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0258 - Die Totenkopf-Brigade

0258 - Die Totenkopf-Brigade

Titel: 0258 - Die Totenkopf-Brigade
Autoren: Jason Dark
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Berge, deren Kämme ein wellenförmiges Muster in die Finsternis zeichneten.
    »Die müssen hinter dem Kamm verschwunden sein«, sagte Suko.
    Darin stimmte ich mit ihm überein. Da wir ziemlich schnell flogen, rückten auch die Bergrücken entsprechend rasch näher. Nicht mehr lange, und ich mußte mit der Piper über sie hinwegsetzen. Ich betätigte das Höhenruder, und wir gewannen wieder an Höhe. Wenn ich die Sachlage richtig einschätzte, schwebten wir bereits über dem welligen Bergkamm.
    Ich hatte mir einen Einschnitt ausgesucht, der auf dem Bergrücken wie der Längsschnitt einer Schüssel wirkte. Über ihn wollte ich hinweg. Eis und Schnee glitzerten unter uns. Ich stellte fest, daß dieses Feld ziemlich lang und auch breit war.
    Eine weite Senke befand sich unter uns. Auch als großes Tal anzusehen. Umrahmt wurde es von zahlreichen Bergen, die wie stumme Wächter dastanden und dicke, weiße Hauben zeigten.
    Wenn die Schädel diesen Kurs genommen hatten, was jeder hoffte, dann mußten wir sie sehen.
    »Verdammt, wo können die nur stecken?« Suko hatte sich nach rechts gebeugt, um aus dem Fenster zu blicken.
    Ich konzentrierte mich auf den Flug. Die Piper verlor etwas an Höhe, ich ließ sie auch weiter sacken, um meinem Freund eine bessere Sicht zu ermöglichen, und hörte einen Augenblick später seinen wütend klingenden Schrei.
    »Verdammt, die greifen uns an, John! Sie kommen von unten! Jetzt zeig mal, was du kannst…«
    ***
    Suko hatte gut reden. Ich war kein Pilot. Ein Flugzeug konnte ich zwar fliegen, mehr auch nicht. Kapriolen oder Ausweichmanöver waren nicht drin. Da wurden meine bescheidenen Kenntnisse und Kräfte überfordert.
    Es hätte mich zudem gewundert, wenn es anders gekommen wäre. Bisher war alles zu glattgegangen. Die Schädel hatten sich auf eine gewisse Art und Weise kooperativ gezeigt, nur hatten sie eben den günstigsten Zeitpunkt abgewartet und uns zudem in dieses weite Tal hineingelockt.
    Die Warnung meines Freundes traf mich unvorbereitet. Vor Schreck zog ich die Maschine in die Höhe, und wir hatten Glück, daß der Winkel nicht zu steil wurde.
    »Willst du einen Looping probieren?« fragte Suko mich.
    »Später, Dicker, später…« Ich konzentrierte mich stark auf das Ausweichmanöver. Ich mußte einfach weg, aber die Schädel würden uns kaum die Chance lassen. Sie waren schneller, sie waren beweglicher, und sie tauchten vor den Scheiben der Piper auf.
    Zwei waren es, die mich an verzerrte und angemalte Ballons erinnerten. Die Schädel tanzten, sie schoben sich einmal nach links, dann wieder nach rechts, bewegten sich so hin und her, als hingen sie beide an einem Faden zusammen.
    Ich hielt auf sie zu!
    Die beiden Köpfe wischten gedankenschnell zur Seite. Fast hätte ich sie mit den Tragflächen berührt, dann waren wir vorbei, doch schon erschien der nächste.
    Wie ein makabrer Kasper hing und bewegte sich der schreiende Totenkopf vor uns in der Luft. Er hatte sein Maul aufgerissen, vielleicht brüllte er auch, wir hörten es im Lärm der Motoren nicht, spürten dafür allerdings den Schlag gegen die Außenhaut des Flugzeugs. Dem Hieb folgte ein dumpfes Echo. Die Schädel versuchten, die Piper aus der Luft zu holen.
    Diese Befürchtung teilte auch Suko. Er schaute mich an. Ich las die Sorge auf seinem Gesicht und winkte ab. »Ja, ich weiß, wir werden zusehen, daß wir landen.«
    Als ich diese Sätze sprach, hatte ich den schreienden Totenschädel nicht aus den Augen gelassen. Von ihm war nur der Kopf zu sehen.
    Den Körper konnte ich nur ahnen.
    Er bewegte sich so hastig, als würde er an einem Band hängen.
    Einmal rauf, einmal hinunter, und er war nicht allein, denn er schickte die anderen Köpfe vor.
    Sie kamen nicht von oben, sondern aus der Tiefe. Dort schossen sie hoch und befanden sich im Nu neben den Scheiben der Maschine. Es war für mich klar, was sie vorhatten. Und im nächsten Moment bekam ich meinen schrecklichen Verdacht bestätigt.
    Gegen die Scheibe hieb ein Kopf.
    Für Bruchteile von Sekunden sah es so aus, als würde er festkleben. Ich konnte die häßlichen Züge genau sehen, das Leuchten in den Öffnungen, und im nächsten Moment wurde der widerliche Schädel zur Seite gefegt.
    Die Scheibe hatte gehalten.
    Doch wie würde es beim nächsten Angriff aussehen? Konnte sie dem Ansturm dann auch noch widerstehen?
    Sie versuchten es zu zweit. Diesmal an Sukos Seite. Der Inspektor saß angespannt auf dem Sitz des Co-Piloten. Seine Augen waren starr und weit
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