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027 - Gefangener des Unsichtbaren

027 - Gefangener des Unsichtbaren

Titel: 027 - Gefangener des Unsichtbaren
Autoren: Larry Brent
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Gefühle und ihr Denken verwirrte. Ganz am Rand registrierte sie
jedoch, daß von außen her etwas in sie eindrang. Die Atmosphäre in diesem
Zimmer war unangenehm und bedrückend. Beinahe körperlich fühlte sie eine
latente Gefahr, die sie sich nicht erklären konnte. Einen Moment stieg der
Gedanke in ihr auf, kehrtzumachen und nach Hause zu gehen. Doch wie magisch zog
sie die Atmosphäre des Bösen an…
    »Phil? Ist… etwas… ?«
    Rauch kräuselte aus dem Kamin und
verdichtete sich.
    Die Wolke, die sich bildete, war
dunkel und bedrohlich. Dann wuchs zeitlupenhaft langsam eine Gestalt daraus
hervor.
    Die Frau glaubte, ihren Augen
nicht trauen zu können.
    Aus rußigem Rauch und heißer,
aufsteigender Luft bildete sich ein unglaublicher Körper.
    Er war dunkel und massig, mit
schwarzen, gerippten Flügeln versehen und riesigen, klauenartigen Händen.
Mitten auf der dunklen Masse saß ein Kopf, doppelt so groß wie ein normaler
Menschenschädel.
    Der Kopf zeigte eindeutig die markanten
Züge ihres Schwagers Philip Hanton!
    Die Frau stand eine Sekunde wie
erstarrt, riß den Mund auf, schrie gellend und warf sich herum.
    Sie hatte nur noch einen Wunsch:
so schnell wie möglich aus diesem unheimlichen Zimmer zu entkommen.
    Philip Hanton war ein unheimlicher
Dämon, eine Bestie! Und die stürzte sich auf sie…
    Noch ehe Elisabeth die Klinke
berührte, schlugen die mächtigen Klauen wie die Pranken einer
überdimensionalen, bis aufs Blut gereizten Raubkatze auf sie nieder.
    Schreiend ging die Frau zu Boden.
    In ihrer Panik schlug sie um sich,
ohne die geringste Chance gegen diesen grausamen Gegner zu haben.
    Etwas in ihr zerriß, und sie war
auf der Stelle tot.
    Ihr markerschütternder Schrei
hallte noch als gespenstisches Echo durch das nächtliche Haus…
     
    ●
     
    Rund 350 Meilen weiter westlich,
unweit der Ortschaft Shovernon, kämpfte zur gleichen Zeit ein Mann noch um die
Erhaltung seines Lebens.
    Iwan Kunaritschew riß die Arme
nach unten, umklammerte die festen Armgelenke des Würgers und warf sich im
selben Moment mit aller Kraft nach vorn.
    X-RAY-7 hörte, wie der Körper, den
er über die Sessellehne mitriß, aufschlug.
    Einen Moment lockerte sich dabei
der Würgegriff, und Kunaritschew bekam wieder Luft.
    Er schnellte seitlich herum und
krallte sich gleichzeitig in den Körper, der neben ihm lag und den er mit dem
seines heimtückischen Angreifers in Verbindung brachte.
    Iwan Kunaritschew war ein
unschlagbarer Taekwondo-Kämpfer und hatte darüber hinaus einen eigenen
gefährlichen Kampfstil entwickelt, der in den Reihen seiner Kollegen als Flying Vampir Style bezeichnet wurde. Was das genau war, wußte niemand.
Dazu gab es keine Regeln und feste Griffe.
    Kunaritschew zog die Beine an,
stieß sie wieder ab und schleuderte den Angreifer, der erneut auf ihn wollte,
quer durch den Raum.
    Der zweite Mann, der während
Kunaritschews Ankunft unsichtbar gewesen und auf der Lauer gelegen hatte, lag
neben dem Sessel Fred McPhersons.
    Iwan sah McPherson und den anderen
vor sich.
    Der zweite Mann hatte ein ovales
Gesicht, kühn hochgezogene Augenbrauen, eine Adlernase und einen gepflegten
Spitzbart.
    Wäre Eilen Hanton in diesem Moment
im Haus gewesen hätte sie ihren Mann erkannt, der in Wirklichkeit 350 Meilen
weiter östlich im abseits gelegenen Builth Wells in Wales weilte, in einem
Sessel saß und ein Buch in der Hand hielt…
    X-RAY-7 stürzte sich auf den Mann,
der, wie von einem Katapult emporgeschnellt, wieder auf die Beine kam. Mit
dieser Schnelligkeit hatte selbst Iwan nicht gerechnet.
    Aber auch Kunaritschew handelte.
Wie durch Zauberei lag seine Smith & Wesson Laser in der Hand, deutete auf
den Fremden mit dem Spitzbart und auf den falschen McPherson, dem das
satanische Grinsen auf den Lippen gefror.
    »Zurück und keine Bewegung !« stieß X-RAY-7 hervor. Er ließ keinen seiner so
unterschiedlich aussehenden Gegner aus dem Auge. »Gegen heimtückische Angriffe
und Hinterlist habe ich etwas. Jetzt unterhalten wir uns, aber zu meinen
Bedingungen! Ich glaube, McPherson, daß Sie mir eine
ganze Menge zu erzählen haben, und Ihr seltsamer Gast, der sich lautlos wie ein
Schatten anschleichen kann, auch…«
     
    ●
     
    Sie glaubte, das Blut in ihren
Adern würde ihr gefrieren, als sie den fürchterlichen Schrei hörte.
    Danach die unheimliche Stille war
fast noch schlimmer.
    »Elisabeth! O mein Gott…« Eileen
Hanton hielt sich am anderen Ende des Hauses auf und rannte wie nie zuvor in
ihrem Leben. Was
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