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0270 - Mordnacht der Wölfe

0270 - Mordnacht der Wölfe

Titel: 0270 - Mordnacht der Wölfe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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das Halbdunkel und trafen die Alte! Weißes Feuer umloderte sie und fraß an ihr! Und noch einmal feuerten Zamorra und Nicole ihre Strahler ab! Unerträglich hell wurden die Flammen der vernichtenden Laserenergie! Und diesem konzentrierten Beschuß hielt auch die Alte nicht mehr stand!
    Sie gab auf! Sie wußte, daß sie diesen Kampf verloren hatte! Und sie ergriff die Flucht!
    Und da wußte Zamorra, was er bis zu diesem Augenblick noch nicht gewußt hatte. Sie war etwas, mit dem er schon lange nicht mehr gerechnet hatte…
    Eine MÄCHTIGE!
    Jäh verwandelte sie sich in einen grellen Feuerball, der Blitze nach allen Seiten verschoß, und dieser Feuerball jagte in strahlendem Glanz gegen das Hüttendach, fetzte es wie eine explodierende Bombe auseinander. Die Feuerkugel jagte in den Nachthimmel hinaus, machte für Augenblicke die Wolfsmondnacht zum hellsten Sommertag, um dann mit immer größerer Geschwindigkeit davonzurasen und in Weltraumtiefen zu verschwinden.
    »Ein MÄCHTIGER«, keuchte Zamorra. Ein Wesen jener Dämonenrasse aus Raumtiefen, von denen selbst Merlin kaum zu sagen wußte, wer oder was sie waren. Aber sie griffen immer stärker nach der Macht. Nachdem ihr Hilfsvolk, die Meegh-Dämonen, von Zamorra in jener anderen Dimension ausgeschaltet worden waren, hatte Zamorra geglaubt, damit sei auch das Kapitel MÄCHTIGE abgeschlossen.
    Aber dem war offenbar nicht so…
    Die MÄCHTIGEN waren nach wie vor aktiv, und die Alte war eine von ihnen gewesen…
    »Die Hütte brennt«, rief Teri. »Laßt uns verschwinden, schnell.«
    Sie hasteten nach draußen. Hier hatten sie nichts mehr verloren. Draußen stand der Cadillac, dessen Motor noch lief. Sie sprangen hinein und starteten, als die ersten Mutigen ihnen entgegenstürmten. »Was habt ihr mit der Alten gemacht?« scholl es ihnen entgegen. »Ihr Mörder… Mörder…«
    Irgendwo krachte eine Flinte. Aber Nicole blendete auf, trat das Gaspedal bis ins Bodenblech und ließ den Motor im niedrigen Gang brüllen. Mit Hupgetöse und Vollgas jagte sie durch das Dorf, der Straße nach Vendrell entgegen.
    Das Dorf blieb in der Nacht hinter ihnen zurück…
    Plötzlich begann Zaimorra leise zu lachen.
    »Was hast du?« fragte Nicole besorgt. »Schockreaktionen? Deine Hand und der Blutverlust?«
    Der Parapsychologe schüttelte den Kopf. »Nein… es ist nur einfach zu komisch! Das ist das erste Mal, daß Menschen uns davonjagen, hassen und am liebsten töten möchten, weil wir sie von einem Ungeheuer befreit haben…«
    »Von einem?« echote Nicole. »Zwei Ungeheuer waren das… wenn ich nur wüßte, warum die Alte erstens ihren Werwolf morden ließ, andererseits aber den Leuten half…«
    »Sie brachte sie in ein Abhängigkeitsverhältnis«, sagte Zamorra. »Das, glaubte sie, war der beste Schutz für sie…«
    Nicole sah die Hauptstraße in der Ferne auftauchen und verlangsamte die Geschwindigkeit. »Jetzt müssen sie sich allein schützen… aber, cherie, das Einmalige dieses Falles müssen wir feiern! Wenn das kein Grund für eine Feier ist…«
    »Aber klar«, sagte Zamorra vergnügt.
    »Ich hoffte, daß du zustimmen würdest«, sagte Nicole. »Wir feiern dies Ereignis mit einer kleinen Einkaufsorgie in den Mode-Boutiquen von Barcelona…«
    »Fenrir«, ächzte Zamorra. »Tu mir einen Gefallen und beiß sie ins Bein, damit sie für drei Wochen an allen Einkäufen gehindert wird…«
    Aber der Wolf reagierte nicht. Böse Menschen wie du, teilte er lapidar mit, die anständige Wölfe wie mich auf die Rückbank verbannen, haben in solchen Dingen von mir keine Hilfe zu erwarten.
    Und am Himmel stand der bleiche Wolfsmond, und es sah so aus, als würde der alte Knabe da oben unverschämt grinsen.
    ENDE
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