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0269 - Killer-Bienen

0269 - Killer-Bienen

Titel: 0269 - Killer-Bienen
Autoren: Jason Dark
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hoch.«
    Zwei Sekunden später hatte auch Suko das Tier entdeckt. Und wir sahen, wie es zur Landung ansetzte. Dabei flog es haargenau unsere Plätze an.
    Zwischen unseren beiden Drinkgläsern kam es zur Ruhe. Im Moment zuckten wir zurück. Wir sahen den gestreiften Bienenkörper, das Zittern der ausgebreiteten Flügel, die feinen Härchen, und im nächsten Augenblick traf uns der Schock.
    Das Tier hatte ein menschliches Gesicht.
    Es trug den Kopf von Sam Whiteside!
    Wir taten nichts. Saßen nur da und umklammerten mit den Händen den Handlauf der Bar. Hin und wieder schielte ich zu Linda Whiteside.
    Sie war beschäftigt, hatte von allem nichts bemerkt, und es war gut so.
    Wahrscheinlich hätte sie geschrien.
    Mich aber überfielen schreckliche Erinnerungen. Ich dachte an den Satan Jason Kongre, der seine Manipulationen mit Menschen durchgeführt hatte. Ein widerlicher Wissenschaftler, ein grausamer, perverser Mensch, der seine Genialität dazu missbrauchte, um aus Menschen Monster zu machen. Schlimme Mutationen. Er selbst hatte auch Insekten mit Menschenköpfen hergestellt und umgekehrt. Damals hatte es mich ebenfalls erwischt, und nur Suko verdankte ich, daß ich jetzt noch hier sitzen konnte.
    Vor uns sahen wir nun das gleiche Phänomen. Eine Biene mit einem menschlichen Kopf.
    Gab es etwas Grausameres?
    Ich atmete durch die Nase. In meiner Kehle steckte plötzlich ein dicker Kloß.
    Als ich zu Suko hinüber schielte, hob er sein Glas und leerte es bis auf den letzten Rest. Für einen Moment behielt er es noch zwischen den Fingern, dann kippte er es gedankenvoll um und traf auch genau, denn er stülpte die Öffnung über die Biene.
    Jetzt war sie gefangen.
    »Die hätten wir«, sagte der Inspektor.
    Ich schielte zu Linda Whiteside. Sie schaute auch zu uns, bemerkte jedoch nichts und setzte ihre Arbeit fort.
    Die Biene war erregt. Ihr Summen drang durch die Glaswände. Noch lief sie über den Boden, dann versuchte sie an den Innenwänden hochzukrabbeln, was gar nicht so einfach war, denn sie geriet in die Schlieren des nachlaufenden Cocodrinks und wurde immer wieder zurückgespült.
    »Es hat keinen Sinn«, sagte ich zu Suko. »Nachher töten wir sie noch.«
    »Hast du etwas anderes mit ihr vor…«
    Ich verstummte abrupt, denn ich hatte mich dicht über das Glas gebeugt, schaute nach unten und sah die Biene auf dem Rücken liegen.
    Ihre Flügel waren verklebt, sie konnte sich nicht mehr bewegen. Wir starrten in das winzige Gesicht, das alle Züge trug, die zu Sam Whiteside gehört hatten.
    Jetzt wirkte sie erstarrt - leblos…
    Das Insekt war tot.
    Linda kam zu uns. Sie rang sich ein Lächeln ab, als sie vor uns stehenblieb. »Nun?« fragte sie. »Haben Sie eine Entscheidung treffen können?«
    Suko umklammerte das auf dem Kopf stehende Glas mit beiden Händen. Er deckte soviel, ab, daß Linda Whiteside Mühe hatte, wenn sie etwas erkennen wollte. Allein die Tatsache, daß das Glas auf dem Kopf stand, machte sie mißtrauisch.
    »Was ist das denn?« fragte sie.
    Suko winkte ab. »Eine Spielerei.«
    Linda schaute meinen Partner groß an. Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Nein, das ist nicht möglich…«
    »Was?« fragte ich.
    »Es kam mir vor, als hätten sie ein Insekt gefangen. Das macht man ja so, wenn…«
    Jetzt mußten wir ihr reinen Wein einschenken. Sie stand vor uns, blaß das Gesicht, steif die Haltung, und ihre Mundwinkel zitterten.
    Linda Whiteside wußte nicht so recht, wie sie noch reagieren sollte.
    Sie zitterte, schüttelte sich und hob ihre Schultern an. »Da stimmt doch was nicht!« flüsterte sie.
    »He, Linda!« rief einer der Gäste. »Willst du mich verdursten lassen, Mädchen?«
    »Ich komme gleich.«
    »Oder sind die beiden da schöner?« Es waren die Anmachtypen in ihren Bademänteln, die sich da beschwerten, und derjenige, der uns am nächsten saß, rutschte bereits von seinem Hocker. Er reckte seinen Körper, fühlte sich wie ein Bodybuilder und schlenderte näher.
    »Bedienen Sie die Leute!« drängte ich die Frau.
    Sie blieb stur. »Erst will ich wissen, was Sie da vor mir verbergen. Ich habe ein Recht darauf.«
    Neben mir blieb der Knabe stehen. Sein Kumpel schaute grinsend zu uns rüber. Er würde dem anderen beistehen, zudem wollten die beiden ausprobieren, ob sie noch Chancen hatten. Es gibt ja Frauen, die sich solchen Typen an den Hals werfen.
    »Bitte!« flüsterte Linda.
    »Soll ich?«
    Ich nickte, als ich Sukos Frage vernahm, und er nahm die Hände weg, wobei Linda freie Sicht
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