Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

Titel: 0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt
Autoren: Am Hafenkai regiert Gewalt
Vom Netzwerk:
Brutalität der Polizei ausließen, die sogar schwer verwundete Menschen in Fesseln lege. Dann kam ein Streifenwagen, und nicht lange danach Lieutenant Crosswing, der mich zu meinem Fang beglückwünschte.
    Fargo kam vorläufig ins Gefängnislazarett, aber unter Wahrung aller nur erdenklichen Vorsichtsmaßregeln. Ein Cop saß an seinem Bett und ein zweiter vor der Tür.
    Natürlich versuchte er es auf die alte Masche und spielte den Todkranken, aber darauf fiel der Arzt nicht herein. Er hatte zuviel Praxis mit Patienten dieser Kategorie.
    Auf alle Fälle machte Fargo keinerlei Aussage, auch dann nicht, als ihm der Mord an Eigin und der Mordversuch an Phil und mir vorgehalten wurde. Das Einzige, was es sagte, war die Forderung nach einem Anwalt. Es wurde ihm erklärt, dass sich bereits einer der besten Strafverteidiger gemeldet habe, der von unbekannter Seite den Auftrag erhalten hatte, Fargo zu verteidigen.
    Es wurde ihm in Aussicht gesellt, er könne diesen Anwalt kurz vor und während der Verhandlung vor dem Haftrichter beim Felony Court in Center Street sprechen. Diese-Verhandlung war auf vormittags neun Uhr anberaumt. Dazu musste Fargo vom Polizeihauptquartier, das ebenfalls in Kenterstreet in Nummer 240 liegt, die kurze Strecke transportiert werden.
    Auf Grund übler Erfahrungen, traf die Stadtpolizei dazu besondere Vorsichtsmaßregeln. Fargo wurde in einen geschlossenen Wagen und an einen Detective gefesselt, befördert. Vor und hinter diesem Wagen fuhr ein Streifenwagen mit schwer bewaffneten Cops. Es verlief dann auch alles programmgemäß.
    Da der Termin der-Verhandlung nach Möglichkeit geheim gehalten worden war, hatte sich nur die übliche Stamm -kundschaft von Kriminalstudenten im Zuschauerraum eingefunden.
    Der Beschuldigte wurde in das Dock geführt, wo ihm die Handfesseln abgenommen wurden. Er hatte sich vorher mit seinem Verteidiger beraten und machte einen recht zuversichtlichen Eindruck. Staatsanwalt Ridge vertrat die Anklage und Jedge Power präsidierte.
    Phil und ich aßen heute ausnahmsweise auf der Zeugenbank. Der Gerichtsdiener rief den Fall auf, und die Eröffnungsformalitäten rollten ab. Dann erhob sich der Staatsanwalt, um seine Anklage vorzubringen. In diesem Augenblick entstand eine Bewegung am Eingang des Saales.
    Ein Bailiff rief: »Ruhe!« und ein zweiter »Zurückbleiben.«
    Dazwischen erklang lautes Schimpfen, und dann quoll plötzlich eine Menge von ungefähr fünfzig Männern in der Tracht der Schauerleute herein. Die fegten die Gerichtsdiener einfach zur Seite und stießen wie ein Keil bis zu dem Dock, in dem Fargo saß, vor. Im Nu glich der Gerichtssaal einem Hexenkessel.
    Die beiden Tecks, die hinter dem Beschuldigten saßen, hatten die Pistolen gezogen, aber sie konnten nicht schießen, ohne Gefahr zu laufen, einen der Gerichtsdiener oder gar den Staatsanwalt zu treffen, der sich mit ins Getümmel gestürzt hatte.
    Richter Power thronte einsam in seinem Sessel, schüttelte den Kopf und wartete geduldig ab, wie die Angelegenheit sich entwickeln werde. Etwas anderes konnte er ja auch gar nicht tun.
    Auch wir hatten die Pistolen gezogen, aber nur, um sie als Schlagwerkzeuge zu benutzen. Jeder der Rabauken, der damit Bekanntschaft machte, legte sich auf die Bretter, wo er natürlich von den anderen, sich Raufenden, noch ein paar Tritte abbekam.
    ***
    Fargo selbst hatte den Versuch gemacht, den zwei Tecks zu entkommen, aber der eine packte ihn im Polizeigriff und hielt ihn eisern fest. Während der zweite mit erhobener Waffe danebenstand. Bis jetzt war noch kein Schuss gefallen. Die Angreifer wollten das offenbar vermeiden, um keinen unnötigen Lärm zu machen. Aber trotzdem war der Lärm groß genug und sicherlich hatte jemand Alarm ausgelöst.
    Sirenen heulten die Center Street entlang, und schrille Pfiffe ertönten. Die Cops waren im Anmarsch. Gerade so, als ob das ein Signal gewesen sei, drängten die Eindringlinge wieder nach draußen. Nur einer blieb einen Augenblick stehen, er riss eine Pistole aus der Tasche… Zwei Schüsse knallten gleichzeitig. Der Kerl sackte von meiner Kugel getroffen, zusammen. Zuerst wusste ich nicht, wem sein Schuss gegolten hatte, und dann sah ich plötzlich, dass der eine der Tecks Fargo auf die Bank bettete, während der zweite nach draußen rannte.
    Fast augenblicklich war der Gerichtssaal leer, bis auf ein Häuflein verschüchterter Zuschauer, einige niedergeschlagene Gerichtsdiener und Gangster, den Staatsanwalt, der seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher