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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wissens, aber sehr, sehr weit entfernt, berichtete der Wolf. Gryf sah zum Saaleingang hinüber. Er spürte, daß Fenrir sich seiner Sache sehr sicher war, und jedesmal, wenn er sich mit dem Wolf unterhielt, fiel es ihm schwer, in Fenrir ein Tier zu sehen.
    Ein Tier, das ihrem gemeinsamen Freund Zamorra vor langer Zeit über den Weg lief und zum treuen Gefährten wurde, [2] Im gleichen Moment handelte Teri.
    Ihre Hände zuckten vor, verkrallten sich in Gryfs Schultern. Mit einem blitzschnellen Ruck riß das Mädchen ihn zur Seite.
    Gerade noch rechtzeitig.
    Denn genau dort, wo Gryf gerade noch gestanden hatte, flirrte die Luft. Wirbelnde Farbmuster bildeten sich. Etwas entstand dort!
    Fenrir draußen vor dem Eingang stieß ein klagendes Wolfsgeheul aus…
    ***
    »Was ist los?« fragte Nicole, die Zamorras Zusammenzucken bemerkte.
    Zamorra löste die Hand von der unsichtbaren Barriere. Sofort ließ das Glühen des Amuletts wieder nach. Die handtellergroße Silberscheibe mit den merkwürdigen Hieroglyphen und Tierkreissymbolen war ein geradezu einmaliges Gerät, um schwarzmagische Kräfte festzustellen.
    Und das hier - war so eine schwarzmagische Kraft.
    »Die Barriere besteht aus schwarzer Magie«, sagte der Meister des Übersinnlichen.
    Bill pfiff durch die Zähne. »Das ist neu!«
    »So neu auch nicht«, sagte Zamorra. »Die Stadt im Dschungel lag ja auch unter dem Bann Plutons - einschließlich der vierzigtausend Jahre alten Transmitteranlage…«
    »Was machen wir jetzt?« fragte Bill. »Wir können doch nicht zulassen, daß unsere unbedarften Kollegen damit konfrontiert werden.«
    Zamorra zog den Handschuh wieder an und lehnte sich an die Barriere. »Wer hat das Ding bisher berührt? Gibt es irgend welche Anzeichen von Beeinflussung?«
    »Nichts«, erwiderte der Historiker. »Ich selbst habe die Hand daran gelegt und nichts gefühlt. Es muß eine Art passiver Sperre sein. Hast du eine Idee?«
    Zamorra nickte.
    »So eine schwarze Sperre kommt nicht von ungefähr. Ich bin sicher, daß da drinnen«, er deutete auf die blauen Bauwerke, »etwas lebt, das dämonischer Natur ist. Ich könnte die Barriere knacken, aber wer weiß, was dann geschieht. Ich möchte nicht, daß die Wissenschaftler darunter zu leiden haben. Also gibt es nur eine Möglichkeit.«
    »Und welche?«
    Zamorra schnipste mit den Fingern. »Wir bereiten uns sorgfältig auf unsere kleine Expedition vor. Dann kommen wir wieder, schmelzen den Schacht hinter uns zu, daß außer uns niemand hinein noch heraus kann, und knacken die Sperre. Wir dringen in die Stadt ein und räumen dort auf. Erst wenn das geschehen ist und es keine dämonischen Kräfte mehr gibt, öffnen wir den Schacht wieder und lassen die Forscher herein. Alles klar?«
    »Klar und einleuchtend«, sagte Bill. »Fangen wir an.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Nichts da, Alter. Erst mal kehren wir zurück und suchen das Camp auf. Ich habe Hunger und Durst, und nicht nur Nicole möchte sich unter die Dusche stellen. Außerdem möchte ich mein kleines Waffenarsenal zusammenstellen.«
    »Ich verstehe«, sagte Bill. »Okay, gehen wir erst einmal wieder nach oben.«
    Sie wandten sich um. Zamorra warf noch einen Blick zurück auf die seltsam von innen heraus zu glühen scheinenden blauen Mauern. Und ihm war, als habe er irgendwo zwischen den Bauten eine schwache Bewegung gesehen.
    Doch das konnte auch ein Irrtum sein.
    Nach fünfunddreißig oder vierzigtausend Jahren mochte wohl noch schwarze Magie hier herrschen. Aber selbst dämonsiches Leben, abgeschnitten von allem, mußte es schwer haben, so lange zu überdauern. Irgendwo auch das schwarzmagische Unleben seine Grenzen…
    Oben wartete der Helikopter auf sie.
    ***
    »Ich habe eine Idee«, sagte Sanguinus.
    Asmodis machte eine abwehrende Handbewegung. »Nicht nur du kannst denken«, sagte er knurrend. »Schweig!«
    Sanguinus, der Blutdämon, schien zu wachsen. Sein verformbares Gesicht wurde grimmig.
    »Wie soll ich dein Berater sein, Fürst, wenn du mich nicht sprechen läßt?«
    Asmodis’ Kopf flog herum. »Ich befehle«, sagte der Fürst der Finsternis. »Und ich frage, wenn ich Rat brauche. Im Moment brauche ich ihn nicht. Dein Rat könnte so verheerend sein wie deine Versuche, Zamorra zu bekämpfen.«
    »Bisher kannte ich Zamorra noch nicht richtig«, zischte Sanguinus. »Bedenke, daß ich erst vor kurzer Zeit gerufen wurde. Bedenke, wie meine Macht seither wuchs. Niemals wirst du einen Dämonen sehen, der schneller erstarkt…«
    Asmodis
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