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0266 - Der Flammengürtel

0266 - Der Flammengürtel

Titel: 0266 - Der Flammengürtel
Autoren: Rolf Michael
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umklammert und versuchte, den Kopf des Mädchens wieder unter Wasser zu drücken. Tödlicher Haß sprühte aus ihren Augen. In diesem Augenblick angelte Regina eins von den kleinen Holzschiffchen, die auf dem Wasser schwammen und mit denen sie eben noch gespielt hatte. Mit letzter Kraft schlug sie zu.
    Poppäa wurde am Hinterkopf getroffen und sank ohnmächtig zusammen. Doch Regina konnte es nicht übers Herz bringen, den Körper der Attentäterin hilflos im Wasser treiben zu lassen.
    Keuchend schleppte sie die Kaiserin bis zum Beckenrand. Im gleichen Augenblick wagten sich die drei Sklavinnen wieder hervor. Zwei von ihnen trugen die Kaiserin weg, während die dunkelhäutige Nubierin Regina Stubbe in das Ankleidegemach führte.
    Während ihr blondes Haar getrocknet wurde, stellte Regina Stubbe viele Fragen.
    Fragen, auf die sie keine Antwort bekam …
    ***
    »Du kannst mich zwar vernichten, Zamorra! Aber du wirst es nicht tun!« Aus der Stimme, die aus dem Munde des Tigellinus kam, war blanker Hohn herauszuhören. »Denn die kurze Zeitspanne, die mir noch im Körper dieses Menschen bleibt, wird genügen…!«
    »Wie soll ich das verstehen, Dämon?« fragte Professor Zamorra gespannt. Er hatte das wie rasend pulsierende Amulett in beide Hände genommen und hob es in die Höhe seines Gesichtes. Der geringste Gedankenbefehl und die Kraft der entarteten Sonne würde vernichtend zuschlagen.
    »Die Zeitspanne genügt, daß ich den Tigellinus töte !« heulte Scaurus. » Und damit verändere ich die Geschichte. Nur der allmächtige Kaiser LUZIFER kennt die Zusammenhänge … aber wenn Tigellinus stirbt, dann ist Leonardo de Montagne ohne Vorfahren … und dann wird es auch dich nicht geben … hahaha … der größte Gegner des Höllenreiches … vor dem die Schwarze Familie erbebt … er wird hinweggeweht … er verschwindet einfach … es hat ihn nie gegeben!«
    Die kurzen, abgehackten Sätze des Scaurus trafen Professor Zamorra wie die Hiebe mit einer glühenden Peitsche. Das also war es, wovor ihn Merlin gewarnt hatte. Darum hatte ihm der Magier von Avalon den geheimnisvollen Ring der Vergangenheit zugespielt.
    Im Augenblick hielt der Dämon alle Trümpfe in der Hand. Alle, bis auf einen … wie Zamorra blitzartig klar wurde. Nur zu bald mußte er diesen Trumpf ausspielen. Der Dämon ging zum Gegenangriff über.
    »Du kannst mir nichts tun, Sterblicher!« grollte er. »Doch ich kann dich vernichten. Wenn der Prätorianerpräfekt den Befehl gibt, dich zu töten, wird dich selbst Nero nicht retten. Siehst du die Schwerter in den Händen der Soldaten. Ein einziges Wort aus dem Mund des Tigellinus und…!«
    »… und bevor die Spitzen ihrer Klingen treffen, aktiviere ich die Kräfte des Amuletts, Scaurus!« klirrte Zamorras Stimme. »Denn wenn ich ohnehin sterben muß, dann ist es mir gleich, ob ich jemals existiert habe. Nun, Dämon, möchtest du für immer in den Schlünden des Abyssos verschwinden?«
    Für einen Augenblick schien der Präfekt der Prätorianer sprachlos. Nero und die Soldaten starrten ihn und Zamorra fragend an. Sie hatten von der Unterhaltung bisher kein Wort verstanden.
    Endlich fand Scaurus die Sprache wieder.
    » Unentschieden! « knurrte er. »Keiner von uns will sterben. Und wer auch immer beginnt – es vernichtet uns beide. Doch ich werde warten, Mann aus der Zukunft. Irgendwann gibst du dir eine Blöße. Und dann schlage ich zu. Dann rettet dich nichts mehr vor der Gewalt der Hölle. Dann trage ich dich hinab!«
    »Bedenke, daß auch ich auf den Augenblick warte, wo ich deinem bösen Treiben ein Ende bereiten kann, Geschöpf der Hölle!« erinnerte Zamorra sanft.
    »Tigellinus spricht die Geheimsprachen der Chaldäischen Magier vorzüglich, o Cäsar!« sagte Zamorra dann wieder auf Lateinisch zu Nero. Er mußte vermeiden, daß jemand Verdacht schöpfte. Scaurus spielte das Spiel mit und erzählte etwas von einem chaldäischen Sklaven, der ihn aufgezogen hätte. Kaiser Nero nickte verstehend. Im Schutz der Prätorianerabteilung beschritten sie den Weg, der zum Palatin führte. Langsam sank die Sonne im Westen herab und goß einen blutroten Schein über Rom aus.
    In wenigen Stunden sollte das Fest auf dem Palatin beginnen, womit das Ende des Brandes gefeiert werden sollte. Tigellinus verabschiedete sich bald, um die letzten Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
    Zamorra wußte, daß es für ihn keine Sicherheit gab, wenn Scaurus seine Chance bekam …
    ***
    Wie ein Leichentuch legte
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