Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0271 - Die Welt der Körperlosen

Titel: 0271 - Die Welt der Körperlosen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Rhodan auch Freund von mir. Ihm geholfen. Aber Wolken uns hierhin und ihn dahin."
    Der Arkonide fühlte, wie die Erregung ihm das Wasser in die Augen trieb, bei Angehörigen seines Volkes gleichzusetzen mit Transpiration. Das waren also die Tankan, mit denen Perry zusammengekommen war!
    „Die Wolken sind auch meine Feinde", sagte er. „Sie haben mich hierher gebracht."
    „Wolken nicht Feinde", protestierte der Tankan heftig. Die anderen röhrten Zustimmung. „Wolken Freund, Rhodan Freund, du Freund, Tankan Freund."
    Atlan war verwirrt. Er vermochte die beiden Tatsachen nicht miteinander in Einklang zu bringen, daß die Geisterwolken Freunde der Tankan sein sollten, während sie sie gleichzeitig teleportiert hatten.
    „Aber sie halten Rhodan gefangen!" rief er verzweifelt.
    Der Tankan schwieg lange, während sein Blick eine geistesabwesende Starrheit annahm. Dann sagte er bedächtig: „Wenn gefangen, dann Gesetz verletzt. Wir nicht helfen. Rhodan nicht kommen wieder."
    Atlans sah die Echsen traurig an. Er wußte, es gab nun keine Hoffnung mehr. Langsam wandte er sich um und ging - ein Mann, der erkannt hat, daß seiner Macht eine unübersteigbare Grenze gesetzt ist.
     
    6.
     
    Er schaltete das Mikrotriebwerk an und ließ es laufen. Das schwache Fauchen brachte seine Gedanken in die Wirklichkeit zurück - und plötzlich wußte Atlan, welcher Fehler den geheimnisvollen Geisterwolken unterlaufen war.
    Seine Hand brachte den Hebel in AUS-Stellung. Das Fauchen verstummte. Er ging zu den Echsen zurück und blieb dicht vor ihrem Sprecher stehen.
    „Was ich noch sagen wollte: Wir haben eure Artgenossen auf einer anderen Insel erschossen - bis auf einen...!"
    Er hatte diese Eröffnung fast gleichgültig vorgebracht, so, als bedeute ihm der Tod intelligenter Lebewesen nichts. Dieser selbstverständliche Ton verblüffte die Tankan derartig, daß sie erstarrten und keinen Laut herausbrachten.
    Als sie aus der Erstarrung erwachten und eine drohende Haltung einnahmen, hob der Arkonide die Hand.
    „Aber alles war nur ein gräßlicher Irrtum. Niemand wollte wirklich ein anderes intelligentes Wesen töten. Dennoch griffen eure Artgenossen einen von uns an - und ich gab den Befehl zum Töten, anstatt Verhandlungen anzuknüpfen."
    Einige Tankan begannen verlegen mit den Krallen zu scharren. Sie hatten offenbar verstanden, was Atlan meinte. Jegliche Aggressivität schien von den Echsen gewichen zu sein. Endlich fragte der Sprecher: „Sie tot, weil ihr nicht wissen Freund, und sie nicht wissen Freund..."
    „Genauso ist es!" sagte Atlan hart. „Wir Menschen... „, er lächelte wehmütig, als er gewahr wurde, daß er sich in diese Definition mit einbezog, „wir Menschen sind zwar aggressiv veranlagt, aber im Grunde genommen sind wir weder besser noch schlechter als andere Intelligenzen. Wenn wir erst schießen, bevor wir sprechen, dann nur, weil schlechte Erfahrungen uns hart machten."
    Er hob seine Stimme und rief anklagend: „In dem erwähnten Fall trug keine Seite die Schuld, weil jeder den anderen für unintelligent hielt.
    Aber im Falle der Geisterwolken liegt die Schuld eindeutig auf ihrer Seite. Sie hatten es in der Hand, uns über ihre wahre Natur zu informieren. Wenn sie tatsächlich sittlich höher stünden als wir Menschen, dann hätten sie dem Töten vorbeugen müssen, anstatt es zuzulassen und sich anschließend zum Richter aufzuwerfen."
    Durch die Reihen der Tankan ging Bewegung Die Echsen schienen bedruckt zu sein. Sie sammelten sich und berieten anscheinend telepathisch.
    Nach einer Viertelstunde kehrte der Sprecher zu Atlan zurück.
    „Wir beschlossen, dich helfen und Rhodan helfen", sagte er schlicht. „Du gesagt: ihr gut und böse, auch wir gut und böse, auch Wolken gut und böse. Nichts nur gut, nichts nur böse."
    Atlan atmete auf. Doch ihm war noch immer nicht klar, wie die Tankan ihm helfen könnten. Er fragte danach. Der Sprecher der Echsen bat ihn aber nur, zu warten. Mehr verriet er nicht.
    Unterdessen machte wieder einmal ein Gewitter den Dschungel zum Hexenkessel. Überall ringsumher krachten zersplitterte Bäume nieder. Auf Atlans Helmantenne flackerten blaue Flämmchen, und der Wind peitschte schwere Regenwolken über den Boden.
    Mitten in dem Blitzen und Donnern, dem Sturm und dem Regen tauchten plötzlich unzählige schwach glühende Geisterwolken über der Echsenherde auf.
    Instinktiv wollte Atlan zum Impulsstrahler greifen. Im letzten Augenblick besann er sich. Reglos wartete er,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher