Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt

Titel: 0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verkrümmt und reglos auf dem feuchten Boden.
    „Achtung!" flüsterte Tolot. „Es geht los. Wenn wir fliehen, nehme ich den Marsianer mit. Die anderen müssen selbst laufen."
    Er wartete noch einige Sekunden. Dann sprang er auf.
    Mit seinen Säulenbeinen zerstampfte er die neben ihm liegenden Pflanzen zu Brei. Sofort schnellten sich andere Pflanzen auf ihn zu, umschlangen ihn und teilten elektrische Schläge aus.
    Der Haluter brüllte. Es klang wie das Röhren eines Nebelhorns. Mit seinen vier Armen griff er zu.
    Seine Hände zerquetschten alle Pflanzen, die sie erreichten. Er wütete furchtbar unter den Angreifern.
    Sein Zorn kannte keine Grenzen mehr, als er die Schmerzensschreie Atlans und Rhodans hörte. Die Schlangenpflanzen stürzten sich auf alle Gefangenen.
    Wie ein Berserker riß Tolot die Pflanzen von Perry Rhodan. Nur wenige Sekunden lang vernachlässigte er dabei die eigene Verteidigung. Doch diese kurze Zeitspanne genügte den Katapultpflanzen. Von überallher schnellten sie durch die Luft. Es waren Tausende, die den Haluter einhüllten und Stromstöße durch seinen Körper jagten.
    Tolot schüttelte sich.
    Er wollte sich wehren, aber seine Glieder gehorchten ihm plötzlich nicht mehr. Im letzten Augenblick versuchte er, seine Körperstruktur zu verändern und sich dadurch unangreifbar zu machen... Zu spät.
    Die elektrischen Schockschläge lähmten auch seinen Geist. Langsam, wie in Zeitlupe, sank der Gigant zusammen.
     
    *
     
    Zwischen den gelähmten Gefangenen huschten zottige Botas hin und her. Sie brauchten nicht lange, um Kalak zu erkennen.
    Zwei Botas packten den bewußtlosen Paddler und trugen ihn durch eine Öffnung in der Wand davon.
    Es ging kreuz und quer durch Gänge und Hohlräume. Kalak erwachte unterwegs, aber er war nicht in der Lage, etwas zu unternehmen.
    Endlich tauchte ein heller Lichtschein auf. Zum erstenmal sah Kalak die modifizierten Botaniker. Er biß sich die Lippen blutig, um nicht sein Entsetzen herausschreien zu müssen. Trotz der grausigen Formen und der aus den Körpern hängenden Kontaktalgen erkannte Kalak die Verwandtschaft mit Angehörigen seines Volkes. Diese Ungeheuer waren einmal Paddler gewesen wie er.
    Seine beiden Träger schleppten ihn in eine erleuchtete Höhle und warfen ihn unsanft zu Boden. Das Licht kam von den Wänden. Ein weißliches Pflanzengeflecht bedeckte die Wände und Decke der Höhle und strahlte phosphoreszierendes Leuchten aus. In seinem Schein huschten grotesk verzerrte Schatten vorüber.
    Ein fürchterregendes, abstoßendes Gesicht beugte sich ü ber den Paddler. Zwei rissige Lippen, an denen zuckende Fäden hingen, verzerrten sich zur Karikatur eines Grinsens.
    Das Ungeheuer begann zu sprechen. Kalak verstand nicht alles, aber er konnte sich den Sinn zusammenreimen. Es war nicht so, daß sich der andere einer fremden Sprache bedient hätte.
    Lautierung und Modulation waren nur derartig verzerrt, daß die Worte fremd klangen.
    „Du bist ein Techniker, aber du kommst nicht von OL-hilfreich!" verstand Kalak.
    Er antwortete nicht.
    Im nächsten Augenblick jagte ein Stromstoß durch seinen Körper. Er bemerkte erst jetzt die Pflanzen neben sich.
    „Antworte!" zischte der andere.
    „Ich bin ein Techniker, wie deine Vorfahren es ebenfalls waren", sagte der Paddler widerstrebend.
    „Sie waren zu bedauern, denn sie kannten die Gemeinschaft noch nicht. Aber sie nannten sich damals nicht Techniker, sondern Botaniker."
    „Und was seid ihr heute?" fragte Kalak zornig.
    „Wir sind ein Teil der Gemeinschaft, so wie du auch ein Teil der Gemeinschaft werden wirst."
    „Ich verzichte darauf."
    Wieder erhielt Kalak einen elektrischen Schlag.
    „Du wirst nicht gefragt. Die Gemeinschaft kann nicht dulden, daß sich jemand ihr widersetzt. Auch die Nachkommen der Techniker werden uns nicht mehr lange widerstehen können."
    Ein Funke von Hoffnung glomm in Kalak auf.
    „Ihr habt also die Werft nicht erobern können! Wie heißt sie doch gleich? 'OL-hilfreich'...? Der Direktor müßte demnach ein Sohn oder Enkel Olloks sein. Ich kannte ihn und seine Leute gut. Sie werden euch vernichten!"
    Der Bota lachte pfeifend.
    „Sie haben nicht verhindern können, daß wir euch mit ihren Waffen vom Himmel holten. Und du wirst ihnen sagen, daß ihr Kampf gegen die Gemeinschaft sinnlos ist."
    „Ich bin kein Verräter am Volk wie du!"
    Der Bota fauchte. Einige der Kontaktalgen, die fingerdick waren, lösten sich von seinem Körper und fielen auf Kalak. Sofort begannen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher