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0277 - Dämonenschlacht um Troja

0277 - Dämonenschlacht um Troja

Titel: 0277 - Dämonenschlacht um Troja
Autoren: Rolf Michael
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machen oder sich hinlegen.
    »Nicht wahr, geliebtes Weib, du bringst ihm täglich Speise und Trank und was er sonst noch bedarf!« höhnte Paris, der sich befriedigt seinen hilflosen Feind in Ketten betrachtete.
    Michael Ullich maß ihn mit einem Blick tiefster Verachtung.
    Doch er wußte sehr gut, daß es ihm nicht gelingen konnte, diese Kette zu zerbrechen. Von hier gab es kein Entkommen mehr. Es mußte ihm gelingen, Professor Zamorra und Carsten Möbius eine Nachricht ins Lager der Griechen zuzuspielen. Wenn es denen nicht gelang, ihn hier rauszuholen, waren seine Chancen gleich Null. Dann hatte er nur noch neunzehn Tage zu leben.
    Ein Eisesschauer lief über seinen Rücken, wenn er daran dachte, wie Paris ihn mit dem Opferdolch den Tod spüren lassen konnte …
    ***
    Carsten Möbius vergaß alles, was ihm einst sein Reitlehrer beigebracht hatte. Er hing weit vorangebeugt wie ein Indianer auf dem Pferd und trieb den ächzenden Gaul mit wilden Hackenschlägen vorwärts.
    »Zamorra … ich muß Zamorra retten…!« stieß er zwischen den Zähnen hervor, während der Gaul in rasenden Sprüngen den Hang hinab galoppierte. »Vorwärts, braves Pferdchen. Nun mach schon Sätze, du verdammte Schindmähre. Feinsten Hafer und besten Klee verspreche ich dir, wenn wir es schaffen. Wenn du dich weigerst, bekommt dich Nachbars Karo als Schappi aus der Dose!«
    Das keuchende Pferd gab sein Äußerstes. Schaumflocken flogen vom Maul und das Fell glänzte von Schweiß.
    »Ha … geschafft … geschafft…!« jubelte Carsten Möbius, als er Zamorra im Wasser sah.
    »Hierher, Carsten!« hörte er seinen schwachen Ruf. »Ich hänge fest. Nimm den Laserstrahl. Unter Wasser ist ein Stamm … den mußt du durchtrennen. Ich kann mich nicht mehr lange halten…!«
    Carsten Möbius machte einen Absprung vom Pferd auf Comanchenart. Das heißt, der Absprung war der eines Comanchen … die Landung wurde mit einigen Purzelbäumen abgefangen. Das Pferd galoppierte weiter und verschwand auf der Weite des Feldes.
    Carsten Möbius machte einige unfeine Bemerkungen und rappelte sich hoch. Ein kurzer Blick auf die Anzeige des Schockstrahlers bedeutete ihm, daß es für einen Schock nicht mehr ausreichte.
    Für einen Laserschuß reichte die Energiereserve jedoch noch.
    Mit beiden Händen hielt Carsten Möbius den Schockstrahler. Unter der quirligen Wasseroberfläche sah er die starken Äste, in die Professor Zamorra eingekeilt war.
    »Gleich wird es unangenehm, Zamorra!« rief er warnend.
    »Besser als hier draufgehen!« kam es aus dem Wasser zurück. »Es ist doch keine Elektrizität, die im Wasser leitet. Beeil dich, Carsten … ich … ich kann ihn gleich nicht mehr halten…!«
    Im gleichen Moment zischte der bläuliche Laserstrahl aus der Mündung. Gigantische Dampfwolken zischten aus dem Fluß. Doch der Strahl zersägte den Ast unterhalb der Wasserlinie, der Professor Zamorra gefangenhielt. Mit letzter Kraft umschlang der Meister des Übersinnlichen den fast ohnmächtigen Achilles und angelte nach der Hand, die ihm Carsten Möbius entgegenreichte. Der Junge strengte seine Kräfte an, die beiden ans Ufer zu hieven.
    »Hilf Achilles. Er hat … oder besser gesagt, sie hat viel Wasser geschluckt.« stöhnte Professor Zamorra. So gut er konnte, zeigte er dem Jungen, wie man die Rüstung öffnen konnte. Klirrend fiel der beengende Brustpanzer ins Gras, während Carsten Möbius mit dem Mädchen, das Achilles war, Wiederbelebungsversuche machte.
    Achilles würgte, spuckte und gurgelte … doch mit jeder Ladung Wasser, die aus ihm herausströmte, kam das Leben wieder.
    »Warum darf ich denn keine Mund-zu-Mund-Beatmung machen?« fragte Carsten Möbius. »Sie ist doch sehr schön. Und ich habe schöne Mädchen sehr, sehr gern!«
    »Zum Frühstück!« grinste Professor Zamorra. »Damit sie dir Punkt Neun Uhr den Kaffee servieren und die Brötchen schmieren!« Es war allgemein bekannt, daß der Junior-Chef des Möbius-Konzerns pedantisch die Frühstückszeit um Neun Uhr einhielt. Wehe, wenn Tina Berner und Sandra Jamis, die nebenbei seine Privatsektretärinnen waren, dann den Kaffee nicht fertig hatten. Dann konnte Carsten Möbius für den Rest des Tages verstimmt sein.
    »Hör doch mal, was die Männer des Idomeneus da drüben rufen?« bat Möbius den Parapsychologen. »Die haben anscheinend wieder das Werk eines ihrer Götter erlebt!«
    »Kann schon sein!« nickte Professor Zamorra. »Auch eine Sache, die wir aus der Ilias her kennen. Denn in
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