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0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

Titel: 0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen
Autoren: Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen
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lustige Menschenmenge um die Verkaufskarre. Ich gab mir alle erdenkliche Mühe, nichts auszulassen. Bonbontüten, die es in vier verschiedenen Preislagen gab, wurden also auch viermal gekauft. Jede verschiedene Schokoladenmarke wurde je einmal erstanden. Als ich endlich fertig war, hielt mir ein Bettler mit struppigem Vollbart, den ich schon einmal gesehen hatte, demütig seinen Hut hin. Wahrscheinlich, dachte er, ich müsste so eine Art Millionär sein. Ich gab ihm ein wenig Kleingeld und machte mich mit meiner Ladung von Süßigkeiten auf den Rückweg.
    Es war bereits abends nach sechs, als Chester, Harden, Clifton und ich in einem Zimmer saßen, in dem es von aufgerissenen Bonbontüten, Wundertüten, Schokoladenverpackungen, Kaugummipäckchen, Eiscreme-Kartons und was weiß ich alles wimmelte. An der Decke klebten vier Luftballons.
    »Wir sollten uns gleich an diesen Schnüren aufhängen«, sagte Clifton, und zeigte resigniert auf die Schnüre, die von den Luftballons herabhingen.
    »Nicht die Spur von Morphium«, seufzte Harden. »Verdammt, ich möchte schwören, dass sie ihr Zeug Weiterverkäufen! Aber wie? Wie, zum Teufel?«
    ***
    Der geschätzten Entfernung nach hatte Phil für den Lastwagen 186 bis zur Erreichung seines Zieles eine Fahrtzeit von knapp drei Stunden errechnet. Er machte es sich also im hintersten Winkel des Laderaumes so bequem, wie es den Umständen nach zu haben war.
    Eintönig rumpelnd rollte der Truck über die Straßen des nördlichen Manhattan gen Süden. Phil hätte gern eine Zigarette geraucht, aber er musste sich diesen Wunsch verkneifen. Wenn die Türen geöffnet wurden, hätte man vielleicht den Rauch riechen können.
    Als der Wagen anfing, seine Geschwindigkeit so stark herabzumindern, dass man annehmen musste, er werde anhalten, blickte Phil auf seine Uhr.
    Es war ungefähr halb vier gewesen, als sie abgefahren waren. Jetzt war es kurz nach fünf. Sie konnten unmöglich schon auf Coney Island sein.
    Phil duckte sich tiefer hinter die Kisten, hinter denen er sich auf einem niedrigeren Stapel von prallgefüllten Kartons gesetzt hatte. Er lauschte konzentriert auf das Motorengeräusch.
    Kein Zweifel, der Wagen hielt an. Er hielt aber nicht nur, auch der Motor wurde abgeschaltet. Phil tastete nach seiner Dienstpistole, zog sie aus dem Schulterhalfter und entsicherte die Waffe. Gespannt lauschte er.
    Das Schloss mit dem schweren Riegel außen an den beiden Flügeln der Tür klirrte. Gleich darauf wurden die beiden quietschenden Türflügel aufgezogen. Phil machte sich so klein, wie es nur eben ging.
    Er hörte, das jemand hinten heraufkletterte.
    »Ein Glück, dass ihr mal pünktlich seid«, sagte ein Mann, der jetzt ebenfalls im Laderaum stand. »Wo habt ihr die Ampullen?«
    »Pst! Wenn dich einer hört!«,-rief eine verweisende Stimme.
    Der Mann im Wagen lachte.
    »Warum? Ich kann doch sonst was für meine Firma spazieren fahren müssen.«
    »Nun quatsch nicht solange! Wo soll das Zeug hin?«
    »In die Luftballons!«
    »Seid ihr verrückt geworden?«
    »Wieso denn? Die Sache mit den Erdnusstüten ist doch geplatzt. Wo sollen wir sonst mit dem Zeug hin?«
    »Sind die Luftballons denn nicht durchsichtig?«
    »Kaum. Und wenn das Gas drin ist, sieht man die Ampulle bestimmt nicht!«
    »Aber wie wissen denn eure Leute, in welchen Luftballons eine Ampulle ist? Ihr könnt doch nicht alle Ballons damit füllen!«
    »Das ist doch ganz einfach! Wir bleiben bei unserer Farbe! Die blauen Luftballons kriegen die Ampullen, alle anderen bleiben harmlos. Passt auf, ich gebe euch die Kiste mit den Ballonhüllen hinunter. Sortiert die blauen heraus. Dann nehmen wir die Gasflasche und füllen die harmlosen. Anschließend kommt in jeden blauen eine Ampulle hinein und das Gas dazu. Beeilt euch gefälligst!«
    »Das brauchst du uns nicht zu sagen! Quatsch lieber nicht so viel!«
    Die Schritte des Mannes im Laderaum des Lastwagens tappten in die Richtung auf das Führerhaus zu. Phil wagte kaum zu atmen. Er hielt seine Pistole schussbereit in der rechten Hand, die Lampe in der linken.
    Aber die Schritte verstummten etwa in der Mitte der Ladefläche. Eine Kiste wurde gerückt und zu der offen stehenden Tür geschoben. Danach klirrte etwas Metallenes. Phil nahm an, dass Nick Polder jetzt die Gasflasche hinabreichte. Tatsächlich fing es wenig später an, in regelmäßigen Abständen ein paar Sekunden lang zu zischen, wenn die unbekannten Männer wieder einen Ballon mit dem leichten Gas füllten.
    Phil atmete
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