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0270 - Ultimatum an Unbekannt

Titel: 0270 - Ultimatum an Unbekannt
Autoren: Unbekannt
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Ultimatum durchgab, winkte ich Tronar Woolver herbei.
    „Tronar - finden Sie denn keine Möglichkeiten, den Schirm zu durchdringen und in der Zentrale zu materialisieren?"
    „Wir haben es versucht, Sir. Die Impulsverbindung mit dem Schirm ist uns gelungen, aber wir kommen nicht aus den Projektoren heraus Man muß eine Parasperre eingebaut haben. Fragen Sie mich nur nicht Sir, wie das gemacht wird. Mir scheint, als hätten wir die technischen Machtmittel der 'Meister der Insel' erst zum Teil kennengelernt."
    Also half nur noch Gewalt. Ich griff wieder zum Mikrophon und drehte den Verstärker auf volle Leistung. Das Abwehrfeuer der Tefroder verstummte erneut. Mir fiel auf daß sie keine Waffe verwendeten, die innerhalb der Station schwere Schäden verursachen konnten.
    „... werden wir Sie nach Fertigstellung des Stollens durch Thermofeuer vernichten", beendete ich meine Ausführungen. „Seien Sie vernünftig. Sie können den Angriff auf keinen Fall abwehren. Wollen Sie in den engen Räumen verbrennen?"
    Ich wartete auf die Antwort. Rhodan schwieg. Sein Gesicht glich einer Maske.
    Der Kommandant meldete sich noch immer nicht. Etwa fünf Minuten nach meiner Durchsage vernahmen wir einige Geräusche. Sie klangen dumpf und kamen aus der Zentrale.
    „Was war das?" flüsterte Kasom erregt. Lemy Danger kam auf mich zugeflogen. Er besaß ein Gehör, mit dem sich niemand unter uns messen konnte.
    „Sir", schrie er mir zu, „Sir, das waren sechs Schüsse. Wahrscheinlich Impulswaffen. Das Donnern war eindeutig."
    Rhodan fuhr zusammen. Er verfärbte sich.
    „Täuschen Sie sich auch nicht?"
    „Auf keinen Fall, Sir. Sie wissen doch, daß ich besonders gut höre und...!"
    „Ja, ich weiß", unterbrach ihn Rhodan. Dann sah er mich an. Wir ahnten etwas. Schließlich kannten wir die Mentalität der Zeitagenten. Sie waren zur Selbstaufopferung bereit.
    Die fremde Stimme klang wieder auf. Es war der Kommandant.
    „Neskin, Kommandant des Zeitstützpunktes ruft Atlan. Ich habe Ihre Angaben überprüft und festgestellt, daß die thermische Ausbohrung eines Angriffsstollens wirklich nicht verhindert werden kann. Meine Befehle lauten, die unersetzliche Station auf jeden Fall zu erhalten. Da Ihr geplanter Feuerstoß nicht nur die Schaltzentrale, sondern auch andere Sektoren vernichten würde, habe ich mich zur Kapitulation entschlossen. Meine Logikauswertung besagt, daß Sie sich schon aus Neugierde hüten werden, die Anlagen zu zerstören. Dafür sprechen auch noch andere Gründe. Ihre technische Unreife gibt mir außerdem die Gewähr, daß meine Maschinen für Sie rätselhaft bleiben. Da ich mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Gegenangriff meiner Auftraggeber rechnen darf, ziehe ich es vor, den Stützpunkt unbeschädigt zu lassen. Dies macht die Übergabe erforderlich. Ich unterwerfe mich den Gesetzen und glaube an den hohen Wahrscheinlichkeitsgehalt meiner Berechnungen."
    „Sie sind verrückt", brüllte ich zurück.
    Er lachte.
    „Keineswegs. Sie verstehen nur nicht unsere Treue und Ordnungsliebe. Wenn ich mich jetzt ergebe, kann ich auf jeden Fall eine sofortige Zerstörung verhindern. Die Wahrscheinlichkeit, daß Sie sich über Ihre Eroberung nicht sehr lange freuen können, gibt mir das Recht zu meinem Entschluß.
    Selbstverständlich habe ich dafür zu sorgen, daß die Mitglieder meiner Besatzung nicht von Ihnen verhört werden. Das gilt auch für mich. Ich lasse Sie mit meinen technischen Geheimnissen allein.
    Meine sechs Untergebenen sind von mir erschossen worden. In Erfüllung meiner letzten Pflicht werde ich nun den Schutzschirm öffnen. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen."
    Er lachte wieder. Wir waren erblaßt. Dieser Neskin mußte wahnsinnig sein.
    Der rote Schirm begann zu flackern und erlosch. Die Panzertore glitten auf. Zugleich vernahmen wir einen weiteren Thermoschuß.
    Als wir vorsichtig eindrangen, fanden wir sieben Tote. Es waren die letzten Männer der Besatzung.
    Neskin saß in einem Schwenksessel. Auf seinen blutleeren Lippen lag ein höhnisches Lächeln.
    Ich verließ den großen Raum, in dem ich zu ersticken glaubte, und flog durch den Antigravschacht zur Oberfläche empor. Die CREST schwebte immer noch über dem unberührten Land.
    Rhodan folgte mir. Er war ernst und nachdenklich.
    „Diese Reaktion war typisch für einen Zeitagenten", meinte er. „Auch Frasbur wollte sich opfern.
    Neskin gab auf, weil er seinen Stützpunkt nicht gefährden wollte. Welches Geheimnis nahm er mit?"
    Daran dachte ich
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