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0258 - Die Totenkopf-Brigade

0258 - Die Totenkopf-Brigade

Titel: 0258 - Die Totenkopf-Brigade
Autoren: Jason Dark
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weit war das andere Ende des Tals noch entfernt?
    Ich strengte meinen Blick an, konzentrierte mich dabei auf die schwarze Wand, und mir kam sie vor wie eine gefährliche, alles zerstörende Mauer. Würde es mir gelingen, die Maschine noch vor Erreichen dieser Wand aufzusetzen?
    Ich zitterte und bebte innerlich. Die Angst, es nicht zu schaffen, raste in mir hoch. Mein Hals war trocken. Dafür lag der Schweiß auf meinem Gesicht wie eine dicke Schicht.
    Das Herz klopfte wild.
    Trotz des rauschenden Fahrtwindes spürte ich die Echos der Schläge hinter meiner Stirn.
    Obwohl ich die Fluggeschwindigkeit stark zurückgenommen hatte, kam sie mir weiterhin mörderisch vor.
    Wann mußte man landen – wann konnte man landen?
    Verdammt, ich hatte keine Ahnung. Sehen konnte ich auch nicht mehr viel. Der scharfe, kalte Wind biß in mein Gesicht und verschonte auch die Augen nicht, die sich mit Tränen gefüllt hatten.
    Ich senkte die Maschine noch tiefer.
    Die nächsten Sekunden würden alles entscheiden.
    Weiter mit der Geschwindigkeit zurück.
    Auch Suko saß gespannt neben mir. Seine rechte Hand umklammerte den Dolchgriff, seine Gesichtszüge schienen zu einer starren Maske eingefroren zu sein. Starr war sein Blick nach vorn gerichtet, die Mundwinkel zuckten.
    »Jetzt!«
    Obwohl ich Sukos Stimme nicht hörte, las ich die Worte an seinen Lippen ab.
    War es soweit?
    Ja, ich bekam Kontakt.
    Plötzlich berührten die Räder den Grund. Sie rumpelten über eine Fläche, die Maschine wurde geschüttelt, sie reagierte wie ein störrisches Tier, eine andere Kraft drückte sie wieder in die Höhe, dann fiel sie auf die Landeräder zurück, und die Geschwindigkeit war noch immer so groß, daß die Piper weitergetrieben wurde.
    Wohin?
    Vielleicht gegen die Wand?
    Mein Blut war in Wallung geraten. Steif und nach hinten gedrückt saß ich auf dem Pilotensitz. Inzwischen hatte ich mich an die neue Geschwindigkeit gewöhnt, die noch immer so hoch war, als würde ich in einem Rennauto sitzen.
    Wahnsinn. Das war Wahnsinn. Und meine Gedanken wurden unterbrochen, als wir einen Schlag bekamen, der die Piper nicht nur tanzen ließ, sondern auch herumriß und dabei zur rechten Seite drückte, wobei sie mit der Spitze ihrer Tragfläche den Boden berührte.
    Wie eine Rakete wischte ein Teil der Fläche davon. Ich sah sie nicht mehr und auch keinen Propeller an der rechten Seite. Plötzlich war alles anders.
    Wir jagten nicht mehr nach vorn auf die düstere Bergwand zu, sondern drehten uns.
    Wie ein Kreisel wurde die Piper um die eigene Achse gewirbelt, schwankte dabei, schlug auch mit der linken Tragfläche auf den Boden, und beide hörten wir das Knirschen und Splittern, das unsere Nervenstränge strapazierte.
    Allmählich ging die Piper zu Bruch.
    Diese Landung hatte sie nicht überstanden. Wir konnten auch nichts tun, um die Bewegung zu stoppen, sondern saßen nur da und hörten, wie das nächste Teil an der Piper brach.
    Die Räder knickten weg wie billige Pappattrappen.
    Urplötzlich sackten wir zusammen. Wir hatten das Gefühl, in einem nach unten rasenden Lift zu sitzen, aber nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann erfolgte der Aufschlag, und der schüttelte die Maschine durch.
    Grauenhaft…
    Von einer Seite zur anderen flogen wir. Ich konnte mich nicht mehr halten, verlor jetzt die Kontrolle über meinen Körper, denn die Maschine drehte sich noch schneller.
    Sehen konnte ich ebenfalls nichts mehr, denn sie wirbelte Staub und Dreck auf.
    Alles war aus.
    Was jetzt folgte, konnten wir nicht mehr beeinflussen. Da hatten andere Kräfte die Regie übernommen, und die machten mit uns, was sie wollten.
    Wo es bei dieser wilden Bewegung überall krachte und splitterte, bekamen wir nicht mit. Die metallene Außenhaut riß, als bestünde sie aus dünnem Papier. Überall gab es plötzlich Lücken. Glassplitter wurden wie von gewaltigen Händen gepackt und zur Seite geweht oder in die Maschine hineingeschleudert, wobei auch wir nicht verschont blieben und von dem Regen getroffen wurden.
    Es war nicht mehr zum Aushalten.
    Ich dachte nur noch daran, daß es irgendwann aus sein müßte.
    Zudem hatte ich auch das Zeitgefühl verloren. Ich wußte nicht, wie lange wir diese Tortur schon durchstanden.
    Wieder brach etwas zusammen. Die Streben und Verankerungen knirschten, bogen sich durch.
    Ich hatte instinktiv meine Hände über den Kopf geschlagen, um mich zu schützen, und dann bekam das Flugzeug noch einen regelrechten Schub nach vorn, als hätte jemand
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