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0268 - Traumschiff des Schreckens

0268 - Traumschiff des Schreckens

Titel: 0268 - Traumschiff des Schreckens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Art waren ihm unbekannt. Die durfte es doch gar nicht geben! Trotzdem war das alles kein Traum.
    Mary-Jane huschte zum Achterdeck.
    Ist sie verrückt geworden? durchfuhr es den Offizier der ULYSSES. Das Mädchen kommt hier doch nicht mehr weg …
    In grausamer Langsamkeit kamen die beiden Ungeheuer heran. Cooper konnte jede Einzelheit sehen, die tückischen kleinen Augen, die scharfen Reißzähne … und die ausgestreckten Krallenhände. Nur noch Zentimeter …
    Er schwang sich über die Reling!
    Eine Hand brauchte er, um sich festzuhalten, die andere, um Contempo zu halten! Er konnte es nicht schaffen! Er wußte es, als er die Hand spürte, die nach ihm griff, die Krallen, die sich in seine Schulter senkten. Er schrie auf. Contempo rutschte von seinen Schultern. Cooper verfehlte die Strickleiter. Da wirbelte etwas durch die Luft, zischte haarscharf an seinem Kopf vorbei. Noch einmal schrie er, als die grausame Klauenhand zurückzuckte, ihn losließ. Er stürzte. Von oben kam furchtbares Knurren. Ein peitschender Knall, noch einer. Dann tauchte etwas neben ihm ins kalte Wasser.
    Mary-Jane!
    Er begriff nicht, was sie getan hatte, aber irgendwie hatte es ihn gerettet. Neben ihm schaukelte das Boot. Der Malaye darin kauerte vorn im Bug, die Hände angstvoll vor die Augen gepreßt und zusammengeduckt vor Panik. Die Jungs mochten tapfer und unschlagbar sein, wenn es gegen menschliche Gegner ging. Aber die Wesen, mit denen sie es hier zu tun hatten, waren gespenstisch …
    Blut strömte aus der klaffenden Schulterwunde.
    Arme streckten sich Cooper und dem Mädchen entgegen, halfen ihnen, an Bord zu kommen. Cooper verbiß den Schmerz und schüttelte sich heftig. Ihm wurde kalt. Er sah sich nach Contempo um.
    »Ich konnte ihn auffangen«, sagte Sergei Losnikow knapp.
    »Weg hier«, keuchte Cooper. Er sah sich nach seinen beiden anderen Männern um, die vorhin über Bord gesprungen waren. Er sah sie in einiger Entfernung. Sie schwammen in Richtung ULYSSES davon, als sei der Teufel hinter ihren Seelen her.
    Losnikow warf den Außenborder an.
    Oben an der Reling erschienen die beiden dämonischen Kreaturen. Sie drohten hinter dem davontuckernden Boot her. Cooper erschauerte. Er wagte nicht, nach der Schulterwunde zu sehen. Er wußte auch so, daß der Gnom ihm Fleisch herausgerissen hatte.
    »Wir müssen die beiden Männer auffischen«, sagte Cooper. Losnikow nickte verbissen. Da entdeckte Cooper etwas, das ihn noch stärker frieren ließ.
    Er wußte, daß nur ein paar Tropfen Blut genügten. Die Biester rochen es meilenweit, und jetzt kamen sie. Deutlich waren die dreieckigen Rückenflossen zu sehen. Sie waren zu dritt … nein, fünf zählte Cooper. Fünf Haie.
    Sie waren sehr schnell. Zu schnell!
    ***
    »Ich halte es durchaus für möglich, daß das Wesen, dem diese Hand gehörte, sich in der Meerestiefe aufhielt«, sagte Zamorra. »Es hat versucht, die Kapsel zu öffnen, wie auch Mister Tantors letzter Funkspruch besagte. Dabei hat es den Druckunterschied nicht bedacht. Trotz annäherndem Druckausgleich ist er draußen immer noch erheblich größer«, er nickte »Doc« Willy Berkenhein lächelnd zu, »und als die Schale aufplatzte, wurde das Wesen mit Urgewalt ins Innere geschleudert und die Hand dabei abgetrennt. Anschließend floh es, weil im Innern der Kapsel alles zerstört war und keine Verständigung mit dem Insassen mehr zustandekommen konnte, denn der war tot.«
    »Sie sind verrückt«, sagte Berkenhein. »In diesen Meerestiefen ist Leben unmöglich. Und selbst wenn es dort unten eine Kreatur gäbe, müßte sie von einem mehrere Zentimeter starken Hornplattenpanzer umgeben sein und könnte sich kaum bewegen, weil die Muskeln, die des Druckes und Wasserwiderstandes wegen nötig sind, mehr an Gewicht haben als an Kraft.«
    »Mein lieber Doc, wir sind hier gar nicht weit vom Bermuda-Dreieck entfernt«, sagte Nicole.
    Berkenhein sah sie irritiert an. »Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Zudem ist das Bermuda-Dreieck dafür bekannt, daß dort Schiffe und Flugzeuge spurlos verschwinden. Hier ist aber nichts verschwunden.«
    »Es gab einen noch nicht sehr lange zurückliegenden Fall, daß dieses Bermuda-Dreieck etwas ausspie«, sagte Nicole. »Wir hatten damals damit zu tun. Sie würden es als Gespensterschiff abtun, aber es existierte wirklich.« [1]
    »Sie meinen also«, überlegte Emerson Porter, »daß dieses … Ungeheuer vom Bermuda-Dreieck ausgespien wurde?«
    »An dieser Überlegung ist etwas dran«,
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