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0270 - Ultimatum an Unbekannt

Titel: 0270 - Ultimatum an Unbekannt
Autoren: Unbekannt
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Uns genügte es völlig, wenn wir um fünfhundert Jahre in die Zukunft versetzt wurden und die Lemurer hinter uns lassen konnten.
    Frasbur fieberte meiner nächsten Frage entgegen. Er schmiedete schon wieder Pläne, die darauf abzielten, uns ins Verderben zu locken.
    „In welcher Form arbeitet der Zwischenzeit-Transmitter?"
    „Wie meinen Sie das?"
    „Ist er energiereich genug, um das Schiff auf die Zeitebene verschieben zu können?"
    Frasbur reagierte etwas zu rasch. Außerdem hatten wir bereits erfahren, daß die Station ebenfalls ein Absolutes Nullfeld außerhalb der technischen Anlagen aufbauen konnte.
    „Machen Sie sich keine falschen Hoffnungen, Admiral", erklärte der Zeitagent. „Diese Relaisstationen sind nur dafür bestimmt, kleinere Körper bis zur Größenordnung eines Raumbootes zu befördern. Das Transportgut muß außerdem in die Reaktionszone gebracht werden."
    „Also in einen Saal oder eine Halle hinein?"
    „Natürlich. Was dachten Sie?"
    Jetzt lauerte er förmlich auf meine Antwort. Ich zeigte mich unentschlossen.
    „Der Planet Vario ist jedoch in der Lage, jeden Körper...!"
    „Das ist etwas anderes", unterbrach er mich hastig. „Vario, wie Sie den Riesentransmitter nennen, ist eine Superausführung. Die können Sie hier aus verständlichen Gründen nicht erwarten. Greifen Sie an, erobern Sie den Stützpunkt, und geben Sie mir anschließend etwas Bedenkzeit. Ich werde mich dann entscheiden, ob ich zu Ihnen übertrete oder nicht."
    Ich triumphierte innerlich. Er ebenfalls; nur nicht aus so guten Gründen wie ich.
    „Wir werden es uns überlegen. Wo liegen die Eingänge zu dem Stützpunkt?"
    Die Frage stellte ich nur noch beiläufig, obwohl gerade sie unser Problem beinhaltete. Die Mutanten hatten infolge ihrer fortgeschrittenen Erschöpfung nicht mehr ermitteln können, wie man in die Anlagen hineinkam.
    Frasbur musterte mich mit einem spöttischen Blick.
    „Sie wollen mich testen? Das wissen Sie doch längst. Ich habe einige Male unvorsichtigerweise daran gedacht und meinen Abwehrblock vernachlässigt."
    „Wie kommt man hinein?"
    „Durch zwei Antigravschächte; einen sehr großen für Materialtransporte und einen normalen Mannschacht. Die Öffnungen sind getarnt und der Umgebung angepaßt."
    Er gab noch genaue Hinweise, die für uns unendlich wertvoll waren. Er tat es nur, um uns in den Angriffsabsichten zu bestärken, die seiner Auffassung nach zur Vernichtung der CREST III führen mußten. Ich hatte genug gehört und verabschiedete mich.
    Als ich wieder die Zentrale erreichte und den Erfolg des Verhörs bekanntgab, stand das Ultraschlachtschiff etwa fünfhundert Kilometer südlich der Zeitstation auf null Grad Länge. Wir brauchten nur nach Norden zu fliegen, um den Stützpunkt zu erreichen.
    In Pigells Atmosphäre tobten wieder einige Unwetter, die für diese dampfende Dschungelhölle typisch waren. Der Himmel leuchtete ständig unter Blitzentladungen auf. Sie strahlten die tiefziehenden Wolken an, aus denen sturzflutartige Regengüsse auf das Land niederpeitschten.
    Die Ergebnisse des letzten Verhörs wurden nach verschiedenen Methoden ausgewertet. Es stand fest, daß Frasbur hinsichtlich der Eingänge die Wahrheit gesprochen hatte. Außerdem war uns bekannt, daß man durchaus nicht die Reaktionszone zu betreten brauchte, um zeitlich versetzt zu werden.
    Die vierte Phase des Planes lief an Wir hatten nicht so viel Zeit, wie es von den meisten Männern der Besatzung angenommen wurde. Der atomare Energieausbruch auf dem Nordpol konnte eine halutische Patrouille anlocken. Wir legten aber keinen Wert darauf, die halutischen Waffen näher kennenzulernen. Wir mußten aus der Gegenwart verschwinden.
    Letzte Detailberechnungen liefen ein. Die Einsatzkommandos standen absprungbereit in den geöffneten Schleusenpforten. Pigells Atmosphäre war für Menschen atembar. Uns quälte nur die extrem hohe Luftfeuchtigkeit, die im Einklang mit der Hitze eine kaum erträgliche Treibhausluft erzeugte.
    Die Medorobots gingen von Mann zu Mann. Sie verabreichten uns die neuen Schock- und Kreislaufstabilisatoren, die verhindern würden, daß wir durch die Effekte der Zeitverschiebung besinnungslos wurden. Wir hofften, das Ereignis gesund und vor allem mit unverminderter Reaktionsschnelligkeit überstehen zu können.
    Etwa fünftausend Mann wurden mit den Medikamenten versorgt. Nach einer nochmaligen Lagebesprechung nahmen wir Fahrt auf.
    Wir mußten vorerst die Unwissenden spielen. Es sollte so aussehen,
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