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0264 - Nachts, wenn der Wahnsinn kommt

0264 - Nachts, wenn der Wahnsinn kommt

Titel: 0264 - Nachts, wenn der Wahnsinn kommt
Autoren: Jason Dark
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unmittelbaren Nähe, sondern am gesamten Strand.
    Hier tat sich etwas.
    »Bricci hat recht«, sagte Suko leise. »Dieses unterirdische Grauen wandert tatsächlich und hat jetzt den Strand erreicht.«
    Die Klumpen wurden größer. Als sie ihre vorgesehene Größe erreicht hatten, änderten sie auch ihr Aussehen. Waren sie zuvor noch sandig beige gewesen, so schmolzen die Körper plötzlich zusammen, so daß sie zu, gläsernen Kugeln wurden.
    Ich dachte an das gläserne Grauen. Wenn ich diese unheimlichen Vorgänge beobachtete, wurde ich wieder daran erinnert.
    Hart mußte ich schlucken.
    Auch hier begegnete uns das gläserne Grauen, und hier am Strand hatte es vielleicht seinen Ursprung gehabt.
    Ich atmete tief ein. Schweiß perlte auf meiner Stirn Ein paarmal mußte ich schlucken. Mein Blick wanderte, wobei ich erkannte, daß überall auf dem Strand das gleiche geschah.
    Auch direkt vor meinen Fußspitzen bildete sich eine Kugel. Ich sah es nicht nur, ich hörte es auch. Wenn sich der Sand veränderte und aus der Kugel ein Glasklumpen wurde, dann knackte und knirschte es, als würde das Glas jetzt schon brechen.
    Suko war einpaar Schritte zur Seite gegangen. Er schlug vor: »Wir sollten den Strand verlassen, John.«
    »Weshalb?«
    »Der Boden verändert sich auch.«
    Ich war so von dem unheimlichen Phänomen gefangengenommen worden, daß ich darauf nicht geachtet hatte. Jetzt konzentrierte ich mich darauf und mußte Suko recht geben.
    Der Untergrund hatte sich verändert. Er war härter geworden, und als ich die ersten Schritte in Richtung Haus ging, hörte ich unter meinen Schuhsohlen ein bekanntes Geräusch.
    Knirschen…
    Für mich endgültig ein Beweis, daß der Boden allmählich verglaste. Ich dachte schon weiter. Würde diese Verglasung am Strand stoppen oder sich ausbreiten?
    Letzteres wäre fatal gewesen, und plötzlich drängte bei uns auch die Zeit. Wenn wir sahen, daß die magische Verglasung fortschritt, mußten wir die Mädchen aus der Schule holen.
    Es würde hart werden, und um diese Aufgabe waren wir wohl beide nicht zu beneiden.
    In Deckung der ersten bis dicht an den Strand heranwachsenden Palmen blieben wir stehen. Unser Blick fiel auf den vor uns liegenden Strand, und im nächsten Augenblick bekamen wir etwas Unheimliches zu sehen.
    Die kleine Hütte stand nicht mehr still. Zuerst zitterte sie nur, und dieses Zittern pflanzte sich vom Boden aus fort, bis es das Dach erreicht hatte.
    Es wurde auch stärker. Die gesamte Strandhütte vibrierte plötzlich stark.
    Die vier Stäbe, die sie hielten, sanken in den veränderten Boden und wurden von ihm verschlungen.
    Dies geschah mit einer gewissen Lautlosigkeit, die uns ebenfalls erschreckte. Als die Hütte bis zur Hälfte eingesunken war, bekam sie einen regelrechten Stoß, so daß das provisorische Dach von ihr herab nach unten fiel.
    Es blieb für einen Moment auf dem Strand liegen und sank dann allmählich ein.
    Nicht nur Suko war leicht blaß geworden, auch meine Gesichtsfarbe hatte sich in diese Richtung verändert.
    »Gut, daß wir hier stehen«, flüsterte der Inspektor.
    »Wobei ich hoffe, daß sich die Verglasung nicht noch weiter ausbreitet.«
    »Dann drück uns mal die Daumen.«
    »Das mache ich die ganze Zeit schon.«
    Wir schauten weiter. Der Strand kam uns wie ein gefräßiges Untier vor.
    Sand war kaum noch zu sehen. Vor uns lag eine gläserne, leicht durch sichtige Fläche.
    Dicht unter ihrer Oberfläche schimmerte die eingesunkene und halb zerstörte Strandhütte.
    Etwas anderes sahen wir nicht. Keine Spur irgendwelcher kristalliner Lebewesen unter dem Glas, aber wir stellten fest, daß die Veränderung nicht zur Ruhe kam.
    Sie breitete sich aus.
    Zudem auf der gesamten Strandbreite, und sie würde auch unsere Richtung nicht verschonen.
    Ich hatte keine Lust, hier noch länger stehenzubleiben. Suko erging es ähnlich. Er stieß mich an und nickte mir zu. »Los, John, wir gehen zum Haus.«
    »Und müssen die Mädchen evakuieren!«
    Mein Freund nickte. »Wird uns wohl nichts anderes übrigbleiben.«
    Da das Gelände vor uns anstieg und zudem mit Wald und dichten Büschen bedeckt war, konnten wir von dem Haus nichts mehr erkennen.
    Das dicht wachsende Grün nahm uns die Sicht. Wir suchten nach einem Weg, fanden ihn auch und sahen vor uns einen schmalen Pfad, der sicherlich erst am Haus zu Ende war.
    Wir betraten den Pfad, blieben nach ein paar Schritten stehen und schauten zurück.
    Zitterten nicht schon die ersten Stämme der Palmen?
    Mir
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