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0271 - Die Welt der Körperlosen

Titel: 0271 - Die Welt der Körperlosen
Autoren: Unbekannt
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Sie bitte auch Professor Dankin und Melbar Kasom Bescheid. Die beiden Männer sollen uns in Schleuse B-IV erwarten - in voller Kampfausrüstung. Noch Fragen?"
    Nein, John Marshall hatte keine Fragen mehr - jedenfalls keine, auf die er eine Antwort erwarten konnte
     
    *
     
    Zwischen dem Ertruser, dem Epsaler und dem Oxtorner wirkte Perry Rhodan wie ein dürrer Zwerg.
    Melbar Kasom, der Umweltangepaßte von Ertrus, war 2,51 Meter lang und hatte eine Schulterbreite von 2,13 Metern. Die Sichellocke zog sich von der Stirn über den rotbraun glänzenden Schädel bis in das massige Genick. Der Epsaler Algon Dankin dagegen maß nur 1,60 in der Länge, aber er war so breit wie lang. Nur Omar Hawks besondere Konstitution fiel nicht sofort ins Auge. Der Oxtorner war nicht viel größer als Rhodan, jedoch breiter und wuchtiger. Dennoch übertraf er, was Widerstandsfähigkeit, Anpassung und Körperkraft anbelangten, Kasom und Dankin bei weitem. Als einziger der drei Umweltangepaßten benötigte er zudem keinen Mikrogravitator.
    Algon Dankin sah mißtrauisch auf den Okrill, der ungeduldig mit den Krallen scharrte und dabei tiefe Rillen in das Metallplastik des Hangars riß.
    Omar Hawk bemerkte es und lächelte.
    „Keine Sorge, Professor, er beißt nicht... „, Dankin atmete auf, „... er schleudert nur elektrische Entladungen", fuhr Hawk gelassen fort.
    Als hatte er die Bemerkung seines Herrn verstanden, ließ Sherlock seine rote Zunge einige Meter weit vorschnellen. Dort, wo sie aufschlug, zuckte ein greller Blitz auf. Es roch nach verschmortem Belag.
    Der Oxtorner schlug dem Tier beruhigend auf das breite Maul.
    „Hiih, Sherlock. Die Herren glauben mir auch so."
    Melbar Kasom lachte dröhnend.
    Perry Rhodan verzog das Gesicht zu einer schmerzlichen Grimasse.
    „Die Herrschaften können sich draußen austoben. Dort kommt unser Shift."
    Er wies auf den Flugpanzer, der auf seinen breiten Gleisketten schwerfällig angerumpelt kam und mit kreischendem Geräusch hielt.
    Schweigend stiegen die Männer ein, Kasom, Hawk und Dankin nahmen mit dem Okrill zusammen im Laderaum Platz. Nur Rhodan stieg nach oben in die Fahrerkanzel, um dem Piloten die Kursdaten zu geben.
    Kurz darauf setzte sich das Allzweckfahrzeug erneut in Bewegung. Als es die Schleuse passiert hatte, wurde es vom Sturm gepackt. Die Männer im Laderaum mußten sich festhalten. Schrilles Pfeifen, Jaulen und Krachen drang durch die Terkonitwände bis zu ihnen herein. Hin und wieder prallte ein emporgeschleuderter Ast knallend auf. Der einzige Bildschirm der Außenbeobachtung zeigte einen turbulenten Wirbel von Wasser, Dampf und Pflanzenteilen.
    Einmal versuchte Algon Dankin ein Gespräch anzuknüpfen. Es erstarb jedoch bald wieder. Jeder hing seinen Gedanken nach. Die Erwartung hatte sie gepackt.
    Aber vorerst konnten sie nichts tun als stillsitzen.
    Von oben, aus der Fahrerkanzel kamen abgerissene Laute eines Telekomgesprächs, offenbar sprach der Großadministrator mit den drei Suchtrupps, die nach dem Sergeanten Ausschau hielten.
    Omar hob resignierend die Schultern. Er wußte wie aussichtslos es selbst für modern ausgerüstete Mannschaften war, einen einzelnen Soldaten in dieser sturmgepeitschten Nebelhölle auszumachen.
    Wenn der Sergeant nicht in der Lage war, seinen Telekom zu benutzen, konnte man tagelang suchen.
    An der Stellung des verwaschenen Flecks, der die Sonne Wega darstellte, errechnete Omar, wie spät es ungefähr sein mußte. Eine Rotation Pigells dauerte 42,6 Stunden. Bis zum Abend blieb etwa noch ein Drittel Tag, also gut sieben Stunden. Danach würde es nicht mehr möglich sein mit bloßem Auge etwas zu erkennen, die Nacht auf Pigell war absolut Durch die mehrfach geschichtete Dunst- und Wolkenhülle des Planeten drang kein Sternenlicht.
    Ein Knacken des Bordlautsprechers leitete Rhodans Befehl ein: „Kommen Sie bitte in die Kanzel Professor Dankin!"
    Der Exobiologe schaltete vorsichtshalber seinen Mikrogravitator aus, bevor er die zerbrechlich erscheinende Leiter benutzte. Dadurch erlangte er sein normales Pigellgewicht wieder, während er sonst am liebsten unter der mörderischen Schwerkraft Epsals lebte. Dennoch bogen sich die Sprossen bedenklich durch, als er nach oben stieg.
    Melbar Kasom grinste verstohlen.
    „Die Kosmo-Genetiker haben uns zu 'gewichtigen' Männern gemacht, Oxtorner...!"
    „Es war notwendig", - erwiderte Hawk knapp. Unwillkürlich entsann er sich wieder der erbitterten Auseinandersetzung, die auf seiner Heimatwelt
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