Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0262 - Der Meisterplan

Titel: 0262 - Der Meisterplan
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihm den Atem abzuschnüren. Er hatte den Befehl zu diesem Sondereinsatz gegeben. Er trug auch die Verantwortung, wenn es jemals zu einem Aufmarsch der unschlagbaren Duplikate kommen sollte.
    Drei Freunde waren plötzlich zur größten Bedrohung der Menschheit geworden. Die Konsequenzen, die sich aus der Gefangennahme Guckys, Noirs und Tolots ergaben, waren so unfaßbar, daß Rhodans Verstand sich weigerte, daran zu glauben, daß sie jemals Wirklichkeit werden könnten.
    „Es sieht so aus, als stände deine geliebte Menschheit am Rande eines Abgrundes", sagte Atlan, und diesmal lag kein spöttischer Unterton in seiner Stimme.
    „Es wäre nicht das erste Volk, das von den 'Meistern der Insel' ins Verderben gestürzt wird", sagte Kalak. „Das Böse an sich fordert immer wieder neue Opfer."
    Das Böse an sich - so nannten die Paddler jene geheimnisvollen Herren Andromedas, die über unendlich viel Macht zu verfügen schienen, denen jedoch anscheinend noch niemand von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden hatte.
    Sollte der Sturm auf den Andromedanebel, zu dem die Menschheit angesetzt hatte, beendet sein, bevor er richtig begonnen hatte? Jetzt begannen sich in Rhodan die alten Gewissensbisse zu regen.
    Hatte er die Expansion der Menschheit zu weit und zu schnell vorangetrieben? Hätte er darauf verzichten sollen, die Kluft zu der benachbarten Galaxis zu überwinden? All diese Fragen waren sinnlos. Ein Volk das fortbestehen wollte, mußte sich für seine Umgebung interessieren. Es mußte Fragen stellen und in allen Richtungen Forschungen betreiben. Der natürliche Fortschritt durfte nicht gebremst werden.
    Kein halbwegs intelligenter Mensch konnte der Verlockung des Weltraums entgehen - das war Rhodans einzige Entschuldigung, die er im Augenblick für sich selbst fand. Diese Antwort vermochte ihm nicht die Verantwortung abzunehmen, aber sie erleichterte ihm das Nachdenken. Hätte er die Befehle zu diesem Einsatz nicht gegeben, hätte es wahrscheinlich an seiner Stelle ein anderer getan.
    „So leicht lassen wir uns nicht verdrängen", sagte Rhodan zu Kalak. „Wir werden den 'Meistern der Insel' und ihren Helfern einen harten Kampf liefern, bevor wir unser mühsam aufgebautes Imperium vernichten lassen."
    „Die Möglichkeit, daß Sie diesen Kampf auch gegen unzählige Haluter und Mausbiber führen müssen, ist nicht von der Hand zu weisen", meinte der kosmische Ingenieur. „Glauben Sie, daß Ihr Imperium auch einer solchen Streitmacht standhalten wird?"
    Die Antwort darauf war Nein! Aber Rhodan verschwieg sie bewußt.
    „Major Henderson hat den einzig richtigen Vorschlag gemacht", sagte er. „Wir werden das Duplikatorschiff angreifen, auch wenn wir vorher die sechs Wachschiffe vernichten müssen."
    „Heißt das, daß wir unseren jetzigen Standort verlassen, Sir?" erkundigte sich Oberst Rudo.
    „Ja", sagte Rhodan. „Wir kehren in das Kampfgebiet zurück. Hoffentlich treffen wir die Tefroder noch an. Aber auch wenn sie sich bereits zurückgezogen haben, werden wir ihnen nachfliegen können.
    Major Redhorse wird ihnen mit der Korvette gefolgt sein."
     
    *
     
    Der Mann, von dem Rhodan erwartete daß er den Gegner verfolgte, war nicht weniger erschüttert als Rhodan selbst. Major Don Redhorse behielt in allen Situationen seine indianische Gelassenheit. Wenn er wirklich einmal verzweifelt war, dann zeigte er es nicht.
    Obwohl er nur wenige Lichtstunden von der SUSAMA entfernt mit seiner Korvette eine Sonne umkreiste, konnte er den drei Gefangenen nicht helfen. Die sechs Schlachtschiffe von 1800 Metern Durchmesser hatten einen Ring um das Duplikatorschiff gebildet. Redhorse konnte leicht erraten, was sich jetzt an Bord des tefrodischen Spezialschiffes abspielte.
    Ein Angriff mit der Korvette wäre jedoch einem Selbstmord gleichgekommen.
    John Marshall stand mit ernstem Gesicht wenige Meter von Redhorse entfernt. Redhorse ahnte, daß sich der Telepath ununterbrochen auf das feindliche Schiff konzentrierte, um jeden noch so unwichtig erscheinenden Gedanken Guckys aufzuschnappen - wenn dieser Gedanke überhaupt jemals gesendet wurde. Marshall beschwerte sich nie darüber, welche Anstrengung ihm eine solche Konzentration bereitete, aber die tiefen Furchen in seinem schmalen Gesicht sprachen eine deutliche Sprache.
    Solange der Telepath schwieg, brauchte sich Redhorse keine Hoffnungen zu machen, daß sich an Bord des tefrodischen Schiffes etwas geändert haben könnte.
    Redhorse wandte sich an Leutnant Son Hunha, der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher