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0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

Titel: 0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder
Autoren: Stahlschmuck für den Massenmörder
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konnten.
    In Texas, Dakota, Kalifornien und South-Carolina hatte man ein gutes Dutzend Mal geglaubt, ihn sicher in der Falle zu haben. Aber immer wieder war es Flasher geglückt, eine Lücke zu finden. Flasher ging der gefährliche Nimbus der Unverwundbarkeit voraus. Er war das Idol zahlloser Teenager-Gangster. In den Kreisen der Unterwelt ging das geflügelte Wort: »Perry Flasher ist besser als jeder Cop, besser als jeder Plattfuß und besser als jeder G-man. Wenn die Cops einmal schießen, lädt Perry bereits nach.«
    Diesem Mann also galt unsere Aktion.
    Die taktischen Vorteile lagen auf seiner Seite. Denn wir mussten ihn stellen, mussten versuchen, ihn zu verhaften. Er konnte sofort schießen. Wir mussten dem Gesetz Genüge tun. Das ist nicht immer leicht. Aber eher riskiert ein G-man sein Leben, als dass er die Gesetze missachtet.
    An der Haustür waren zwei FBI-Beamte postiert, die Overalls trugen und sich mit dem Tünchen der Wände rechts und links hinter der Eingangstür beschäftigten. Auf dem flachen Dach des Hauses versahen zwei Frauen und zwei Männer in schmutzigen Kittel irgendwelche Arbeiten. Es waren die FBI-Agenten Tex Clasher und Jeff Snaker sowie deren Kolleginnen Jean Nassau und Elsa Slaughter. Sie trugen Pistolen und behielten während der ganzen Aktion die Dachluke im Auge. Es stand mit Sicherheit fest, dass auf diesem Weg niemand entkommen konnte.
    Auch an den Hinterhof hatten wir gedacht. Zwei Männer schaufelten dort Kohlen von einer Ecke in die andere. Sie stellten sich gar nicht ungeschickt dabei an. Nur ein echter Kohlentrimmer hätte bemerkt, dass sie es zum ersten Mal in ihrem Leben taten.
    Nach menschlichem Ermessen konnte also nichts schiefgehen. Die Falle war dicht.
    Wie wir vom Hausmeister erfahren hatten, bewohnten drei Personen 104: Ein Mann von etwa fünfunddreißig Jahren, der sich Kelly Levin nannte - das musste Flasher sein - eine Blondine mit üppiger Figur - sie nannte sich Marilyn Flagherty - und ein bulliger Bursche mit nikotingelben Zähnen, einer hässlichen Hasenscharte und einer verkrüppelten rechten Hand. Der Name dieses Mannes war dem Hausmeister nicht bekannt.
    Es war kurz nach elf Uhr, als ich den Buick vor Nr. 135 stoppte. Phil stieg lachend aus. Roy-Bennet kletterte nach ihm aus dem Fond des Wagens. Die beiden lachten lauthals, schlugen sich gegenseitig auf die Schultern und gebärdeten sich wie zwei Männer, die von einem fröhlichen Frühschoppen heimkehrten. Ich krabbelte ebenfalls hinter dem Steuer hervor, beugte mich wieder in den Wagen und brachte ein halbes Dutzend Pakete hervor, die ich mir mühsam unter den Arm klemmte. Absichtlich ließ ich ein Paket fallen, bückte mich danach und hob es auf. Dabei entglitt mir ein zweites, absichtlich. Als ich dann schließlich alle Pakete unter dem Arm hatte, trat ich auf Phil und Roy zu und schob sie mit der freien Hand vor mir her. Die beiden wehrten sich zum Schein, und ich brüllte mit immer zorniger werdender Stimme: »Es wäre doch gelacht, wenn ich euch nicht bei euren besseren Hälften abliefern könnte. Das kommt davon, wenn man schon am Morgen trinkt.«
    Sollte Flasher zufällig hinter der Gardine stehen und unsere Szene beobachten, so konnte er keinen Verdacht schöpfen. Alles sah harmlos aus. Unser Aufzug war eindeutig: zwei angetrunkene Familienväter, die von einem dritten, der Besorgungen gemacht hat, nach Hause gebracht werden.
    Unter stetem Gelächter und meinem zornigen Dazwischenfahren betraten wir das Haus.
    Im Parterre warteten wir, nicht ohne unser Spiel fortzusetzen. In vier Minuten musste Tony Jebson kommen, der das Haus ohne Show als harmloser Besucher betreten sollte.
    Tony kam.
    Er stellte sich vor die Tafel mit den Adressen der Hausbewohner und schien die Namen eingehend zu studieren.
    Hyram Wolfe und Jake Dean kamen als Gratulanten getarnt. Sie hatten feierliche Mienen aufgesetzt und hielten mächtige in weißes Papier gehüllte Blumensträuße in den Händen. Wir waren vollzählig. Die letzt Szene konnte beginnen. In der gleichen Reihenfolge, in der wir gekommen waren, fuhren wir mit dem Lift zum vierten und zum fünften Stock empor. Jake und Hyram kamen dann die Treppe zum vierten Stock herunter und bauten sich an dem einen Ende des Ganges auf. Am anderen Ende stand Tony Jebson.
    Roy, Phil und ich gingen auf die Tür von Flashers Wohnung zu.
    Es gab nur diesen einen Eingang zur Wohnung und somit saß Flasher in der Falle.
    Phil war nervös an diesem Morgen. Ich wusste nicht, worauf
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