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0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

Titel: 0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht
Autoren: Jason Dark
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für einen Moment aufhalten.
    Trotzdem fiel Suko weiter.
    Er schlug dabei mit den Armen um sich, bekam irgendeine Stange zu fassen, klammerte sich daran fest, wobei er allerdings die Taschenlampe verlor, die unter ihm in den kochenden, brausenden Fluten restlos verschwand.
    Der Chinese hatte selbst viel zu seiner Rettung mit beigetragen.
    Mit meiner Hilfe konnte er sich in die Höhe ziehen und erreichte festen Boden. Er stöhnte auf. »Danke, John, das war im rechten Augenblick.« Suko drehte den Kopf und blickte nach unten, wo das Wasser durch den engen Felskanal schäumte.
    Der Steg war gebrochen. Zurück konnten wir nicht. Und ausgerechnet auf der Plattform befanden sich unsere magischen Zeichen.
    Wir hätten sie uns sparen können.
    Ein paar Schritte weiter begann ein Gang. Tunnel war der bessere Ausdruck. Er verlief an einer Felswand, machte eine ziemlich enge Kurve und führte tiefer in die Schlucht hinein, in das drohende Dunkel, vor dem wir uns irgendwie fürchteten.
    Suko deutete nach vorn. »Es geht nur dahin.«
    »Vielleicht wollen unsere Gegner das.«
    »Meinst du Wikka?«
    »Genau. Und Jane natürlich.«
    Bevor ich ging, warf ich noch einen Blick zurück. Die leuchtenden Augenpaare der gefährlichen Bergdämonen bewegten sich. Gewandt wie Affen kletterten sie an den Felsen nach unten und zogen den Kreis immer enger.
    »Die treiben uns schon dahin, wo sie uns haben wollen«, sagte Suko. Seine Stimme klang bitter.
    Ich hob die Schultern. Es blieb uns nichts anderes übrig, als den einmal eingeschlagenen Weg zu gehen.
    Wir hatten zuvor ausgemacht, daß ich voranging. Daran änderte sich auch nichts.
    Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen. Schon nach wenigen Metern tauchte ich in den Tunnel ein. Rechts von mir war er geschlossen, während er links an zahlreichen Stellen offen war.
    Dazwischen jedoch stützten Pfeiler die weit vorspringende Tunneldecke ab. Die offenen Stellen waren durch ein Eisengitter gesichert.
    Wenn ich darüber hinwegschaute, fiel mein Blick in die Tiefe und auf das schäumende Wasser, das durch den Kanal raste. Als Echo wurde das Rauschen von den kahlen Felswänden zurückgeworfen.
    Es war eine uns immer begleitende Musik.
    Wohin führte der Weg?
    Ich hatte zum Glück noch meine Lampe behalten und leuchtete den Weg vor mir aus. Der Strahl glitt über das nasse Gestein, wo das Wasser zu kleinen Eistropfen gefroren war, die im Licht blitzten wie zahlreiche, wertvolle Diamanten.
    Der Gang kam mir unheimlich vor. Er war auch düster, denn in der Schlucht gab es außer meiner Taschenlampe keine einzige Lichtquelle.
    Der helle Finger hatte ein geisterhaftes Aussehen angenommen.
    Wenn er über die rauhe rechte Wand tanzte, hatte ich das Gefühl, als würden aus dem Gestein zahlreiche Monstren steigen, um sich auf mich zu stürzen.
    Mich fröstelte.
    Ich warf einen Blick über die Schulter. Suko war stehengeblieben.
    Er hatte beide Hände um den oberen Handlauf des Gitters gelegt und schaute in die Tiefe.
    Als er noch in der Haltung stand, hörte ich bereits das verdächtige Knirschen.
    Suko hatte das Geräusch zur selben Zeit vernommen, sprang hastig zurück und brachte so Distanz zwischen sich und mich.
    Einen Herzschlag später passierte es bereits.
    Da löste sich die Decke, und wir erlebten eine Hölle!
    ***
    Wie ich weggekommen war, wußte ich nicht. Es war wohl ein Reflexsprung, der mich rettete, denn ich katapultierte mich vom Weg ab, hatte Glück, daß ich nicht ausrutschte, prallte noch mit dem Rücken gegen die Wand, stolperte, fiel zu Boden, überschlug mich und hörte gleichzeitig das gewaltige Krachen und Donnern.
    Zwischen Suko und mir war die Decke eingestürzt. Ich ahnte die Ursache und dachte daran, daß die Bergdämonen kraft ihrer geistigen Fähigkeiten in der Lage waren, Steine und Geröll zu bewegen.
    Immer mehr löste sich.
    Da waren gewaltige Brocken dabei, die auf die Bohlen klatschten und über den Rand rutschten, bevor sie mit einem satten Klatschen im Wasser verschwanden.
    Und ich hörte das Lachen.
    Während immer mehr Gestein nachrutschte, klang es mir höhnisch und hämisch entgegen. Teuflisches, siegessicheres Gelächter, wobei ich nicht einmal wußte, wer es ausgestoßen hatte.
    Ich hatte mich so weit zur Seite gerollt, daß mir eigentlich nicht mehr viel passieren konnte, drehte mich jetzt halb um, stützte mich auf und schaute zurück.
    Nach wie vor kippten Geröllmassen nach unten. Aber die meisten Steine tanzten nicht mehr über den Rand der
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