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0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

Titel: 0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder
Autoren: Stahlschmuck für den Massenmörder
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in ihrer Lieblingsfarbe zu beschaffen.
    Als Nora am 13. August in der 92. Straße aufkreuzte, um die Killer der Pestanazo-Gang aufzusuchen, erlebte sie eine echte, aber sehr unangenehme Überraschung. Beinahe vor ihren Augen mähte Flasher mit seiner Tommy Gun die Verbrecher nieder, und Nora, die vor Schreck tatsächlich wie erstarrt war, wurde von uns am Tatort vorgefunden, zum Distriktgebäude mitgeschleift und dort verhört. Ihrer Geistesgegenwart und ihrem ausgezeichneten schauspielerischem Vermögen verdankte sie es, dass sie uns täuschen konnte.
    Sie spielte uns das Märchen von der Rachegöttin vor, die den Tod ihres Vaters vergolten sehen will. Sie konnte uns damals die Story mit dem Privat-Detektiv Henry Diamond auftischen, denn sie wusste von dem Detektiv, mit dem sie gut bekannt war, dass dieser verreist war. Und sie wusste ferner auf die Stunde genau, wann er per Flugzeug zurückkehren werde. Dieses Wissen war ein Glücksumstand für Nora, den sie zu nutzen verstand. Sie konnte also ihre Anwesenheit bei dem Gangster-Trio begründen, mit dem angeblichen Tipp, ohne dass wir diese Aussage nachprüfen konnten, denn Diamond war ja verreist. Nora, die genau wusste, wann der Detektiv zurückkehrte, verschaffte sich am Abend des gleichen Tages Zutritt zu seiner Wohnung, erwartete ihn und ermordete ihn. Damit war ein Zeuge aus dem Weg geräumt und der Verdacht sollte auf Giuseppe Pestanazo fallen, der sich dafür rächte, dass Diamond angeblich das Versteck seiner Killer ausgekundschaftet habe und dass davon etwas an Flasher durchgesickert sei, der sich alsbald aufmachte, um die Gangster zu töten. In Wirklichkeit stimmte natürlich kein Wort von der Diamond-Geschichte, die Nora uns auftischte.
    Finegan, der einer der Killer Pestanazos war, hatte im Central Park einen missglückten Mordanschlag auf Humphrey Suller unternommen. Dann war Pestanazo selbst in Aktion getreten, was ihm das Genick brach.
    Den Tod Pestanazos hatte Chuk Finegan beobachtet. Der Gewährsmann hatte vor dem Haus, in dem Suller wohnte, auf Pestanazo gewartet. Als Finegan Pestanazos Ende aus sicherer Entfernung so quasi miterlebte, eilte er sofort zu Nora, und die beiden beschlossen, am Abend Mitch Wayne um seine Curare-Pfeile zu erleichtern. Nora, besessen von der Idee, ihren Tonio zu rächen, wollte weitermorden, so lange, bis keiner der Geschworenen mehr am Leben sei.
    ***
    An diesem Abend beging Chuk Finegan den großen Fehler, Nora zu vertrauen. Nachdem die beiden Mitch Wayne überfallen, halb erdrosselt und seiner Giftpfeile beraubt hatten, lud Nora Chuk Finegan zu sich ein. Noras Halbschwester Susi war zu Verwandten aufs Land verreist. Sie hatte Erholung vom Arzt verschrieben bekommen, da sie so sehr unter dem Tod ihres Vaters litt. In ihrer Wohnung erstach Nora ihrem Komplizen. Als sie die Leiche unkenntlich glaubte, warf sie sie in die Kanalisation. Sie vergaß dabei das typische Merkmal an Finegans rechter Hand. Allerdings war sie der Meinung, die Leiche werde nie wieder auftauchen. Sie konnte nicht ahnen, dass Benny Crowder sie kurze Zeit später fand.
    Am nächsten Tag tötete Nora den Geschworenen Jasper Williams am helllichten Tag. Uns erzählte sie das Märchen von Biff Hadley, einer Person, die es niemals gegeben hat. Ebenso wenig, wie jener Conrad Chase existierte. Indem Nora diese Personen, von denen sie angeblich durch Finegan erfahren hatte, erfand, lenkte sie unseren Verdacht in diese Richtung.
    An dem Abend, da wir mit Nora in das Blue Star gingen, erlebte die Mörderin ihre erste Panne. Sie hörte von mir, das Chuk Finegan gefunden worden war. Absichtlich erzählte ich es ihr, denn ich hatte längst Verdacht geschöpft, obwohl mir Beweise fehlten.
    Nora reagierte prompt. Anonym und mit verstellter Stimme rief sie das FBI vom Blue Star aus an und nannte die Adresse in der Independence Ave, wo sich angeblich Biff Hadley versteckt halten sollte. Sie tat dies, als wir noch zur Identifizierung von Finegans Leiche unterwegs waren. Es war dies eine Falle, die sie uns mit dem Mut der Verzweiflung stellte. Befürchtete sie doch, jetzt nach dem Auffinden von Finegan - auf den sie bisher unseren Verdacht gelenkt zu haben glaubte - selbst in Gefahr gekommen zu sein.
    Ich hatte zum ersten Mal Verdacht geschöpft, als Nora mir von ihrer Kinderzeit in New Orleans erzählte, und ich dann in Tonio Pestanazos Lebensgeschichte die gleiche Stadt als wichtigen Meilenstein auftauchen sah. Mein Verdacht verstärkte sich, als ich von Diamonds
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