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0266 - Der Grachten-Teufel

0266 - Der Grachten-Teufel

Titel: 0266 - Der Grachten-Teufel
Autoren: Jason Dark
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Schritte. Die Laute ließen sich auf den Bohlen einfach nicht vermeiden, und sie steigerten sich noch, je mehr sie sich dem lauernden Chinesen näherten.
    Noch sah er den Zombie nicht. Er konnte dem Tappen der Schritte entnehmen, aus welcher Richtung sich der andere ihm nähern würde.
    Von rechts.
    Schießen wollte Suko nicht. Wenn es eben ging, sparte er Munition, so hatte er seine Dämonenpeitsche gezogen, einmal einen Kreis über den Boden geschlagen und die Riemen herausfallen lassen.
    Jetzt konnte der Zombie kommen! Und er kam auch.
    Anders jedoch, als Suko es sich erhofft hatte. Irgendwie mußte sein Gegner gewittert haben, daß jemand auf ihn lauerte, denn er hatte sich zu einem verrückten Plan entschlossen und war, ohne daß Suko es bemerkte, auf das Dach des Ruderhauses geklettert.
    Von dort ließ er sich fallen.
    Suko bekam dies noch mit. Für ihn zu spät, denn plötzlich wuchtete der Zombie in seinen Nacken und hieb ihn zu Boden.
    Der Inspektor konnte dem Aufprall zwar etwas von seiner Wucht nehmen, dennoch kam er nicht dazu, seine Dämonenpeitsche einzusetzen. Sie bildete die Verlängerung seiner rechten Hand, die Riemen lagen ausgefahren auf den Planken, und Suko spürte die nassen Hände des Untoten, die nach seiner Kehle tasteten.
    Instinktiv hatte der Chinese den Kopf eingezogen, so daß es der andere schwer hatte, seinen Hals zu finden. Zweimal glitten die Finger ab. Das reichte dem Chinesen aus.
    Er bockte seinen Oberkörper hoch. Der Zombie hatte nicht damit gerechnet. Er flog über den knienden Suko hinweg und schlidderte über die schmutzigen Planken.
    Als er sich umdrehte, hielt Suko seine Dämonenpeitsche schlagbereit.
    Der junge Mann sah schrecklich aus. Kraal hatte sich seinen Kopf vorgenommen und ihn halb zerstört.
    Dennoch lebte er.
    Für Suko war es endgültig klar, daß er hier einen lebenden Toten vor sich hatte, handelte entsprechend und ließ die drei Riemen der Peitsche durch die Luft pfeifen, wobei sie sich um den Hals des Untoten wickelten.
    Der letzte Schrei des Zombies!
    So drang es röchelnd aus seinem weit aufgerissenen Maul, in dem die Zunge wie ein Lappen lag. Er verdrehte die Augen, schlug noch mit den flachen Händen einen rasenden Wirbel auf die Planken und verging.
    Suko warf ihm keinen Blick mehr zu. Er kannte die Kraft seiner Dämonenpeitsche.
    Einen hatte Suko erledigt. Doch wo einer war, konnte auch ein Nest sein.
    Das mußte der Inspektor ausräuchern.
    Ihn hielt nichts mehr an Bord. So wie der Zombie es getan hatte, handelte auch er sich an dem Tau nach unten. Dann stieß er wieder in das schmutzige Wasser und wandte sich der Öffnung zu.
    Der Zombie war herausgekrochen, Suko wollte hinein…
    ***
    Der Arm des Monstrums war mit dem Mädchen so schnell verschwunden, daß mir keine Zeit mehr blieb, rechtzeitig einzugreifen.
    Wir alle hörten nur den Schrei.
    Es war ein schrecklicher Laut, markerschütternd, ausgestoßen in höchster Todesangst, und allmählich dumpfer werdend, je tiefer das Mädchen im Tunnel verschwand.
    Jetzt bestand wenigstens für die anderen die große Chance, dem Gefängnis zu entfliehen. Und sie nahmen sie auch wahr. Ich brauchte sie nicht mehr anzuschreien, konnte mich allerdings auch nicht um den verletzten Hoven kümmern. Das besorgte Carla van der Laan in einer nahezu bewundernswerter Weise. Sie bückte sich und schaffte es, den jungen Mann so hochzuwuchten, daß sie ihn über ihre Schulter schleudern konnte und sie ihn dabei abstützte, so daß er trotzdem noch gehen konnte.
    »Mona!« hörte ich das Mädchen mit der Punkerfrisur kreischen. »Er hat Mona!« Sie schüttelte den Kopf. Ihr Gesicht war verzerrt, die Züge wirkten wie zerrissen aus dem offenen Mund sprühte der Speichel.
    Ich wußte nun den Namen des blondhaarigen Opfers. Mona, hieß das Kind also.
    »Soll ich Ihnen nicht helfen?« fragte Rock Geest, der mich mit bleichem Gesicht anschaute.
    »Nein, weg mit Ihnen!«
    Da ging er endlich.
    Ich stand längst vor der Öffnung, aus der das Untier gekommen war.
    Das Rauschen hatte ich bereits gehört, bevor ich noch einen Blick durch die Öffnung warf.
    Hinter ihr mußte ein Teil der Kanalisation der Stadt Den Haag liegen. Ein idealer Schlupfwinkel für Wesen, die nicht gesehen werden wollten und nur hervorkamen, um ihre Untaten zu begehen.
    Ich fragte mich allerdings, wie es möglich war, daß ein Untier solcher Größe es geschafft haben konnte, sich in den doch zumeist ziemlich engen Kanälen zu verstecken. Zwar hatten wir nur
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