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0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

Titel: 0270 - Geistertanz der Teufelsmönche
Autoren: Jason Dark
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hatten sich die Mönche nicht mehr aufgehalten. In der unmittelbaren Nähe sahen wir sie auch nicht. Wenn sie nicht draußen lauerten, dann versteckten sie sich bestimmt in der ersten Etage, wo sich auch das Atelier der Malerin befand.
    Nicht umsonst war einer der Mönche so plötzlich an der Treppe erschienen.
    Ich berichtete Fedora von meinem Verdacht.
    Sie erschrak. »Wollen Sie da hoch?«
    »Wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben«, erklärte ich.
    »Aber wir sind allein und die Mönche zu viert.«
    »Vergessen Sie unsere Waffen nicht«, erwiderte ich und setzte mich bereits in Bewegung.
    Fedora Golon folgte mir langsamer. Es kam mir überhaupt nicht in den Sinn, jetzt zu kneifen. Sicher, wir hätten wegfahren können, aber ich wollte den Fall erledigen.
    Zudem stand noch eine Rechnung offen. Indirekt gab ich den höllischen Mönchen auch die Schuld an Taniths Tod.
    Das sollten sie mir büßen.
    Ich erreichte die nach oben führende Holztreppe und schritt sie so lautlos wie möglich hoch.
    Fedora blieb dicht hinter mir. Vor der Tür stoppte ich meinen Schritt. Schon jetzt spürte ich, daß sie dahinter lauerten. So etwas wie mein sechster Sinn sagte mir dies, und ich nickte der Malerin zu, die mich auch verstand.
    Ich drückte sie ein wenig zurück, so daß sie mehr im toten Winkel stand, hielt die Waffe schußbereit und öffnete vorsichtig die Tür zum Atelier. In diesen Augenblicken hätten sie mich mit ihren Äxten erwischen können, doch die Zeitspanne ging vorbei, ohne daß etwas in dieser Richtung geschah.
    Ich peilte in den Raum.
    Zuerst wollte ich nicht glauben, was ich sah. Die Mönche standen dort wie Statuen. Sie rührten sich nicht, denn in der Mitte des Raumes befand sich der Kelch des Feuers.
    Er stand auf dem Boden, und von ihm strahlte ein schwaches goldenes Leuchten ab.
    Es hatte die Mönche gebannt.
    Behutsam zog ich die Tür wieder zu, sah den fragenden Blick der Frau und erklärte ihr flüsternd, was ich gesehen hatte.
    »Dann haben wir gewonnen?«
    »Noch nicht. Ich werde allerdings dafür sorgen. Geben Sie mir bitte das Kreuz zurück.«
    Sie erschrak. »Dann… dann bin ich schutzlos.«
    »Im Prinzip ja. Nur wird ihnen von den Mönchen keine Gefahr drohen, der Kelch hält sie im Bann.«
    »Warum zerstört er sie nicht?«
    »Das möchte ich gern herausfinden.«
    Gern gab die Frau das Kreuz nicht ab, dies war ihr deutlich genug anzusehen, aber ich brauchte es einfach.
    Es tat gut, es wieder in der Hand zu haben. »Bitte bleiben Sie unten«, bat ich die Malerin. »Warten Sie dort oder draußen, bis alles vorbei ist.«
    Sie schaute mir ins Gesicht. Prüfend und ernst. Und dann sagte sie etwas, das ich nicht richtig begriff. »Ich danke Ihnen, John Sinclair. Ich danke Ihnen für alles, was sie getan haben…« Sie nickte mir zu, drehte sich um und ging, ohne noch einmal zurückzuschauen.
    Ich wunderte mich nur, wurde allerdings nicht mißtrauisch, weil ich zu sehr an die Mönche dachte.
    Mit der flachen Hand drückte ich die Tür auf und betrat langsam das Atelier…
    ***
    Die unheimlichen Gestalten hatten ein Viereck gebildet. Ein jeder Mönch wirkte auf mich wie eine Statue. Die rechten Arme hatten die untoten Wesen halb erhoben. Ihre Finger umklammerten die Stiele der Äxte, und die Schneiden wiesen dorthin, wo sich auch der geheimnisvolle Kelch des Feuers befand.
    Er stand ruhig auf dem Boden!
    Tief atmete ich ein. Dieses Atmen unterbrach als einziges Geräusch die lastende Stille, die ich mit dem Ausdruck gespenstisch umschreiben möchte. Da mir von den Mönchen momentan keinerlei Gefahr drohte, konnte ich mich auf den Kelch des Feuers konzentrieren.
    Lange Zeit hatte er in meiner Wohnung gestanden, bevor Tanith ihn bekam. Nun sah es so aus, als würde ich ihn mir wieder zurückholen können. Ich setzte ein Bein vor, tat auch den nächsten Schritt, und merkte gleichzeitig die heftige Bewegung des Kreuzes. Es geriet ins Pendeln, als wäre es von einer unsichtbaren Hand angestoßen worden, und im nächsten Augenblick leuchtete es auf, wobei es einen goldfarbenen Schimmer bekam.
    Ich stutzte.
    Bisher hatte mein Kreuz meist silberfarben gestrahlt, seltener auch grünlich, wenn es mit der Magie des Dunklen Grals in Berührung kam.
    Nun dieser goldene Schimmer.
    Sollte das Kreuz vielleicht mit dem Kelch des Feuers eine Verbindung eingegangen sein?
    Es konnte möglich sein, und ich schritt weiter auf den Kelch des Feuers zu.
    Ich wußte, daß er aus kostbarem Gold bestand. Seine Seitenwand war
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