Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wohl in meiner Haut."
    Er wies auf den Bildschirm. Tako sah die beiden Schiffe und grinste.
    „Kein Anlaß zur Unruhe, Sir", lachte er. „Wenn sie wüßten, was hier vor sich geht, wären sie wahrscheinlich nicht so ruhig. Aber sie wissen's nicht. - Kommen Sie mit?" unendlich alter Mann mit faltiger, lose herabhängender Haut, eingesunkenem Mund und dürren, schwächlichen Gliedern. Die Verwandlung hatte sich so schnell vollzogen, daß die Zuschauer völlig überrumpelt wurden. Der Chefarzt stand noch da, den kleinen Aktivator in der Hand, und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das unglaubliche Schauspiel.
    Reginald Bull war der erste, der seine Sprache wiederfand.
    „Ich glaube, da haben wir einen Fehler gemacht!" meinte er verbissen. „Untersuchen Sie ihn!"
    Einer der jüngeren Ärzte trat nach vorn und preßte sein kleines Hörrohr auf Regnal-Ortons eingefallene Brust. Er versuchte mehrere Stellen, dann trat er zurück. „Tot", stellte er sachlich fest. Er ergriff die Decke, die von einem Ende des Tisches herunterhing, und zog sie über den reglosen Körper.
     
    *
     
    Reginald Bull bat die beiden Woolver zu einer Besprechung in seinen privaten Arbeitsraum. Die Flotte war inzwischen im Linearraum verschwunden und halte Kurs auf die Randgebiete des Andromeda-Nebels genommen.
    Regnal-Ortons Tod hatte Bull sichtlich mitgenommen. Es war ihm anzusehen, daß er sich Vorwürfe machte. Er hatte sich selbst des wichtigsten Gefangenen beraubt, den die terranische Flotte in ihrer vierhundert Jahre langen Geschichte jemals gemacht hatte. Es war ihm nicht einmal gelungen, den Zellaktivator des Meisters zu behalten. Das kleine Gerät war wenige Minuten nach Regnal-Ortons Tod in einem grellen, kalten Aufleuchten vergangen.
    Bull saß niedergeschlagen in einem mächtigen Sessel, der viel zu groß für ihn wirkte. Er strich sich matt übers Kinn und sah Rakal an: „Ihren Bericht, bitte. Wir befinden Rakal zögerte eine Sekunde. Dann sah er ein, daß sein Plan undurchführbar war. Er mußte das Schiff zurücklassen. „Ich komme", sagte er. Tako nahm Regnal-Ortons reglosen Körper auf und verschwand mit ihm. Rakal entmaterialisierte in dem Strom von Hyperimpulsen, der von der GENERAL DERINGHOUSE in die Antenne des kleinen Schiffes eindrang.
    Fast im selben Augenblick erschien er an Bord von Reginald Bulls Flaggschiff. Er materialisierte aus dem Empfänger in Bulls Schaltpult. Bull sprang auf.
    „Wir haben keine Zeit zu verlieren", stieß er hervor. „Tako hat den Mann ins Lazarett gebracht. Kommen Sie mit!"
    Verwirrt folgte ihm Rakal. Bevor sie den Kommandostand verließen, warf er einen Blick auf den großen Panorama-Bildschirm und sah Vario als winzige Scheibe weit im Hintergrund. Bull hatte Wort gehalten.
    Die terranische Flotte zog sich zurück.
    Im Lazarett hatten die Ärzte sich des Verwundeten inzwischen angenommen. Regnal-Orton lag entkleidet auf einem Bandagiertisch, und von der Wunde an seinem Bein war so gut wie nichts mehr zu sehen. Es gab nur wenig Zuschauer. Einer davon war Tronar. Er grinste Rakal freundlich an, als er an der Seite Reginald Bulls den Operationsraum betrat.
    Die Ärzte wichen zur Seite. Regnal-Orton hatte ein Beruhigungsmittel erhalten und schlief. Reginald Bull musterte ihn mit einem langen, nachdenklichen Blick und murmelte: „So unglaublich menschlich. Und ich hatte sie mir immer als Monstren vorgestellt!"
    Rakal fiel etwas auf. Dort wo auf der Brustmitte die zusammenlaufenden Rippenknochen beim Menschen eine Senke bildeten, hatte Regnal-Orton eine kleine Beule. Er machte Bull darauf aufmerksam.
    Bull wandte sich an einen der Ärzte.
    „Haben Sie das schon bemerkt?" fragte er und zeigte auf die Beule.
    „Jawohl, Sir. Eine Röntgenaufnahme wurde angefertigt. Der Mann trägt unter der Haut einen zylindrischen Behälter mit metallener Wandung, etwa vier Zentimeter lang und anderthalb Zentimeter im Durchmesser."
    „Einen Zellaktivator!" rief Bull überrascht. „Er trägt einen Zellaktivator! Die Meister sind unsterblich!"
    Er betrachtete Regnal-Orton ein zweites Mal. Als er sich dem Arzt wieder zuwandte, hatte er sich von der Überraschung erholt.
    „Holen Sie das Ding raus!" befahl er grob.
    Regnal-Orton erhielt lokale Anästhesie. Die Haut über der Beule wurde aufgetrennt, und der metallene Behälter kam zum Vorschein. Der Chefarzt warf Reginald Bull einen fragenden Blick zu.
    „Nehmen Sie es raus!" befahl Bull. „Das wird ihm den nötigen Schock versetzen, wenn er wieder zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher