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0252 - Satans Schattenspiele

0252 - Satans Schattenspiele

Titel: 0252 - Satans Schattenspiele
Autoren: Werner Kurt Giesa
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herum und schleuderte die nutzlose Strahlwaffe. Sie traf einen der Meeghs am Kopf. Die in der nur als schwarzer Schattenriß erkennbaren Gestalt glühenden Augenpunkte erloschen. Aber da wurde Zamorra selbst von hinten gepackt.
    Die Meeghs bewegten sich lautlos. Und sein Instinkt, der ihn sonst immer warnte, ließ ihn im Stich. Noch ehe Zamorra angreifen konnte, wurde er rücklings durch den Raum gezerrt. Die Meeghs schleiften ihn auf den flachen Schwebetisch zu, öffneten seinen weißen Schutzanzug vollends und rissen ihn ihm vom Körper. Er schlug um sich, aber seine Hiebe besaßen nicht genug Schwung. Die Meeghs waren stärker.
    Nicole tobte im Griff anderer Schattenkreaturen wie eine Wildkatze. Aber sie konnte nichts ausrichten. Hilflos mußte sie zusehen, wie die Meeghs Zamorra auf den Schwebetisch schnallten und eine große Haube über seinen Kopf senkten …
    ***
    Als Gryf die Augen öffnete, fand er sich in einem ähnlichen Raum wieder wie Zamorra. Er spürte starke Kopfschmerzen. Die rührten wahrscheinlich von dem mißglückten Sprung her. Unwillkürlich fuhr Gryfs Hand zur Stirn. Da saß der metallische Reif, umspannte nach wie vor seinen Kopf.
    Dem Ding muß ich es zu verdanken haben, durchfuhr es Gryf. Der Reif blockiert meine Fähigkeiten!
    Da erst fiel ihm auf, daß er sich bewegen konnte. Die Meeghs hatten darauf verzichtet, ihn zu fesseln. Hielten sie ihn ohne seine Spezialfähigkeiten für ungefährlich?
    »Na wartet«, murmelte Gryf finster. Er stellte überrascht fest, daß der Reif um seinen Kopf sein einziges Kleidungsstück war. Sein weißer Schutzanzug lag ein paar Meter neben ihm. Als er seine Unterarme näher in Augenschein nahm, stellte er Einstiche daran fest. Im Nacken gab es auch ein paar, und als er probeweise über den Kopf strich, schmerzte es hier und da leicht.
    Immerhin hatten sie ihn nicht zum Cyborg gemacht, und das war schon sehr erfreulich. Er versuchte den Reif abzustreifen, aber das ging nicht. Das Ding saß so fest wie angewachsen. Als Gryf mit Gewalt daran zu reißen versuchte, durchzuckte ihn ein höllischer Schmerz. So ging es also nicht. Bis er Hilfe von einem wohlmeinenden Freund bekam, mußte er sich mit dem Ring abfinden.
    Er sah sich um.
    Ein Dutzend Meter weiter rechts umstanden Meeghs einen Schwebetisch, auf dem Gryf Teri Rheken erkannte. Sie war ebenfalls nackt, und über ihren Kopf stülpte sich eine Haube.
    Daher die Einstiche, überlegte Gryf. Hier fand offenbar eine Art Untersuchung statt. Aber weshalb?
    Niemand beachtete ihn. Das konnte ihn nicht zu einem Überraschungsangriff verleiten. Ohne seine Druiden-Fähigkeiten war er genauso hilflos wie jeder andere Mensch, und daß die Meeghs ihm keine Beachtung schenkten, deutete darauf hin, daß Gryf für sie keine Gefahr bedeutete. Ein Angriff würde sich wahrscheinlich als Bumerang erweisen.
    Mit mechanischen Bewegungen griff er zum Anzug und streifte ihn über. Das elastische und nahezu unzerstörbare Material dehnte sich und umschloß ihn wieder wie eine zweite Haut. Wenn er die Kapuze überstülpte und aus dem Nichts die Schutzfolie vor dem Gesicht entstand, konnte er sogar tief tauchen und möglicherweise durch den Weltraum treiben – die Anzüge besaßen eine eigene Luftversorgung. Bis heute rätselte Gryf über diese Technik. Offenbar funktionierte alles mit Magie, denn Gryf hatte noch keine Sauerstoffpatronen entdecken können, geschweige denn Heizelemente. Die Anzüge stammten aus dem Nachlaß jener, welche einst die Blauen Städte überall auf der Erde errichteten.
    Etwas fehlte: der Projektor! Jenes kleine, erbeutete Gerät, das den Schattenschirm erzeugte. Gryf und Teri hatten für sich und die Freunde eine Reihe dieser Projektoren erbeutet, die die Meeghs benutzten, um ihre wahre Gestalt hinter Schattenfeldern zu verbergen. Man hatte die Dinger den Gefangenen also wieder abgenommen.
    »Wäre auch zu schön gewesen«, murmelte Gryf. Dann suchte er seinen Silberstab vergebens, bis ihm einfiel, daß er den beim Kampf im Kugelraum verloren hatte. Da lag er wahrscheinlich noch.
    Im gleichen Moment, als Gryf sich nach einer Fluchtchance für Teri und sich umsehen wollte, traten die Meeghs vom Schwebetisch zurück. Die Haube klappte hoch, die Riemen lösten sich. Das Mädchen mit dem hüftlangen, goldenen Haar setzte sich auf und schwang in einer eleganten Bewegung vom Tisch herunter. Zornig blitzte sie die Meeghs an.
    »Und? Was soll das jetzt?« fragte sie laut.
    Gryf sah, daß auch sie den
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