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0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

Titel: 0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor
Autoren: Jason Dark
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Nackrückenden Stolperfallen. Uns blieben zwei Möglichkeiten. Wir hätten es hart machen oder uns zurückziehen können.
    Wir entschieden uns für die letztere Alternative, denn wir hatten Menschen vor uns, keine dämonischen Geschöpfe, und darauf wollten wir Rücksicht nehmen.
    Ich winkte Suko zu.
    Es war ein geordneter Rückzug, indem wir in den Ort hineinliefen und die schreienden Dorfbewohner hinter uns ließen. Sie nahmen noch nicht sofort die Verfolgung auf, sondern blieben erst einmal zurück, wahrscheinlich, um den besten Plan auszuhecken.
    Nach etwa 100 Yards stoppten wir unseren Lauf. Wir standen ungefähr dort, wo sich das Gasthaus befand, das wir, als wir in der Vergangenheit gelandet waren, betreten hatten.
    Jetzt sah es anders aus. Es brannte sogar Licht. Wir sahen hinter einigen Scheiben die gelben Flecke, der Ort wirkte längst nicht mehr so ausgestorben wie vor einigen Stunden.
    Und doch war er unheimlich.
    Es mochte an der Atmosphäre liegen, vielleicht auch an der Luft, der Aura.
    Wir spürten mit jedem Atemzug, daß sich etwas über unseren Köpfen zusammenbraute. Dabei dachten wir nicht mal an die Einwohner, sie waren zurückgeblieben, nein das Dämonische hatte mehr Einfluß genommen.
    Die Dächer der Häuser und Ställe schienen sich unter einem gewaltigen Druck zu ducken. Waren die Schatten nicht tiefer geworden? Ich hörte das Miauen einer Katze und sah ein leuchtendes Augenpaar, das in der Finsternis grünlich schillerte.
    Die Katze kam näher. Lautlos schlich sie, der Körper paßte sich den Bewegungen an.
    Plötzlich blieb sie stehen.
    Gleichzeitig riß sie ihr Maul auf, fauchte und produzierte einen Buckel.
    Sie witterte die Gefahr!
    Wir aber sahen sie!
    Hexen, wohin wir schauten. Auf den Dächern, in den Wohnungen, den Häusern.
    Furien, Weiber, wild und grausam, während in der Gaststube eine schrille Stimme schrie: »Kommt zum Hexenmahl! Wir haben zwei gefunden…«
    ***
    Jane Collins war verzweifelt!
    Zum erstenmal in ihrem Hexendasein spürte sie eine schreckliche Angst. Sie sah Wikka, ihre Meisterin und Lehrerin, vor sich am Boden liegen, schaute in das Gesicht, das überhaupt keine Ähnlichkeit mehr mit dem von früher hatte, und sah die verbrannte, schwarze Haut und die gespenstisch wirkenden weißen Augenhöhlen.
    Dann glitt ihr Blick auf den Hexenstein. Wikka hatte es versucht und seine Kraft unterschätzt.
    Jane fiel auf die Knie. Was um sie herum geschah und sich alles verändert hatte, bemerkte sie nicht, sie wollte nur endlich wissen, ob Wikka noch lebte.
    Mit beiden Händen faßte sie nach der Hexe. Jane schüttelte sie, schrie und jammerte.
    »Gib Antwort, Wikka! Wach auf! Du kannst nicht vernichtet sein. Du mußt leben. Der Satan hat dir nicht umsonst seine Kraft eingehaucht, verflucht noch mal!«
    Wikka rührte sich nicht. Sie lag steif wie ein Brett auf dem Boden, und Jane Collins verging fast vor Wut und Hilflosigkeit. Sie hob den Kopf.
    Da weiteten sich ihre Augen. Erst jetzt stellte sie fest, daß sie sich in einer anderen Umgebung befand. Zwar noch im Turmzimmer, aber der Hexenstein war auf einmal verschwunden, obwohl sie ihn doch vor Sekunden noch gesehen hatte.
    Die ehemalige Detektivin begriff nichts. Sie ahnte nicht einmal, daß sie eine Zeitreise unternommen hatte oder in einen Zeitenwechsel hineingeraten war, für sie war alles unerklärlich. Aber es war nichts zurückgenommen worden, denn Wikka lag nach wie vor mit verbranntem Gesicht auf dem Boden.
    Eine seltsame Einrichtung umgab sie. Da sah sie ein prächtiges Bett mit einem hohen Himmel darüber. Ein Schrank stand in der Nähe, und eine Waschgelegenheit gab es ebenfalls. Teppiche bedeckten den Boden, eine spanische Umkleidewand war auseinandergezogen worden, und neben dem Bett standen zwei Stühle.
    Jane Collins hörte auch Stimmen. Da die Tür nicht geschlossen war, drangen sie durch den Turm nach oben. Ein Mann führte das Kommando. Sie verstand einzelne Worte und hörte Begriffe wie Hexenzauber, Hexenplage und den Begriff Folter…
    Da zuckte Jane zusammen!
    Folter! Natürlich. Sie hatte oft genug darüber gelesen. Man hatte die Hexen damals gefoltert, zu Tode gequält, einigen sogar die Haut abgerissen und dann auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
    Asche war zurückgeblieben.
    Nur Asche…
    Jane schluckte. Sie fühlte sich auf einmal hilflos. Wikka lag regungslos auf ihr. Sie konnte ihr nicht mehr beistehen, jetzt mußte sich Jane allein helfen.
    Ihre Blicke irrten durch das Turmzimmer. Rechts und
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