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026 - Das Mordpendel

026 - Das Mordpendel

Titel: 026 - Das Mordpendel
Autoren: Dämonenkiller
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seinen Mantel und fischte nach den Streichhölzern. Während er eines anriß, drängte sich seine Frau an ihn.
    »Was hat das alles zu bedeuten?« fragte Edwin Peel mit zittriger Stimme.
    »Das werden wir herausbekommen«, sagte Thayer grimmig.
    Er wandte den Kopf herum, und sein Blick fiel auf das geschlossene Tor. Das Streichholz erlosch, und er zündete ein neues an. Mit zwei Schritten stand er vor dem Tor und griff nach der Klinke. Er drückte sie nieder, doch das Tor ließ sich nicht öffnen. Die anderen Touristen waren ihm gefolgt und umringten ihn.
    »Was nun?« fragte Linda.
    Thayer grunzte. Er riß an der Klinke, doch so sehr er auch daran rüttelte, er bekam das Tor nicht auf. Brummend gab er seine Bemühungen auf.
    »Hat jemand vielleicht zufällig eine Taschenlampe bei sich?«
    »Taschenlampe?« wiederholte Jacques Brousse. »Ich habe eine bei mir.« Sein Englisch war fast unverständlich.
    »Geben Sie sie mir!« bat Thayer.
    Sigrid Jorgenson zitterte vor Angst. Sie hielt die rechte Hand vor den Mund, und mit der linken umklammerte sie ihre Handtasche. Sie schluchzte und unterdrückte nur mit äußerster Mühe ihre Tränen.
    Brousse holte aus seiner Brusttasche eine Bleistiftlampe und reichte sie Thayer, der sie anknipste. Er leuchtete zuerst über das Eingangstor, dann drehte er sich um und hob die Lampe. Der dünne Strahl verlor sich in der Tiefe der Kathedrale. Thayer senkte die Lampe. Bankreihen waren zu sehen. Das Längsschiff der Kirche wies die charakteristischen Kreuzrippengewölbe auf.
    »Ich will raus«, keuchte Sigrid Jorgenson. Sie hatte dänisch gesprochen, daß keiner der anderen Touristen verstand. »Ich will raus!« Sie rannte zum Tor und hämmerte mit den Fäusten dagegen, dabei schluchzte und heulte sie hemmungslos. Petru Dumitrin versuchte die hysterische Frau zu beruhigen, was ihm aber nicht gelang. Sie schlug weiter wie eine Verrückte gegen das Tor.
    Plötzlich war eine hohl klingende Stimme zu hören.
    »Herzlich willkommen in der Black Angels Cathedral!«
    Sigrid Jorgenson ließ von der Tür ab und wandte sich wie die anderen in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.
    Das Klappern von Holzsandalen war zu hören. Zwei hünenhafte, mit Kutten bekleidete Männer kamen näher. In der rechten Hand hielten sie dicke Kerzen. Die Gesichter der beiden waren von Kapuzen verhüllt. Das Licht der Kerzen spiegelte sich in den dunklen Augen, die durch die Schlitze blickten. Die beiden unheimlichen Gestalten kamen rasch näher. Einige Schritte vor den sechs Touristen blieben sie stehen. Beide verbeugten sich.
    »Wir freuen uns über Ihren Besuch«, sagte die eine der Gestalten, und der höhnische Unterton war nicht zu überhören.
    Thayer trat einen Schritt vor. »Was geht hier vor?«
    »Sie wollen doch die Kathedrale besichtigen, nicht wahr?«
    »Da irren Sie sich aber gewaltig«, schrie er. »Wir wollen nur eines: möglichst rasch ins Freie!«
    »Das ist leider nicht möglich, mein Herr«, sagte der Vermummte sanft. »Nachdem Sie schon hier sind, müssen Sie an der Führung teilnehmen.«
    »Ich denke nicht einmal im Traum daran«, brüllte Thayer und ging auf den Kapuzenmann los. Mit beiden Händen griff er nach ihm und zuckte zusammen, als seine Hände die Kutte berührten. Er ging in die Knie und schrie gequält auf.
    »Greifen Sie mich nicht an«, warnte der Kuttenmann.
    Thayer stand schwankend auf. Seine Hände zitterten. Ihm war, als hätte er einen gewaltigen elektrischen Schlag bekommen.
    »Folgen Sie uns!« sagte der zweite Kapuzenmann. »Sie dürfen sich glücklich schätzen, daß es Ihnen erlaubt ist, die Kathedrale zu besichtigen.«
    Die eingeschüchterten Touristen folgten den beiden unheimlichen Gestalten. Schweigend gingen sie den Mittelgang entlang.
    Einer der Kuttenmänner blieb stehen, während der andere weiterging.
    »Die Kathedrale ist die Grabstätte von Dämonen«, sagte der Maskierte, der bei den Touristen geblieben war. »Hier ruhen mächtige Dämonen, die jeden Augenblick erwachen können.«
    Dumitrin, Brousse und Jorgenson bekamen von den Erklärungen des Kuttenmannes kaum etwas mit; ihr Englisch war zu schlecht. »Das Besondere an dieser Kathedrale sind die Glocken«, sprach der Unheimliche weiter. »Überall befinden sich Glocken.« Er hob die Kerze. Dutzende verschieden großer Glocken waren über ihnen zu sehen. Bunte Bänder hingen von den Glocken herunter.
    Der Vermummte lachte boshaft. »Greifen Sie ruhig zu! Suchen Sie sich eine Glocke aus, die Ihnen
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