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0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
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erklärte, wie viel Schwierigkeiten, Gefahren sie zu erwarten habe. Sie behauptete steinern, Jack Tracy nicht gekannt zu haben. Sie war noch halsstarriger als Paola Baker.
    »Sie alle sind wie hypnotisiert von den hunderttausend Dollar«, warf ich ihr schließlich an den Kopf, »aber niemand denkt daran, dass das Geld nichts wert ist. Sie können die Noten zum Zigarettenanzünden verwenden, Lil Wayt. Sie wissen doch, dass die Nummern bekannt sind.«
    »Ich weiß nichts über Tracy und nichts über das Geld«, beharrte sie. »Nichts, nichts, nichts!«
    »Immerhin wissen Sie einiges über Steve.«
    »Wahrscheinlich nicht mehr als Sie, G-man.«
    »Er hat etwas mit dem Trocadero-Club zu tun?«
    »Er ist der Besitzer.«
    »Sie haben Grund, ihn zu fürchten.«
    »Nein, aber ich hasse ihn. Ich habe früher in seinem Laden gearbeitet, und niemand, der je Steves Angestellter war, vergisst ihn. Er hat eine teuflische Art, sein Personal auszunutzen.«
    »Sie wissen, dass zwei seiner Leute versucht haben, Auskünfte aus Paola Baker herauszuprügeln?«
    »Sie sagte es mir am Telefon.«
    »Welche Auskünfte?«
    »Wahrscheinlich die gleichen, die Sie von mir haben wollen. Jack Tracys letzten Aufenthaltsort und damit das Versteck der hunderttausend Dollar.«
    »Warum unterrichtete Paola Baker Sie darüber?«
    Die Frage saß, aber sie zog noch einmal den Kopf aus der Schlinge.
    »Paola und ich sind Freundinnen. Frauen berichten sich gegenseitig ihre Sorgen.«
    »Ich hoffe, Sie erwarten nicht von mir, dass ich Ihnen das glaube.«
    Sie zuckte die Schultern.
    »Es ist mir gleichgültig, was Sie glauben.«
    »Ich werde eine Durchsuchung Ihrer Wohnung veranlassen, Miss Wayt!«
    Wieder das Achselzucken.
    »Sparen Sie sich die Mühe. Ich gebe Ihnen die Erlaubnis, hier so viel herumzuschnüffeln, wie Sie wollen.«
    Diese Erlaubnis bedeutete, dass ich mit Sicherheit nicht einen einzigen der Almond-Dollars hier finden würde, aber ich machte doch davon Gebrauch und stellte die Waytsche Wohnung ein wenig auf den Kopf. Lil Wayt ließ mich gewähren und beschäftigte sich unterdessen mit einer Zeitung, einem Drink und einer Schachtel Zigaretten.
    »Irgendetwas gefunden, Mr. G-man?«, fragte sie, als sie leicht angestaubt, wieder im Wohnzimmer erschien. Sie hatte eine aufreizende Art, die Ruhe zu bewahren.
    »Selbstverständlich nicht.« Ich ließ mich wieder in den Sessel fallen, weil ich hoffte, irgendwann würde ihr meine Anwesenheit auf die Nerven gehen. »Sie wissen doch, dass ich jetzt anfangen werde, mich für Steve aus dem Trocadero-Club zu interessieren. Wenn ich dem Burschen erzähle, dass Paola Baker in irgendeiner Verbindung mit ihnen steht, wird er annehmen, Sie wären die Adresse, die seine Leute aus Miss Baker herauszuholen versuchten. Das heißt, dass er seine Gorillas Ihnen auf den Hals schicken wird, und ein Gespräch mit ihnen wird unangenehmer als eine Unterredung mit mir.«
    »Wenn Sie es nicht lassen können, zu schwatzen, G-man, dann bestellen Sie ihm gleich einen schönen Gruß von mir. Ich werde jeden seiner Leute, einschließlich ihn selbst abknallen, sobald sie näher als zehn Schritt an mich heranzukommen wagen.«
    »Solche Reden hört mein Polizistenohr nicht gern, Miss Wayt. Sie sollten Vernunft annehmen. Ich und damit das FBI haben Sie im Verdacht, und Sie werden uns nicht früher los, als bis die-Tracy-Dollars wiederaufgetaucht sind. Sie haben keine Chance, die Scheine unter den Augen des FBI an den Mann zu bringen.«
    »Sie singen mir das Lied jetzt zu lange vor, G-man«, antwortete sie. »Noch einmal… ich besitze nicht einen einzigen dieser Scheine.«
    Ich gab den-Versuch auf. Diese Frau war so wenig zu erschüttern, dass ich beinahe die Neigung spürte, ihr zu glauben.
    »Ich fürchte, wir werden uns noch öfter sehen.« Mit diesen Worten verabschiedete ich mich und fuhr zum Hauptquartier zurück.
    Ich ging in das Büro des Vernehmungsbeamten, der sich mit Paola beschäftigt hatte.
    »Endlich kommst du!«, rief er. »Ich wurde von Barrow in sein Büro gerufen, bat die Frau, einen Augenblick zu warten. Als ich zurückkam, war sie verschwunden. Ich habe sie nicht bewachen lassen, weil du sagtest, es wäre eine unwichtige Sache, und ich dachte nicht, dass…«
    »Schop gut«, winkte ich ab. »Es ist ohnedies nicht mehr zu reparieren.«
    Ich ging zum Untersuchungsgefängnis, das im gleichen Gebäudekomplex untergebracht ist. Ich ließ mich zur Zelle 437 bringen. »Der ›Lord‹ hat noch Besuch«, eröffnete mir
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