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025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus

025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus

Titel: 025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus
Autoren: Dämonenkiller
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in Apillions gerötetes Auge. Der Prinzipal verstummte, seine Glieder zuckten nicht mehr, und seinen Mund umspielte ein seliges Lächeln.
    »Jetzt träumt er schöner«, erklärte Faust, wandte sich wieder Speyer zu und setzte sich zu ihm an den Tisch. »Ihr müßt mir einige Fragen beantworten. Ihr sagt also, daß die Geburt der drei Dämonen stattgefunden hat, als ein spanischer Alchimist Gold erzeugte. Sind nun die Dämonen-Drillinge eine Begleiterscheinung der Gewinnung des Alchimistengoldes gewesen, oder verhält es sich umgekehrt?«
    »Es ist umgekehrt«, sagte Speyer. »Gerade als die Geburt der Dämonen stattfand, konnte der Alchimist das Gold gewinnen. Deshalb ist ein Teil ihrer Lebenssubstanz in dem Goldenen Drudenfuß, so daß die Dämonen-Drillinge von dem Drudenfuß abhängig sind.«
    Faust nickte zufrieden. »Etwas anderes. Ihr nehmt als gegeben hin, daß Athasar, Bethiar und Calira mit den Dämonen-Drillingen identisch sind. Wie könnt Ihr dessen so sicher sein, wo ihr sie doch zuletzt als Kleinkinder, bald nach der Geburt, gesehen habt? Könnt Ihr Euren Verdacht beweisen?«
    »Jawohl, ich habe ein Gespräch belauscht, in dem zwei der Drillinge verrieten, den Dieb Walter von der Spiend nach Toledo geschickt zu haben, damit er den Drudenfuß für sie stehle.«
    Faust nickte. »Es könnte sich also in der Tat um die Dämonen-Drillinge handeln.«
    »Sie sind es«, behauptete Speyer. »Seht Euch in dem Dorf nur um! Alle Leute hier stehen unter dem Einfluß der drei. Ihr müßtet Athasar, Bethiar und Calira einmal erleben, dann hättet Ihr keine Zweifel mehr an ihrer Abstammung.«
    »Ich habe in Köln gehört, daß hier in Haßfurt schreckliche Dinge passieren«, sagte Faust. »Ich bin dort Gast des Erzbischofs. Er ist einer meiner letzten Freunde. Aber inzwischen wird er erfahren haben, daß ich mich aufgemacht habe, Dämonen auszutreiben – und er wird mir seine Freundschaft wohl aufkündigen. Ihr habt gerade etwas gesagt, dem ich voll beipflichten möchte. Wiederholt es bitte!«
    »Ich sagte, Ihr müßtet die drei Geschwister persönlich kennenlernen.«
    »Das ist es. Ich möchte dieses Trio kennenlernen. Am besten, ich begebe mich gleich morgen auf das Schloß.«
    »Ihr wollt auf das Schloß?« fragte Speyer entsetzt.
    Faust lächelte. »Natürlich, denn die Edelleute werden wohl kaum zu mir kommen.«
    »Aber ist das nicht zu gefährlich?«
    »Was habt Ihr schon zu befürchten, Speyer? Wenn ihr sterbt, erwacht Ihr sofort wieder in einem neuen Körper. Und das Risiko, das ich eingehe, ist auch nicht groß. Wenn ich die drei richtig einschätze, wird es sie sicherlich amüsieren, den berühmten Doktor Faustus als Gast zu empfangen. Sie müssen ja glauben, daß ich ihnen sehr ähnlich bin. Deshalb hoffe ich auch, daß sie auf meinen Vorschlag eingehen werden.«
    Speyer kam aus dem Staunen nicht heraus. »Welchen Vorschlag?«
    Faust schwieg eine Weile. Dann sagte er gedankenverloren: »Mich interessieren noch Einzelheiten über das Fastnachtspiel. Seid Ihr ganz sicher, daß es das Schicksal des Schmiedes von Haßfurt zum Inhalt hat?«
    »Absolut. Der Prinzipal selbst hat die Parallelen entdeckt. Natürlich gibt es Abweichungen, diese aber nur deshalb, um alle Komödianten an dem Spiel zu beteiligen. Ich habe den furchtbaren Verdacht, daß wir alle dabei wirklich das Leben verlieren sollen. Nur das würde die Dämonen-Drillinge voll befriedigen.«
    »Wenn es so ist, könnten die dämonischen Geschwister dem Spiel vielleicht noch mehr Reiz abgewinnen, wenn sie sich aktiv daran beteiligen.«
    »Wie meint Ihr denn das nun wieder?«
    Faust erklärte ihm seinen Plan. Und Speyer war Feuer und Flamme. Er bezweifelte aber, daß sich die Dämonen-Drillinge darauf einlassen würden.
    »Laßt mich nur machen«, meinte Faust.

    Faust hatte sich die Kutsche des Erzbischofs von Köln »entliehen«. Darin fuhren sie zum Schloß hinauf. Faust hatte aber wohlweislich das Wappen des Erzbischofs und alle sakralen Elemente an der Kutsche mit Symbolen der Dämonologie übermalt. Das mußte bei den Dämonen-Drillingen Eindruck machen.
    Nicht einmal Speyer wunderte sich darüber, daß man sie auf dem Schloß bereits zu erwarten schien. Er hatte nur befürchtet, daß man sie nicht einlassen würde. Doch erklärte die Torwache, daß alles für den Empfang vorbereitet sei.
    So erfreulich das war, Speyer fühlte sich in seiner Haut nicht wohl. Er befürchtete, daß die Dämonen-Drillinge irgendwelche diabolischen Überraschungen für
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