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0263 - Wenn die Totengeister schreien

0263 - Wenn die Totengeister schreien

Titel: 0263 - Wenn die Totengeister schreien
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unterlagen interessanten Gesetzmäßigkeiten, wie Zamorra wußte. Gelang es zwei Telepathen, sich völlig aufeinander abzustimmen, so verdoppelten sich die Kräfte nicht, sondern sie potenzierten sich. Die Zwillinge aufgrund ihrer besonderen Begabung zählten einfach, aber dieser Rapport würde dennoch viel mehr als die siebenundzwanzigfache Kraft ergeben.
    Was wollten sie mit diesem Gedankensturm? Damit konnten sie das andere Ende der Welt erreichen!
    »Wir haben etwas Bedeutsames festgestellt«, sagte Gryf. »Halte dich fest, Zamorra. Leonardo ist wieder aktiv. Und wir wissen in etwa, wo er sich aufhält!«
    Zamorra atmete tief durch.
    Die Zeit der Ruhe und der Liebe war vorüber. Der graue Horror-Alltag hatte ihn wieder.
    Ihn und Nicole.
    »Kommt ’rüber«, sagte er.
    ***
    »Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ausgerechnet jetzt nach ihm zu suchen?« fragte Zamorra, als sie sich alle im großen Wohnzimmer eingefunden hatten. »Da steckt doch etwas dahinter?«
    Eines der beiden Mädchen, die nicht voneinander zu unterscheiden waren, weil sie sich zumeist auch noch gleich kleideten, schüttelte den Kopf. »Nichts steckt dahinter, Zamorra. Wir schließen uns jeden Tag für eine halbe Stunde zusammen, um auf diese Weise nach Leonardo zu suchen. Und heute sind wir zum ersten Mal fündig geworden.«
    »Es ließ mir keine Ruhe, daß ich bei seiner Flucht seinen Wiederauftauchpunkt nicht feststellen konnte. Und ich wollte dich vor vollendete Tatsachen stellen«, sagte Gryf. »Zudem hattest du andere Dinge im Kopf.«
    »Das mag sein«, lächelte Zamorra. Er hauchte Nicole einen Kuß auf die Wange. »Berichtet.«
    »Wir stellten das Erwachen einer schwarzmagischen Kraft fest«, sagte Gryf, während er das Nackenfell des Wolfes kraulte. Fenrir schniefte genießerisch. Der Druide fuhr fort: »Diese Kraft hat etwas an sich, das Tod ausstrahlt, aber auf eine merkwürdige Weise, die wir nicht erfassen konnten. Wir wollten wissen, warum diese Kraft ausgerechnet jetzt erwachte, und tasteten weiter. Dabei erkannten wir Leonardo.«
    »Er steckt dahinter?«
    »Ja und nein«, sagte Gryf. »Wahrscheinlich hat er es nicht einmal bewußt getan, obgleich es ihm natürlich zuzutrauen wäre. Aber er ist in diesem Fall nur so etwas wie ein Katalysator, ein Auslöser. Du kennst seine schwarzmagische Ausstrahlung. Sie löste das Erwachen jener Kraft aus.«
    »Diese Kraft ist von einer außerordentlich Bösartigkeit«, warf eines der beiden Mädchen ein. »Sie allein wäre schon ein Grund dafür, einzugreifen und sie zu löschen.«
    Zamorra nickte. »Das heißt also, daß wir auf Reisen gehen«, sagte er. »Wie immer. Hoffentlich ist es nicht zu weit weg.«
    »Weit genug«, lächelte Gryf. »Schottland, rund dreißig Meilen nördlich von Edinburgh.«
    »Ich glaube«, sagte Nicole, »wir können bald schon die britische Staatsangehörigkeit beantragen. Ich fühle mich in England schon richtig heimisch. Wir können einen Abstecher im Beaminster Cottage machen.«
    »Werden wir auch«, sagte Zamorra. »Erkundige dich schon mal, wann morgen früh die erste Maschine nach London geht.«
    »Warum willst du dich in Unkosten stürzen?« fragte Gryf. »Ich kann euch doch hinbringen.«
    »Das ist eine Idee«, sagte Nicole. Gryf gesaß die Möglichkeit, seinen Standort durch Geisterkraft ohne Zeitverlust zu versetzen, auch über größere Entfernungen hinweg. Und er konnte dabei auch noch andere Mensehen mit auf die Reise nehmen. Das ging schnell und sparte Geld.
    »Die Sache hat nur den Haken, daß Gryf jeweils zweimal springen müßte«, beklagte sich eines der Peters-Mädchen. »Er kann doch immer nur zwei Leute mitnehmen.«
    »Reicht auch völlig«, sagte Zamorra. »Wollt ihr etwa Raffael allein hier lassen?«
    »Oh«, machte die Telepathin. »Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht…«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Er sah wieder Gryf an. »Morgen früh«, sagte er.
    »Aber nicht zu früh«, sagte Nicole entschieden, die wie Zamorra gern lange schlief. »Nicht vor zwölf Uhr mittags…«
    Zamorra grinste hinterhältig. »Doch«, sagte er. »Und damit wir beide trotzdem genug Schlaf bekommen, geht’s jetzt unverzüglich in die Heia.«
    Ehe Nicole wußte, wie ihr geschah, hob er sie aus dem Sessel hoch, lud sie sich wie einen Mehlsack über die Schulter und verließ den Raum. Nicole strampelte Und trommelte auf seinen Rücken ein. »Scheusal!« schrie sie. »Laß mich sofort runter! Du Banause! Kulturloser Mensch!«
    Zamorra grinste vergnügt. Der
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