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0248 - Spinnenbrut

0248 - Spinnenbrut

Titel: 0248 - Spinnenbrut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zuschlägt - und dann so schnell sein wie nie zuvor im Leben…«
    Owen Saunders setzte sich etwas bequemer zurecht. »Lassen wir erst mal das Bier anrollen. Dabei denkt es sich entschieden leichter…«
    ***
    Catherine Mebrecco erhob sich aus dem Fernsehsessel. Ein leichter Fingerdruck auf die Fernsteuerung schaltete das Gerät aus. Das Programm war wieder einmal unausstehlich. Catherine beschloß, in den Keller zu gehen und eine Flasche Wein aus dem Regal zu holen. Ein Gläschen konnte sie genießen, um dann einen Abendspaziergang zu machen. Es reizte sie nicht, in die Stadt zu fahren und sich in einer Disco Lärm um die Ohren schmettern zu lassen. Ein Frühsommerabend wie dieser konnte auch allein ganz interessant sein.
    Sie ging ins Treppenhaus und nach unten. Ihre Hand berührte den Lichtschalter. Die Leuchtröhre flammte auf - und erlosch sofort wieder. Es knackte trocken. Catherine drückte noch ein paarmal auf den Schalter, aber nichts geschah. Die Lampe war durchgebrannt.
    Nein… Geplatzt! Da war doch ein Stück aus der Röhre herausgesprungen!
    Nun ja. Sie kannte ihren Keller ja und brauchte nicht unbedingt Licht. Der Weinkeller selbst besaß ohnehin ein großes hochliegendes Fenster, und draußen war es noch hell genug. Die Dunkelheit kam erst in zwanzig Minuten oder so.
    Catherine tastete sich vorwärts, erreichte die Tür und stieß sie nach innen auf. Ein heller Lichtbalken fiel durch das Fenster herein. Im Zwielicht sah sie die bauchigen Weinflaschen im Regal, welche die Erbtante in fast hundert Lebensjahren gesammelt hatte wie andere Leute Briefmarken. Da Catherine weder vorhatte, sich ständig zu betrinken noch rauschende Feste zu feiern, würden die hier gesammelten Weinvorräte ein ganzes Leben lang reichen und dabei immer älter und kostbarer werden. Eine ganze Menge des hier vorhandenen Stoffes zählte jetzt schon zu den absoluten Raritäten, fast zu schade zum Trinken.
    Sie streckte die Hand nach einer Flasche aus, die recht sympathisch aussah. Man mußte nur den Staub abwischen und…
    Was war denn mit der Kiste los?
    Sie stand unter dem Fenster. Das war normal. Nicht normal war es, daß genau in diesem Moment der Deckel zuklappte. Er konnte nur zentimeterweit offengestanden haben und schloß sich jetzt.
    Catherine runzelte die hübsche Stirn. Sie wußte, daß die Kiste erstens leer und zweitens immer zu war. Warum schließlich sollte man eine leere Kiste offenstehen lassen, auf daß sich der Staub darin sammelte?
    Ihr Blick ging zum Fenster.
    Das war beschädigt! Im Glas war ein kopfgroßes Loch.
    Verblüfft trat Catherine näher. Sie sah, daß das Loch nicht geschlagen worden sein konnte, weil die Ränder glatt waren. Jemand hatte sorgfältig ein regelmäßiges Siebeneck herausgeschnitten.
    Ein Siebeneck! hämmerte es in ihr. Warum ausgerechnet ein Siebeneck? Warum nicht einen Kreis, ein Quadrat oder ein Oval?
    Und der Kistendeckel!
    Hier stimmt etwas nicht, dachte Catherine und griff zu. Sie riß den Deckel hoch, daß er gegen die Wand knallte. Fassungslos starrte sie in die Kiste.
    Dann weiteten sich ihre Augen, und sie begann zu schreien…
    Aus der Kiste kletterten faustgroße Spinnen heraus! Sie kauerten in mehreren Schichten übereinander und drangen jetzt ins Freie. Eine nach der anderen.
    Und mit unglaublicher Geschwindigkeit kamen sie direkt auf Catherine Mebrecco zu!
    ***
    Martin Brock hatte das Hotelgebäude verlassen und schlenderte auf den Parkplatz zu. Dort hantierte Dieter Patrzek unter der hochgeklappten Motorhaube des alten Chrysler und murmelte immer wieder Verwünschungen vor sich hin.
    »Was’n los?« fragte Martin.
    Sein Freund richtete sich auf. »Gerade als ich die Kiste anlassen wollte, rührte sich nix«, sagte er. »Die Batterie ist okay, der Anlasser scheint es auch zu sein, trotzdem springt der Wagen nicht an.«
    »Orgelt er wenigstens?« fragte Martin.
    »Nee… Habe schon nachgesehen, ob uns einer den Motor ausgebaut hat, aber wenn mich nicht alles täuscht, ist das hier der Motor.« Er deutete auf das ölverschmierte, riesige Ding.
    »Tatsächlich«, stellte Martin Brock fest. »Sogar alle acht Zylinder sind noch da… Nimm doch mal ein Feuerzeug und leuchte in den Tank. Vielleicht ist kein Sprit mehr drin.«
    »Deine Witze waren auch schon besser«, murmelte Dieter.
    »Ja, aber da hatten wir ja noch einen Horror-Club am Hals«, brummte Martin und klemmte sich hinter das Lenkrad. Er nahm die Verkleidung um das Zündschloß ab. Das war kein großes Problem,
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