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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vermummten Erscheinung waren die beiden hübschen Mädchen neben ihm. Gryf hatte sie von einer Urlaubskreuzfahrt mit Freunden von einer kleinen Yacht aus dem Mittelmeer geholt. Entsprechend sahen sie aus - Monica Peters in Shorts und T-Shirt, ihre Zwillingsschwester Uschi im knappen feuerroten Tanga. Gryf hatte ihnen keine Zeit gelassen sich umzukleiden. Schließlich wollte er den Anblick der beiden bildhübschen Mädchen ja auch genießen. Monica und Uschi waren die zwei, die eins sind, wie Merlin es formulierte. Die eineiigen Zwillinge, die niemand voneinander unterscheiden konnte, besaßen sehr starke telepathische Fähigkeiten, aber nur dann, wenn sie beisammen waren. War die Distanz zwischen ihnen zu groß, versagte ihr phänomenales Talent.
    Dann war da noch Lord Bryont Saris ap Llewellyn, der Mann aus Schottland mit den eigenartigen Fähigkeiten, die niemand so richtig begriff. Aber im Ernstfall konnte er sie durchaus wirksam einsetzen. Die Llewellyn-Magie war schon immer etwas anders gewesen…
    Darüber hinaus war Saris wohl der einzige Mensch auf der Welt, der die genaue Sekunde seines Todes wußte. Und er wußte, daß er genau neun Monate vorher einen Sohn zu zeugen hatte, in dessen Körper sein Geist im Moment des Todes und der Geburt überwechseln würde, um die Erbfolge fortzusetzen. Saris, der aussah wie vierzig, war inzwischen weit über zweihundertfünfzig Jahre alt, und etwa elf Jahre hatte er noch vor sich…
    Und dann war da noch Kerr, der junge Inspektor von Scotland Yard, in dessen Blut sich menschliches und Druiden-Erbe mischten. Er entstammte der letzten, jungen Generation der Druiden vom Silbermond, letztes Aufbäumen eines aussterbenden Volkes.
    Gryf sah auf seine Uhr.
    »Seltsam«, sagte er. »Teri sollte Zamorra, Nicole und Bill holen… und die sind an einem Fleck, während ich unsere anderen Freunde erst aus allen Erdteilen zusammenholen mußte… Teri verspätet sich doch sonst nicht! Da muß etwas passiert sein…«
    Raffael hob die Brauen.
    »Was soll schon passiert sein?« fragte er. »Der Herr Professor wollte sich lediglich eine fossile Stadt ansehen…«
    »Eine Blaue Stadt«, nickte Gryf. »Und eben das gibt mir zu denken. Ich werde mal sehen, was da passiert ist. Vielleicht stecken sie alle zusammen in der Klemme…«
    Plötzlich hegte Raffael Bedenken. »Und wenn Ihnen nun ebenfalls etwas zustößt, Monsieur Gryf?«
    Der Druide lächelte.
    »Dann wird Merlin sich etwas anderes einfallen lassen müssen«, sagte er, machte einen Schritt vorwärts und war vor den Augen des verdutzten Raffael verschwunden.
    ***
    Teri zerrte den Bewußtlosen hoch und machte ein paar Schritte vorwärts. Der Mann war eine unglaublich schwere Last. Noch einmal versuchte sie einen zeitlosen Sprung durchzuführen, aber diesmal klappte es nicht mehr.
    Sie war restlos ausgelaugt.
    Bitter dachte sie daran, daß die Anhänger der Schwarzen Magie es einfacher hatten, ihre Kräfte zu erneuern. Ein Bluttropfen, dessen Lebenskraft auf sie überging… aber die weiße Magie konnte und durfte und wollte auf derlei fragwürdige und verabscheuenswürdige Methoden nicht zurückgreifen. Hier mußten sich die verbrauchten Kräfte auf natürlichem und langwierigem Weg erneuern.
    Es konnte Tage dauern, bis Teri wieder richtig fit war.
    Aber die Riesenspinnen würden ihr diese Tage nicht lassen. Nicht einmal mehr Minuten.
    Sie wieselten mit hohem Tempo heran. Teri hatte keine Chance, zu entkommen. Sie konnte sie nicht einmal mit Magie angreifen und zurückwerfen, weil ihre Kräfte verbraucht waren.
    Da waren die Spinnen heran. Ihre Beißzangen klickten drohend, als sie sich vorwärts schnellten, auf Parker und Teri zu. Die Druidin schrie auf. Närrin, die sie war. Sie hätte nicht hier herausfliegen sollen. Dann hätte sie jetzt von der Station aus noch die Chance gehabt, mit ihren schwachen Kräften eine Sperre aufzubauen.
    Jetzt war alles zu spät.
    Abwehrend streckte sie die Arme vor, wehrte den Aufprall der ersten springenden Riesenspinne ab, die mit der Größe und der Wucht eines Wolfshundes auftraf. Die nächste Spinne schaffte es und warf Teri rücklings auf die Eisfläche.
    Die fürchterlichen Beißzangen schlossen sich um ihre Kehle. Teri schrie. Nie zuvor war sie dem Tod so nahe gewesen. Wenn die Spinne zubiß, war es aus.
    Aber dann biß sie nicht zu.
    Übergangslos wich der fürchterliche Druck. Staub wirbelte durch die Luft, drang in Teris Mund, Nase und Augen. Sie schrie und spuckte, hustete und wälzte
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