gegen Mann!« sagte Carsten Möbius mit Bitterkeit in der Stimme, während das Mädchen in der Dämonenrüstung behende vom Wagen sprang und mit zwei Speeren und dem Kurzschwert bewaffnet und von einem Schild gedeckt, mit langsam stetigen Schritten auf den wartenden Hektor zuschritt.
    »Mann gegen Mann!« stöhnte Carsten Möbius noch einmal. »Ich habe Hektor kämpfen sehen. Sie mag sehr mutig sein. Doch in der Handhabung der Waffen ist ihr Hektor über. Und er wird schnell feststellen, wie sie verwundbar ist. Doch ich lasse nicht zu, daß das Mädchen stirbt!«
    »Carsten! Was ist mit dir?« stieß der Meister des Übersinnlichen hervor, als er die Art der Stimmhebung bei Carsten Möbius erkannte. So sprach er sonst nur mit Sandra Jamis, seiner heimlichen, aber stets unerfüllten Liebe. »Warum nimmst du die Tarnkappe in die Hand?«
    »Ich gehe, weil ich muß,
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