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0244a - Heißer als die Hölle

0244a - Heißer als die Hölle

Titel: 0244a - Heißer als die Hölle
Autoren: Heißer als die Hölle
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ging lächelnd davon. Seitdem sie vor einigen Wochen ihr Praktikum in der Klinik ihres berühmten Vaters begonnen hatte, hätte sie sich mindestens hundert Mal verheiraten können. Hier bekam sie mehr Heiratsanträge als an der Universität. Denn sie studierte Medizin und wollte Kinderärztin werden.
    Eleonore Baxter ging ein wenig später in das Schwesternzimmer, um die Nachtschwester einzuweisen. Schwester Catarina prüfte die Liste der Medikamentenanordnung und hörte sich geduldig die Sonderanweisung an, die dem Mörder Chester Morrison galten. Obwohl Schwester Eleonore die Gründlichkeit in Person war, wurde sie doch von Schwester Catarina in den Schatten gestellt. Schwester Catarina war pedantisch. Bei der bereits leicht Ergrauten galten nur die Eintragungen im Krankenblatt.
    »Schwester Catarina, was nicht in der Liste steht es kann sein, dass Morrison in dieser Nacht noch einmal in den OP muss. Wenn Nachblutungen eintreten, rufen Sie den diensthabenden Arzt. Morrison muss dann entweder wieder sofort operiert werden oder zumindest weitere Bluttransfusionen erhalten.«
    »Ich habe verstanden«, sagte Schwester Catarina sachlich.
    An diesem heißen Tag der der jungen Praktikantin eine sehr schwierige Aufgabe gebracht hatte zog sie sich nach Dienstschluss nicht um. Sie ging lächelnd in Schwesterntracht am Portier vorbei auf die Straße.
    Der Portier verneigte sich, denn die junge Medizinpraktikantin war beliebt wegen ihrer natürlichen Frische. Ihre Freundlichkeit galt jedem im Haus des riesigen Medical Centers.
    Der Portier sah sie erstaunt an.
    »Hallo, Miss Baxter, bei der Hitze noch in Tracht?«
    Eleonore Baxter lächelte müde.
    »Heiße Arbeitstage soll man heiß beenden. Bis morgen dann.« Sie winkte noch einmal und ließ die Schwingtür hinter sich los.
    ***
    Die bildhübsche Praktikantin war kaum aus dem Haus in Richtung des Parkplatzes gegangen, als sich der Portier vor den Kopf schlug. Da fiel es ihm ein.
    Verflixt, dachte er, jetzt habe ich vergessen, ihr etwas von dem komischen Anruf zu sagen. Ob ich hinterherrennen soll? Aber er durfte seinen Posten nicht verlassen. Keine Sekunde lang.
    Eleonore Baxter, die Tochter des reichen Chefarztes, fuhr einen beigen Jaguar. Als sie die Tür des Wagens aufschließen wollte, traten hinter einem schweren Lincoln zwei Männer vor und gingen auf sie zu. Der jüngere hatte ein blasses Pokergesicht, während der ältere unterhalb seiner rothaarig umkrausten Stirnglatze vor dem linken Auge eine schwarze Augenklappe trug. Der Jüngere sprach Eleonore Baxter an.
    »Nett, Sie kennenzulernen, Miss Baxter. Mein Freund und ich haben mit Ihnen zu reden.«
    »Was ist denn das für eine Art, meine Herren? Wenn Sie mich zu sprechen wünschen…« Sie hielt irritiert inne und fragte: »Woher kennen Sie mich eigentlich?«
    Der Dicke mit der Augenklappe packte das Mädchen ziemlich grob am Oberarm und nahm ihr die Autoschlüssel weg.
    »Kommen Sie, wir haben keine Zeit zu verlieren, Miss. Sie werden in wenigen Minuten alles erfahren«, herrschte er sie an.
    Bevor Eleonore Baxter auch nur einen Ton sagen konnte, hatte der Dicke ihr seine schwammige Hand vor den Mund gepresst. Er zerrte sie an dem Lincoln vorbei, riss den Schlag eines hellblauen Thunderbird auf, und stieß das Mädchen auf den Beifahrersitz. Als er sich auf der breiten Sitzbank mit seiner beachtlichen Fülle danebenquetschte, riss der Jüngere den Schlag zum Fahrersitz auf. In Sekundenschnelle startete er den Wagen. Erst nach hundert Yards nahm der Dicke seine Pranke vom Mund der zu Tode erschrockenen Krankenschwester.
    »Na, wie geht’s unserem Freund Morrison? Sie müssen uns alles genau erzählen, denn wir wollen ihn in dieser Nacht noch besuchen.«
    Eleonore Baxter sah den Gangster aus weit aufgerissenen Augen an.
    »Halten Sie sofort an… oder ich rufe die Polizei.«
    Der Dicke ließ ein meckerndes Lachen hören.
    »Dann schreien Sie mal, kleines Mädchen. Ich sollte mich wundern, wenn es Cops gäbe, die Ihr Stimmchen aus einem fahrenden Thunderbird hören könnten.«
    Er machte eine Pause und schnaufte. »Für Sie ist es gesund, den Mund zu halten. Tun Sie, was wir von Ihnen verlangen. Sonst werden nicht nur Sie, sondern auch Ihr Vater Schwierigkeiten bekommen.«
    ***
    Eleonore Baxters Vater besaß in der Bronx eine prächtige Villa, aber das Mädchen wohnte nicht dort. Ihre kleine Wohnung lag in der Houston Street 22 West.
    Vor diesem Haus stoppte der jüngere der Gangster den hellblauen Thunderbird.
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