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0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

Titel: 0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt
Autoren: Am Hafenkai regiert Gewalt
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berufsmäßigen Killer.
    Als dann ihre Taschen umgedreht wurden, fand sich, dass jeder außer ein paar Scheinen, die runde Summe von tausend Dollar in der Tasche hatte, zweifellos eine Vorauszahlung auf das Honorar.
    Lieutenant Crosswing nahm ein kurzes Protokoll in Stichworten auf, wobei Niles erneut betonte, die Gangster müssten erfahren haben, dass er sechzigtausend Dollar im Hause habe. Das Büropersonal erklärte, die drei seien bereits mit gezogenen Waffen hereingekommen. Der Mann mit der Maschinenpistole hatte einen Regenmantel darübergehängt, den er draußen wegwarf. Einer der Angestellten hatte die Geistesgegenwart gehabt, den Alarm auszulösen, und den Anschlag damit vereitelt. Es wäre mehr als peinlich gewesen, wenn die Burschen uns überrascht hätten. Wahrscheinlich hätte eine einzige Garbe aus der MP genügt, um uns alle drei zu töten.
    Es war zwei Uhr, als wir uns verabschiedeten, wobei King Niles sich nochmals in Danksagungen erging.
    Wenn ich nicht so genau gewusst hätte, was für ein übler Patron der Kerl war, so wäre ich tatsächlich auf die zur Schau gestellte Biederkeit hereingefallen.
    Während ich das äußere Büro durchquerte schlug das Telefon an, und eines der Mädel meldete sich. Sie legte den Apparat wieder auf, und da fragte ich: »Wer war das?«
    »Ich weiß es nicht. Er fragte mich, wie es Mr. Niles gehe, und als ich mechanisch ›gut‹ sagte, antwortete der Mann, ich möge ausrichten, heute sei es schiefgegangen, aber er könne sicher sein, dass er die nächsten vierundzwanzig Stunden nicht überleben würde.«
    »Dann richten Sie Ihrem Chef das aus«, meinte ich und verzog mich.
    Dieses Telefongespräch war die letzte Bestätigung dafür gewesen, dass der kalte Krieg an der Waterfront in einen heißen Krieg übergegangen war. Wenn ich mich nicht täuschte, so würde in den nächsten Tagen eine Menge passieren.
    Zusammen mit Lieutenant Crosswing ging ich nach unten. Im Hausflur kam uns ein Teck entgegen.
    »Meldung vom Hauptquartier, Lieutenant. Der Posten vor dem Haus Clinton Street 106 meldet, dass jemand in der Wohnung des Steve Fargo herumstöbert. Er hat nicht gesehen, wie der Mann hineinging, konnte ihn aber durch ein offen stehendes Fenster beobachten.«
    »Los!«
    Nach Clinton Street war es nicht viel mehr als fünf Minuten.
    ***
    Wir hielten einen Block vorher und trafen unter der Haustür auf den Stadthausteck.
    »Er ist noch oben«, sagte dieser.
    Mit gezogner Pistole schlichen wir die Treppe hinauf. Die Wohnungstür war verschlossen. Was tun?
    Fargo war ein verzweifelter Bursche. Wenn wir jetzt klingelten, so musste er sofort wissen, was die Glocke geschlagen hatte, und er würde sein Leben so teuer wie möglich verkaufen. Keiner von uns verspürte Neigung, sich auf diese Art und Weise erschießen zu lassen. Am besten war es zu warten, bis Fargo, der sicherlich gekommen war, um sich einiges zu holen, fertig war und von selbst wieder herauskommen würde.
    »Wie kommt es eigentlich, dass Sie den Kerl nicht haben hineingehen sehen?«, fragte ich den Teck leise.
    »Ich kann mir das nicht erklären. Ich hatte die Tür dauernd im Auge.«
    In diesem Moment fiel mein Blick zufällig auf den Messingknopf über dem Schlüsselloch. Auf diesem Knopf lag eine Staubschicht. Wenn jemand hier hereingekommen war, so hatte er ganz bestimmt den Knopf angefasst, um die Tür aufzudrücken, und dann hätte sich darauf kein Staub befinden können.
    Sollte der-Teck sich geirrt haben? Ein leises Geräusch, wie das Schließen einer Schublade, und dann ein Knirschen und Quietschen verriet, dass dies nicht der Fall sein konnte. Es war jemand in der Wohnung, aber er konnte nicht durch die Korridortür hineingelangt sein.
    »Einen Augenblick«, sagte ich und lief die Treppe wieder hinunter.
    Wie ich richtig vermutet hatte, gab es einen Torbogen, der zum Hof führte. Das Hinterhaus war ein Lagerraum und zurzeit scheinbar verlassen. Dann sah ich, was ich gesucht hatte, nämlich die eiserne Feuerleiter, und diese Feuerleiter war des Rätsels Lösung. Oben in Fargos Wohnung war ein Fenster geöffnet, und an diesem Fenster führte die Feuerleiter vorbei.
    Der Hof war leer bis auf eine Reihe von Mülltonnen und einen Stapel leerer Kisten, hinter denen ich mich verbarg. Dann Wartete ich.
    Ich brauchte nicht lange zu warten. Zuerst sah ich einen Hut, einen Kopf und dann die ganze Gestalt, die, einen prall gefüllten Koffer in der Hand, auf die Leiter hinauskletterte.
    Langsam und vorsichtig stieg
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