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0266 - Der Grachten-Teufel

0266 - Der Grachten-Teufel

Titel: 0266 - Der Grachten-Teufel
Autoren: Jason Dark
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als sich, von ihm aus gesehen hinter dem Wehr, etwas tat. Dort wurden die Wellen plötzlich höher, eine gewaltige Kraft spielte mit dem Wasser, und Suko merkte genau, daß auch das Wehr in seinen Grundfesten erzitterte.
    Jetzt war er da, und niemand konnte Kraal noch stoppen…
    ***
    Auch ich nicht!
    Es war eine Kraft, gegen die ich mich verzweifelt stemmte, ohne sie aufhalten oder beeinträchtigen zu können. Sie sorgte dafür, daß ich in ihren Sog geriet und gleichzeitig in ihr steckenblieb wie in einem Sumpf.
    Mir fiel ein, daß ich beim Untertauchen in etwas Schwammiges, Widerliches gefaßt hatte. Schlamm war es wohl nicht gewesen, wahrscheinlich der Körper des Monstrums.
    Wie sah er aus?
    Noch sah ich ihn nicht. Dafür die gewaltigen Pranken, die dicht nebeneinanderlagen, so daß sie sich aus dem nicht sehr breiten Kanal hervorschieben konnten.
    Dunkel und schuppig. Wasser rann an ihnen herab. Die langen Nägel erinnerten mich an gebogene Messer, die genau auf mich zeigten und mich mit Leichtigkeit aufschlitzen konnten.
    Ein grauenerregender Anblick, wobei die Arme sich immer höher streckten und die langen Nägel bereits über die Decke kratzten. Die Arme fächerten auch ein wenig auseinander, es entstand ein freier Raum zwischen ihnen, und der wurde plötzlich ausgefüllt.
    Nicht mit Wasser, sondern mit einer gallertartigen, dunklen und naß schimmernden Masse, die mich an ein Zellgewebe erinnerte.
    Das also war sein Körper!
    Die Masse befand sich weiterhin in Bewegung. Sie quoll zwischen den beiden Armen höher, so daß sich ein kantiges Gesicht hervorbildete. Ein Gesicht, das auch Merkmale besaß.
    Ich entdeckte ein Augenpaar, sah so etwas wie die Andeutung einer Nase und auch einen Mund, der nur mehr ein Loch in der widerlichen Masse war, aus dem das Wasser strömte.
    So etwas hatte ich noch nie gesehen. In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Ich dachte weit zurück. Vielleicht war es tatsächlich ein noch unfertiges dämonisches Monstrum der Urzeit gewesen, das aus irgendeinem Grunde in seinem Entwicklungsprozeß gestoppt worden war, und durch die magische Beschwörung wieder erschien.
    Ein Zombiemacher aus der Frühzeit der Geschichte!
    Diese Lösung wollte ich akzeptieren, aber ich hatte keine Ahnung, wie ich Kraal besiegen sollte.
    Silberkugeln wären lächerlich gewesen, und mein Kreuz hätte wohl kaum ausgereicht. Seine Kräfte tendierten in andere Richtungen.
    Was blieb mir noch? Welche Weiße Magie hatte es überhaupt in der Urzeit gegeben?
    Keine?
    Das glaubte ich nicht, wobei ich darüber nachdachte, daß die Grenzen damals fließend gewesen waren. Ich wußte keine Lösung, ich war hilflos und wäre am liebsten geflohen.
    ***
    Die Wasserverdrängung des Monstrums war enorm. Ein gewaltiger Druck breitete sich innerhalb des Kanals aus, der auch mich nicht verschonte.
    Ich wurde hochgehoben, überspült, bekam wieder freie Sicht und sah, daß sich die Krallen allmählich senkten, um mich zu zerfetzen…
    Genau da brach das Wehr!
    Es hatte dem Druck nicht mehr standhalten können, gab seinen Geist auf, und sofort hatte das Wasser freie Bahn.
    Wasser besitzt eine immense Kraft. Das merkte ich am eigenen Leibe, aber auch Kraal blieb davon nicht verschont, die Fluten rissen ihn mit, die Gallertmasse seines Körpers veränderte sich durch die Kraft, wurde zusammengepreßt und nach hinten in die enge Tunnelröhre hineingedrückt, die sich im Nu mit dem Wasser füllte, so daß keine Atemluft mehr vorhanden war.
    Auch für mich nicht, denn ich wurde ebenfalls abgetrieben. Etwas riß mir die Beine weg, schäumendes Schmutzwasser überspülte mich, und plötzlich war ich nicht mehr als ein Korken, den der reißende Strom wegriß.
    Auch die Trümmer des Wehrs blieben nicht liegen. Sie wurden mitgerissen, durch die Gewalt des Wassers gedreht, schlugen nicht nur gegen die Wände, sondern auch an meinen Körper, aber das spürte ich kaum. Davor hatte ich keine Angst.
    Eine andere Furcht war wesentlich größer.
    Die vor dem Ertrinken!
    Die anderen Kräfte machten mit mir, was sie wollten. Aber eins war sicher. Sie preßten mich nicht nur nach vorn, sondern auch in die Röhre hinein und dem Kanal zu.
    Es gibt bei jedem Menschen einen Punkt, an dem ihm alles egal ist. Ich stand dicht davor, es war so, als wäre die Umwelt überhaupt nicht mehr vorhanden. Mein Körper verlangte nach Luft, er bekam sie nicht, ich konnte den Mund nicht öffnen. Hätte ich es getan, wäre ich elendig ertrunken.
    Im
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