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0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
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Cops, und wenn ich es täte, dann…«
    Sie vollendete den Satz nicht, aber ich ergänzte ihn. »… dann fürchten Sie, Sie müssten es bezahlen. - Wer ist Steve?«
    Sie krümmte ihre hübschen, aber vulgären Lippen zu einem verächtlichen Lächeln. »Finden Sie es gefälligst selbst heraus. Wozu bezahlt Ihnen der Staat das fette Gehalt?«
    Ich behielt trotz ihrer Beleidigungen die Ruhe.
    »Ich habe den Eindruck, Sie hätten sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen, Paola Baker. Ich kenne ihren Lebenslauf. Sie haben zuviel mit Männern zu ,tun gehabt, die eine Vorliebe für schräge Geschäfte hatten, und Sie sind davon angesteckt worden, aber dieses Mal scheinen Sie in eine Geschichte ’reingerutscht zu sein, die Kopf und Kragen kosten kann. - Was wollten Purwin und sein Kumpan von Ihnen wissen?«
    Sie lachte kurz auf. »Hören Sie, G-man, wenn ich das nicht einmal den Burschen erzählte, als sie mich, wie Sie glauben, schlügen, dann erzähle ich es Ihnen bestimmt nicht auf eine einfache Frage hin.«
    »Schade, Paola! Ich wette, dass es irgendeinen Zusammenhang mit Jack Tracy hat. Ein paar Leute sind offenbar auf den Gedanken gekommen, dass Sie nicht zufällig in Lalys Saloon waren. Das FBI übrigens auch.«
    »Und was soll ich dort gewollt haben, außer James Holway zu treffen?«
    »Hatten Sie nicht die Absicht, eine Zusammenkunft zwischen Holway und Tracy zu arrangieren?«
    Sie presste die Lippen aufeinander.
    »Welchen Sinn sollte das haben?«
    »Es waren hunderttausend Dollar, deren Buchstaben und Nummern bekannt sind, in Geld umzutauschen, das man ausgeben kann.«
    »Das ist alles Unsinn!«, schrie sie. »Holway und ich sind verlobt. Wir wollen heiraten. Nur aus diesem Grund trafen wir uns, und wir werden uns wieder treffen.«
    »Wir, das FBI, haben die hunderttausend Dollar noch nicht gefunden. - Wenn Sie, Paola, wissen, wo das Geld von-Tracy versteckt wurde, wird man Sie so lange hetzen, bis Sie zur Strecke gebracht worden sind. - Verstehen Sie mich nicht falsch. Nicht das FBI wird Sie so hetzen, sondern Leute wie Hank, Tob, Steve. Sie haben kein Erbarmen zu erwarten. Hunderttausend Dollar können Männer tollwütig machen.«
    Fast tonlos wiederholte sie. »Das ist alles Unsinn. Ich habe Jack Tracy nie gekannt.«
    »Das mag stimmen, aber es kann Zwischenträger geben, die Sie kennen. Vielleicht… eine Freundin, die ihrerseits mit Tracy befreundet war.«
    Ich beobachtete sie bei diesen letzten Worten scharf. Ich sah, wie ihre Augenlider zuckten, und ich wusste, dass ich richtig geraten hatte.
    »Hören Sie endlich auf, mich mit Ihren Hirngespinsten zu quälen.«
    Ich stand auf und ließ noch einmal den Blick durch den Raum gehen. Das Telefon fiel mir auf. Es stand auf einem separaten Tischchen in der Nähe des Fensters. Daneben lag ein Notizblock mit einem Alphabet-Verzeichnis. Ein Gedanke zuckte mir durch den Kopf.
    Ich wechselte die Tonart.
    »Es tut mir leid, Miss Baker«, sagte ich steif, »aber ich halte es für richtiger, wenn wir das Verhör in einem FBI-Büro fortsetzen.«
    Sie glaubte, ihren Ohren nicht zu trauen. »Sind Sie verrückt geworden, G-man?«
    »Nein«, antwortete ich. »Ich wünsche, dass Ihre Aussagen protokollarisch festgehalten werden. Das kann nur im FBI-Hauptquartier geschehen.«
    Paola Baker war ein Girl, das in den Slums von New York aufgewachsen war. Sie hatte die grobe und raue Sprache dieser Viertel nie verlernt, in den nächsten fünf Minuten ließ sie alles an Beschimpfungen über mich, das FBI, den Gouverneur von New York und den Präsidenten der Vereinigten Staaten los, was sie in den Jahren gelernt hatte. Ich ließ sie toben. Irgendwann geht jedem Menschen einmal der Atem aus.
    »Ziehen Sie sich an, Miss Baker, und kommen Sie mit in den Wagen«, sagte ich, als sie Luft holen musste. »Oder wollen Sie, dass ich einen Streifenwagen alarmiere und die Cops Sie hinuntertragen?«
    »Das ist Schikane«, fauchte sie, »blanke Schikane! Oh, G-man, ich werde es ihnen heimzahlen, dass Ihnen Hören und Sehen vergeht.«
    »Sie werden mich hoffentlich nicht deswegen erschießen«, grinste ich. »Ich habe scheußliche Angst davor, von einer Frau umgebracht zu werden. Stellen Sie sich die Blamage vor. Niemand beim FBI würde es mir verzeihen. - Aber wollen Sie sich endlich anziehen, oder soll ich die Cops anrufen?«
    Sie gab fauchende Laute von sich wie eine gereizte Katze, raffte ein paar Kleidungsstücke von den Stühlen, warf mir noch einige Schimpfworte an den Kopf und zischte
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