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026 - Das Mordpendel

026 - Das Mordpendel

Titel: 026 - Das Mordpendel
Autoren: Dämonenkiller
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fragte Hunter und hielt Mitton das Päckchen hin.
    »Danke, ich rauche nicht.«
    »Einen Drink vielleicht?«
    »Dazu ist es noch zu früh. Vielleicht eine Cola.«
    Na ja, jeder muß ja nicht so wie ich ein Raucher und Trinker sein , dachte Hunter.
    »Der O. I. läßt Ihnen bestellen, daß er in einer Stunde kommen wird, Mr. Hunter.«
    »Danke für die Information.« Er musterte Mitton. Was fange ich bloß mit diesem Kerl an? überlegte er. Gibt es denn keine Möglichkeit, ihn schnell wieder loszuwerden? »Seit wann sind Sie beim Secret Service, Mr. Mitton?«
    »Seit sechs Jahren. Ich weiß über die Abteilung Bescheid, die Sie leiten, Mr. Hunter. Mr. Sullivan hat mich informiert.«
    »Und was halten Sie von unserer Abteilung?«
    Mitton klopfte mit der rechten Hand auf seine Knie. »Dazu will ich im Augenblick keine Stellung beziehen.«
    Jetzt wußte Hunter, was ihn an Mitton störte. Es waren die weit auseinanderstehenden Augen, die fast farblos waren und so freundlich wie Kieselsteine dreinblickten.
    »Glauben Sie an Dämonen, Mr. Mitton?«
    »Bis vor wenigen Tagen hätte ich Ihre Frage mit einem entschiedenen Nein beantwortet, doch jetzt denke ich anders.«
    Coco brachte ein Glas und eine Flasche Cola und stellte sie vor Mitton auf den Tisch. Er bedankte sich höflich.
    Die Tür wurde aufgerissen, und Marvin Cohen stapfte ins Zimmer. »Guten Morgen!« rief er und warf Coco einen unverschämten Blick zu. Er sah Hunter flüchtig an, dann baute er sich vor Mitton auf und kniff die Augen zusammen. »Hallo, Les! Lange nicht gesehen. Was treibst du bei uns?«
    »Mr. Mitton ist der neue E. I.«, erklärte Hunter.
    »Sag das noch mal!« brummte Cohen.
    »Es stimmt, Marvin«, sagte Mitton.
    »Das darf doch nicht wahr sein!« rief Cohen kopfschüttelnd.
    »Sie müssen Cohens loses Mundwerk entschuldigen«, erklärte Hunter.
    »Ich kenne ihn lange genug«, sagte Mitton böse.
    Cohen stand auf. »Entschuldigt mich«, sagte er und ging kopfschüttelnd aus dem Zimmer.
    Dieser Mitton wird nicht lange bei uns sein , dachte der Dämonenkiller zufrieden. Manchmal hat auch Marvin Cohen sein Gutes. Hunter war hundertprozentig sicher, daß Cohen den neuen E. I. innerhalb kürzester Zeit so fertigmachte, daß dieser blitzartig die Inquisitionsabteilung verlassen würde.
    »Mit Cohen kam niemand beim Geheimdienst gut aus«, sagte Mitton. »Wir waren alle froh, daß er versetzt wurde. Er war zu brutal und immer zu üblen Scherzen aufgelegt. Ich fürchte, daß es ständig Streitereien mit ihm geben wird, Mr. Hunter.«
    »Das fürchte ich auch«, sagte der Dämonenkiller. »Ich werde das alles mit dem O. I. besprechen, sobald er kommt.«

    Das Gesicht des O. I. war eine undurchdringliche Maske, als er in Hunters Arbeitszimmer trat. Trevor Sullivan war ein kleiner, schmächtig wirkender Mann, dessen Alter kaum zu schätzen war. Er trug einen dunklen Anzug mit weißen eingewebten Streifen. Er setzte sich, lehnte sich zurück und blickte den Dämonenkiller an, der sich hinter dem Schreibtisch niedergelassen hatte. Die beiden musterten sich einige Sekunden schweigend.
    »Eigentlich hatte ich erwartet, daß Sie mir augenblicklich nach Ihrer Rückkehr vom Kontinent Bericht erstatten würden«, sagte der O. I. gefährlich ruhig. »Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Sie vergessen anscheinend, daß Sie dem Geheimdienst angehören. In unserer Organisation kann nicht jeder tun und lassen, was ihm beliebt. Unser Budget ist beschränkt. Wir müssen Erfolge aufweisen, die ich bei Ihnen vermisse, Mr. Hunter.«
    Der Dämonenkiller hatte die Hände im Schoß gefaltet. Äußerlich wirkte er ruhig, nur die Halsschlagadern pochten stärker; aber innerlich war er mit einer Zeitbombe zu vergleichen, die jeden Augenblick hochgehen konnte. Er zählte still bis zehn, griff nach den Zigaretten und zündete eine an.
    »Sie werden es mir nicht glauben, Mr. Sullivan«, sagte er grinsend, »ich hatte zu tun. Der Bericht war doch wohl wirklich nicht so eilig, oder?«
    Der O. I. knabberte an den Lippen. »Den Drudenfuß haben Sie bekommen, aber welche Erfolge können Sie noch aufweisen? Ist es Ihnen gelungen, die Dämonen-Drillinge zu töten? Nein. Sie kennen ja nicht einmal ihren Aufenthaltsort. Sie sind kreuz und quer durch Europa gefahren – und mit welchem Erfolg? Ein Goldener Drudenfuß. Was sind Sie? Ein Kunstsammler oder ein Dämonenkiller?«
    Mit Hunters Beherrschung war es vorbei. »Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Sullivan«, sagte er wütend. »Sie sitzen
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