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0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart
Autoren: Unbekannt
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Flottenstützpunkt gehörten. Die Lemurer unterschieden sich in ihren Gewohnheiten nicht nennenswert von den Terranern der Gegenwart. Rakal hatte keine Schwierigkeit, den Koloß der Kontrollzentrale ausfindig zu machen, die langgestreckten, flachen Bauten der Quarantänestation, das Lazarett, die grauen, fensterlosen Würfel der Orterstationen mit ihren grotesken Antennenauswüchsen, den Hyperfunksender und die kuppelförmigen Bunker der Geschützstände, die den Raumhafen beschützten. Zwischen den hoch aufragenden Strukturen der dominierenden Gebäude erhoben sich Dutzende von kleineren, unscheinbareren, und ihre Menge wies darauf hin, daß dies der Stützpunkt einer riesigen Flotte sein mußte, Rakal und Tronar schwebten in fünfhundert Metern Höhe über dem südlichen Rand des Landefeldes, als sie das Bild in sich aufnahmen. Sie wußten, daß sich in einem der zahllosen Bauwerke, die sich am Rand des Feldes erhoben, der Zugang zu Frasburs unterirdischer Zentrale befand. Ihre Aufgabe war, herauszufinden, um welches der Gebäude es sich handelte und wie es möglich war, die Wach- und Warnmechanismen, die Frasbur ohne Zweifel eingebaut hatte, zu überlisten. Denn es war anzunehmen, daß sie den Tefroder kein zweites Mal mit dem Trick überraschen konnten, den sie vor rund zwei Wochen angewandt hatten, als sie Frasbur zum erstenmal begegneten. Damals waren sie auf einem Hyperfunkstrahl von der CREST direkt in die Zentrale des Tefroders gesprungen und hatten sich auf demselben Weg wieder in Sicherheit gebracht. Frasbur mußte sich darauf einen Reim gemacht haben. Es konnte ihm nicht entgangen sein, daß die beiden Brüder in dem Augenblick materialisierten, in dem er ein Funkgespräch mit der CREST führte, und in der Sekunde verschwanden, als wiederum Impulse aus dem Hypersender des terranischen Flaggschiffes von seinen Empfängern registriert wurden. Wahrscheinlich hatte er die paraphysische Fähigkeit der Zwillinge durchschaut und sich dagegen abgesichert. Rakal war fest überzeugt, daß es keinen direkten Funkweg zu Frasburs Zentrale mehr gab. Alle ankommenden Sendungen wurden irgendwo anders empfangen, auf Band genommen und dann an den Tefroder weitergegeben.
    Wenigstens hätte er, Rakal, sich auf diese Weise geschützt. Und er hätte gleichzeitig dort, wo die Sendungen empfangen wurden, eine Falle aufgebaut, in der Leute wie er und Tronar sich unweigerlich fangen mußten, sobald sie versuchten, auf dem Funkweg zu Frasbur vorzudringen.
    Sie mußten es also auf andere Weise versuchen.
    Ihr Vorhaben erforderte Geduld. Sie mußten eines der Gebäude na ch dem ändern untersuchen - und zwar so gründlich, daß ihnen auch nicht die geringste Kleinigkeit entging. Sie mußten die Lemurer beobachten und festzustellen versuchen, wer von ihnen mit Frasbur in Verbindung stand. Frasbur, in Wirklichkeit ein Zeitagent der „Meister der Insel", spielte die Rolle eines lemurischen Tamrates, eines der 161 Beherrscher des lemurischen Sternenreiches. Mehr noch - er war ein Tamrat von Lemur selbst, einer jener fünfzig privilegierten Räte, deren Stimme dreifach zählte, weil sie auf der Erde selbst geboren waren und ihr Leben dort verbracht hatten. Außer seiner Funktion als Zeitagent mußte Frasbur auch die eines Tamrates auf Kahalo ausüben. Das bedeutete, daß er irgendwo, vermutlich in der Nähe seiner Zentrale, ein offizielles Büro hatte, in dem er Publikumsverkehr empfing. Es konnte nicht zu schwierig sein herauszufinden, wie man in dieses Büro gelangte. Aber es war sicherlich zeitraubend.
    Auf dem Landefeld selbst lagen nur wenige kleinere Einheiten. Zumeist handelte es sich um Kurierschiffe, die die Verbindung mit der im Raum stationierten Flotte aufrechterhielten. Während der halben Stunde, in der Rakal und Tronar die riesige Anlage von oben her in Augenschein nahmen, startete ein einziges Fahrzeug, und zwei andere landeten. Der Raumschiffverkehr schien im Augenblick auf ein Minimum beschränkt. Um so hektischer war dafür die Betriebsamkeit, die sich in der Umgebung der Gebäude abspielte. Auf den Straßen, die zu den Rändern des Raumhafens führten, bewegte sich ein ununterbrochener Strom von Fahrzeugen, Auf den kleinen Landeflächen, die die Bauten umgaben, landeten und starteten Flugboote und Gleiter aller denkbaren Größen und Typen ohne Unterlaß. Niemand schien Zeit zu haben. Jedermann bewegte sich, so schnell er konnte. Selbst ein völlig Unvoreingenommener hätte nur ein paar Minuten gebraucht, um zu
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